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Thema: Tim und Struppi

  1. #76
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Tut mir leid, wenn ich euch jetzt dazwischen rede. Wenn ich das richtig sehe, gibt es im Ausland einen gelben Softcover-Schuber mit ALLEN(?) Bänden außer Tim im Kongo. Und an Zahlen sollen es 23 sein, einer davon scheint recht dick zu sein und Alpha-Kunst ist auch dabei. Hier nun meine Fragen zur Gesamtsituation:

    1. Fehlt auch in diesem Schuber der Haifischsee?
    2. Ich höre hier sehr pessimistisch heraus, dass Kongo auf dem Weg ist, ausgemerzt zu werden. Ist das so? Ich habe ein wenig die Befürchtung, dass ein solcher Schritt erstmal endgültig ist. Natürlich nicht für immer (siehe Sowjets), aber 50 Jahre wären ja schon mal ein endgültiger Schritt für ein paar Generationen unter uns.

    Da stellt sich für mich tatsächlich die Frage, ob ich das Warten auf eine vernünftige GA nicht doch einstelle, mir die Softcover-Alben einfach nochmal neu kaufe und ggf. irgendein Sekundärwerk. Was sagst du dazu, @JRN? Gibt es irgendeine wahrscheinlichere, bessere Aussicht als es so zu tun?

    EDIT: Und 3. Hat es seit meiner Softcover-Edition (Auflagen zwischen 1978 und 1985) inhaltliche Veränderungen in der Softcover-Edition gegeben? Ich las da heute irgendwas über Kongo?
    Geändert von Jovis (18.03.2023 um 18:39 Uhr)

  2. #77
    Mitglied Avatar von Tsungam
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    EDIT: Und 3. Hat es seit meiner Softcover-Edition (Auflagen zwischen 1978 und 1985) inhaltliche Veränderungen in der Softcover-Edition gegeben? Ich las da heute irgendwas über Kongo?
    Ich habe die 1997er-Edition (Auflage aus 2001), das scheint die aktuelle Ausgabe zu sein. Allerdings liegt kein älteres Vergleichsalbum vor. Wenn du eine konkrete Frage oder einen Verdacht hast, was sich geändert haben könnte, kann ich nachschauen.

  3. #78
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von Tsungam Beitrag anzeigen
    Wenn du eine konkrete Frage oder einen Verdacht hast, was sich geändert haben könnte, kann ich nachschauen.
    Ich habe leider keine Ahnung. Irgendwo hier gab es eine Andeutung in den letzten Tagen bzgl. des Kongo-Bandes. Wäre natürlich eine schöne eigene Forschungsaufgabe, wenn ich mir die Bände neu hole. Danke fürs Angebot!

  4. #79
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Abgesehen von Lettering/Rechtschreibung (ab 1997 handgelettert und mit neuer Rechtschreibung) erscheint das Album seit 1975 mit unverändertem Inhalt. Die Faksimile-Ausgabe mit der alten Version (Nashornsprengung) natürlich ausgenommen.

  5. #80
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Ah. Super! Vielen Dank. Na dann. Goodbye, GA. And hello, Neuauflage. Und als erstes kaufe ich mir Kongo und Haifischsee. Nur für alle Fälle. Es bleibt aber die Frage: dass Kongo nicht im gelben Schuber ist, ist das der unaufhaltsame Beginn einer unerfreulichen Entwicklung? Oder ein Einzelfall?

  6. #81
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Da wird es sich ganz sicher um eine englischsprachige Ausgabe handeln. Weder in der UK-Ausgabe, noch in der US-Ausgabe wurde Tim im Kongo in die reguläre Reihe aufgenommen. Carlsen wollte das Album ja ursprünglich auch auslassen. Erst nach der Abänderung der Nashorn-Szene (die extra für Carlsen gemacht wurde) konnte das Album erscheinen.

  7. #82
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    Es ging hier ursprünglich nicht um die von Casterman lizenzierten Bände [die ja nach wie vor von Carlsen angeboten werden], sondern um die Frage, warum hierzulande keine „besseren“ oder irgendwie anderen neuen Ausgaben erscheinen – zumal es in den letzten Jahren mehrere Ansätze zu solchen von Seiten der Carlsen-Redaktion gegeben hat, die dann alle in der Versenkung verschwunden sind.
    Welche "besseren oder irgendwie anderen neuen Ausgaben" sollen denn das gewesen sein, die in der Versenkung verschwunden sind?

    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen

    ... außer, vielleicht, die Aussage, Rodwell hätte kein „Problem“ mit einer Casterman-Ausgabe von 2011 gehabt. Er hat in dem Rechtsstreit, der im Folgejahr entschieden worden ist, den Standpunkt vertreten, Casterman habe gar keine Rechte am Werk Hergés – das schließt die Ausgaben im grand format sicherlich mit ein [es sei denn, er selbst hätte diese zuvor lizenziert].
    In diesem Punkt erlaube ich mir eine abweichende Meinung.
    Rodwell hatte bis zu dem Gerichtsurteil „Probleme“ mit grundsätzlich jeder Verwertung von Hergés Werken, die nicht von ihm oder einer der von ihm geführten Körperschaften lizenziert worden ist.
    Ich glaub du bringst da alles durcheinander. Der Rechtstreit von ML wurde gegen den niederländischen Club Hergé Genootschap geführt – nicht gegen Casterman und das Thema des Streites waren Abbildungsrechte im Sekundärliteraturbereich, aber das ist eine andere Baustelle. Natürlich hat es Rodwell schon immer gewurmt dass Casterman die Albenrechte (weltweit) hält und nicht ML. Aber ich kenne keine Quelle wo Rodwell auch nur ansatzweise diese vollkommen klare Rechtslage angezweifelt hätte. Im Gegenteil, er hat Casterman vorgeworfen sie würden die Rechte nicht im Sinne Hergés verwalten/auswerten – was ja davon zeugt, dass er im Grunde anerkennt, dass Casterman die Rechte hat.
    Rodwell zieht schneller vor Gericht, als Lucky Luke den Colt, aber mit Casterman war er noch nie vor Gericht.

  8. #83
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von Markus_1969 Beitrag anzeigen
    Da wird es sich ganz sicher um eine englischsprachige Ausgabe handeln. Weder in der UK-Ausgabe, noch in der US-Ausgabe wurde Tim im Kongo in die reguläre Reihe aufgenommen. Carlsen wollte das Album ja ursprünglich auch auslassen. Erst nach der Abänderung der Nashorn-Szene (die extra für Carlsen gemacht wurde) konnte das Album erscheinen.
    Ach was, echt? Kongo fehlt traditionell schon immer in UK und US? Wow, da findet sich aber mal ein ganz starker Pluspunkt bei Carlsen. Respekt.

  9. #84
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Jovis :

    Ich bin sicherlich nicht der Richtige, um Dir irgendwelche Anschaffungstipps zu geben, aber ... ich habe immer noch meine als Teenager erworbenen Carlsen-Einzelausgaben [darunter „Im Reiche des Schwarzen Goldes“ mit den Sequenzen, die eindeutig im britischen Mandatsgebiet Palästina spielen] und nie den Eindruck gehabt, ich bräuchte etwas anderes.

    Mit dem Palästina-Beispiel soll auch gesagt sein, dass Hergé [wie nach ihm zum Beispiel Ridley Scott und James Cameron] nie aufgehört hat, an seinen Geschichten herumzuschrauben, sie weiterzuzeichnen und sie beim Aufkommen neuer Formate auch immer wieder umzumontieren.
    Jede dieser unterschiedlichen Versionen kann ihren Reiz haben ... je nach Vorliebe des Betrachters oder der Betrachterin.

    Ein Fazit des ganzen Posting-Overkills hier sollte ja sein, dass es eine neue GA nur geben wird, wenn Castermann sie zuerst bringt. Und wenn darin mehr enthalten sein soll als in den Einzelalben, dann müssten die Hergé-Erben daran mitwirken.
    Das ist nicht ausgeschlossen, aber bisher haben weder Casterman noch TintinImaginatio etwas entsprechendes angekündigt. Der aktuelle Stand dessen, was sie vor haben, sollte hier ersichtlich sein.

    Ausgeschlossen sein dürfte beim derzeitigen Stand der Dinge, dass die Erben in ein Ansinnen einwilligen würden, die von Hergé „aussortierten“ Versionen erneut zu veröffentlichen. Der „Geist Hergés“, dem sich vor allem die Witwe verpflichtet fühlt, drücke sich ja genau darin aus, dass Hergé bestimmte Zeichnungen ersetzt habe, um diese aus dem Verkehr zu ziehen.
    Andererseits: Auch das Sowjet-Abenteuer hat Hergé ja eigentlich nicht wieder neu auflegen wollen ... und trotzdem gibt es neue Ausgaben davon.


    @Markus_1969 :

    Ob ich „alles“ durcheinanderbringe, weiß ich nicht. Ich habe mich aber tatsächlich darin erinnern wollen, dass es ein Casterman-Mitarbeiter gewesen ist, der vor Gericht in Den Haag den Vertrag von 1942 präsentiert habe. Das ist falsch. Casterman hat damals aus der Distanz beobachtet, wie sich die Dinge entwickeln würden ... und es ist lediglich darüber spekuliert worden, ob der Verlag etwas mit dem Auftauchen des Schriftstücks vor Gericht zu tun gehabt haben könnte und welche Absicht hinter einem solchen Tun und Treiben stecken könnte. Daraus auf eine Position Castermans zu schließen, wäre in der Tat nicht zulässig.

    Deine Schlussfolgerung finde ich interessant. Denn in den Abmahn-Begründungsschreiben, die Rodwell zumindest vor dem Urteil verschickt hat [und von denen habe ich mehrere gesehen], ist er immer davon ausgegangen, dass die Erben das „moralische Recht“ haben, darüber zu befinden, ob eine Publikation von Hergé-Werken „im Sinne des Urhebers“ erfolgt sei oder nicht. Ich habe diese Argumentation so ausgelegt, dass er die Rechte, in deren Besitz er die von ihm vertretenen Organisationen geglaubt hat, als denen übergeordnet ansieht, auf die sich Casterman berufen kann – was auch auf ein Infragestellen dieser Rechte hinauslaufen könnte [nicht auf ihre Bestätigung].
    Diese Argumentation ist nicht so verwegen, wie sie vielleicht erst einmal klingt. Denn Rodwell versucht damit, das Urheberpersönlichkeitsrecht gegen eingeräumte Nutzungsrechte stark zu machen, wogegen nichts einzuwenden wäre, wenn er nicht so ein Unsympath wäre [ein Kriterium, das in Rechtsangelegenheiten allerdings keine Rolle spielen sollte].


    Für alle, die des Englischen mächtig sind, gibt es hier einen Überblick über die Ereignisse nebst einiger noch zu diskutierender Punkte; der darin erwähnte Artikel aus Le Figaro, in dem die möglichen juristischen Konsequenzen diskutiert werden, die aus dem Urteil zu ziehen sein könnten, befindet sich hier ... und hier geht's zur Moulinsart-Presseerklärung, an deren Ende angekündigt wird, alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Schritte auszuschöpfen, die das niederländische Recht bereitstellt, um das Urteil anzufechten.

    Mit 1000 Grüßen zur Nacht,
    JRN
    Geändert von JRN (19.03.2023 um 04:29 Uhr)

  10. #85
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Vielen Dank für deine Mühen und Erläuterungen. Das hilft mir jetzt doch sehr. Darf ich zum Abschluss fragen, von wann deine Albumversionen sind?

  11. #86
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    [MENTION=280259]
    Ein Fazit des ganzen Posting-Overkills hier sollte ja sein, dass es eine neue GA nur geben wird, wenn Castermann sie zuerst bringt. Und wenn darin mehr enthalten sein soll als in den Einzelalben, dann müssten die Hergé-Erben daran mitwirken.
    Das ist nicht ausgeschlossen, aber bisher haben weder Casterman noch TintinImaginatio etwas entsprechendes angekündigt. Der aktuelle Stand dessen, was sie vor haben, sollte hier ersichtlich sein.
    Witzig an der PM ist die Begründung, warum man den Namen Tintin im neuen Firmennamen haben wollte: weil er überall auf der Welt bekannt sei, während der Name Moulinsart jeweils in die verschiedenen Sprachen übersetzt werde. Ist es nicht so, dass Tintin in halb Europa als Kuifje oder Tim bekannt ist?

    Worum ich die Frankobelgier mal wieder beneide, sind solche Magazine (oder neufranzösisch wohl Mooks genannt, wie ich jetzt gelernt habe) wie das Tintin-Geo-Dings. Aus Coseys Reisetagebuch, Schuiten und Peeters führen durch Brüssel (nicht Brüsel), so was würde ich auch gerne mal auf Deutsch lesen.

  12. #87
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Ist es nicht so, dass Tintin in halb Europa als Kuifje oder Tim bekannt ist?
    Zum einen würde ich den Anteil der Europäer die Deutsch oder Niederländisch sprechen auf unter 20 Prozent schätzen. Zum anderen hat der große deutschsprachige Raum, als Absatzmarkt für Tintin-Produkte (Alben, Merchandising), für die Lizenzgeber eher eine untergeordnete Bedeutung, was daran liegt, dass Tim und Struppi leider vergleichsweise unpopulär sind. In Dänemark/Schweden beispielsweise ist Tintin so bekannt wie bei uns Asterix.

  13. #88
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von Markus_1969 Beitrag anzeigen
    Zum einen würde ich den Anteil der Europäer die Deutsch oder Niederländisch sprechen auf unter 20 Prozent schätzen.
    Mir ging's auch nicht primär um die Einwohnerzahlen der entsprechenden Länder und Regionen, sondern eher um die Popularität der Figur/Serie. Und da dachte ich eben, dass T&S neben Belgien (wo sie eben im halben Landesteil als Kuifje bekannt sind) und Frankreich in den Niederlanden und Deutschland am bekanntesten sein müssten. Skandinavien konnte ich schlecht einschätzen, dachte, dass da eher Disney-Comics der ganz große Renner sind (ähnlich wie in Italien). Im UK z.B. dürfte Tintin ja eher eine untergeordnete Rolle spielen, in Osteuropa vermutlich genauso.

    Zitat Zitat von Markus_1969 Beitrag anzeigen
    Zum anderen hat der große deutschsprachige Raum, als Absatzmarkt für Tintin-Produkte (Alben, Merchandising), für die Lizenzgeber eher eine untergeordnete Bedeutung, was daran liegt, dass Tim und Struppi leider vergleichsweise unpopulär sind. In Dänemark/Schweden beispielsweise ist Tintin so bekannt wie bei uns Asterix.
    Das wusste ich nicht. Andererseits haben DK und S nun auch wesentlich weniger Einwohner als D und NL. Also, was die Auflagenzahlen angeht, bin ich nicht überzeugt, dass nicht doch mehr Alben unter den Titeln Kuifje und Tim & Struppi verkauft wurden als in anderen Sprachen als Französisch.

  14. #89
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Nö, war mir schon klar, dass es um die Popularität geht. Ist auch einen spannendes Thema, leider kenne ich nur wenig Quellen mit Zahlen. Im Sekundärwerk "Hergé, ein Leben für die Comics" sind die Verkäufe bis 1981 angegeben:
    Deutschland (wohl mit Österreich und Deutschschweiz): 5 Mio
    Schweden: 3 Mio
    Dänemark: 2 Mio
    Das sagt schon sehr viel aus. Wobei ich denke, dass die Serie im deutschsprachigen Raum seit 1981 sicher etwas aufgeholt hat.

  15. #90
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Jovis :

    Ich hab jetzt mal vier Bände aus dem Regal gezogen, denen ich am Buchrücken ansehen kann, dass sie alt sein müssen ...
    Mein erstes eigenes Tim-Album müsste allerdings „Die sieben Kristallkugeln“ gewesen sein, weil ich „Der Sonnentempel“ aus der Kirchenbücherei ausgeliehen hatte und die Kristallkugeln bei jemand anderem waren. Ich konnte oder wollte nicht warten.



    So. Meine Ausgabe von „Im Reiche des Schwarzen Goldes“ trägt die Carlsen-Schlüsselnummer „20969“ ... das müsste also die 2. Auflage vom September 1969 sein. Die Erstauflage ist 1967 erschienen. Es gab damals bei Carlsen neun Bände.
    „Die Krabbe mit den goldenen Scheren“: dito.
    „König Ottokars Zepter“: dito.
    Und meine Ausgabe von „Der Fall Bienlein“ trägt die gleiche Schlüsselnummer ... und außerdem die Zeile „2. Auflage 1969“ im Impressum, was es wahrscheinlich macht, dass ich die Schlüsselnummern korrekt entziffert habe.

    Dass diese vier Bände quasi aus der gleichen „Charge“ stammen, ist kein Zufall. Die habe ich alle während eines „Von-der-Familie-mitgeschleppt-werden“-Urlaubs in demselben Souvenirladen in Grömitz erworben ... wo wahrscheinlich niemand nach Comics gesucht hat. Die müssen da schon ein paar Jahre gestanden haben, denn mein zuvor erworbenes Exemplar von „Die sieben Kristallkugeln“ ist aus der 3. Auflage von 1972 – und das müsste das Jahr sein, in dem ich Comics nicht mehr ausleihen wollte, um sie lesen zu können. Vorher kann ich auch die vier „alten“ Bände nicht erworben haben. 1972 hatte Carlsen bereits siebzehn Bände im Angebot.


    @HerrHase und @Markus_1969 :

    Mir ist aufgefallen, dass Tintinimaginatio jetzt auch NFT's anbietet ... und zwar nicht nur eines davon. Kann sein, dass sie, wie bei den Kunstharzfiguren, auf eine Einnahmequelle hoffen, die sie ohne Casterman ausschöpfen können. Sie würden sich dabei auf einen grenzüberschreitenden Markt begeben, in dem sich [auch – wenn nicht sogar überwiegend] Leute tummeln, die keine klassischen Comicfans sind, sondern die mit Kunstbesitz spekulieren wollen.
    Und die lesen sicherlich keine Comicfachmagazine oder wissen, wie Haddocks Alterssitz in dieser oder jener Sprache heißt, sondern wollen in ihrem Newsfeed ein Wort, das ihnen vielleicht sagt, dass der Anbieter „mit dieser Comicfigur zusammenhängt, die auf Auktionen regelmäßig für Rekorderlöse sorgt“.

    Ist eine Spekulation, ich weiß, aber ich könnte mir vorstellen, dass Rodwell und Co. so ticken.
    Wie seht ihr das?

    Zur Frage, ob „Tintin“ in der weiten Welt wirklich so bekannt ist, gibt es diese Auflistung aus der französischen Wikipedia ...
    Jetzt noch die Zahl der Sprecher der jeweiligen Sprache und die jeweils verkaufte Auflage recherchieren ... und die Frage ließe sich möglicherweise beantworten ...



    Persönlich würde ich vermuten, dass auch Markenschutzrechte dabei eine Rolle gespielt haben, „Tintin“ stärker in den Vordergrund zu rücken.
    Das wäre dann aber auch eine Entscheidung gegen die „Marke“ Hergé zugunsten einer seiner Figuren ...


    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  16. #91
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Danbke, @JNR!

  17. #92
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Ja, Rodwell gehen die Ideen nicht aus. Aber ich glaube nicht, dass so digitaler Mumpitz bei den Sammlern gefragt ist.

    Übrigens hat ML in Rechte an digitalen Alben (irgendwie hat man die beim Casterman-Vertrag von 1942 übersehen? ). Seit 2020 gibt es die e-comics auch in Deutsch, mit Lemey-Lettering (!) und Carlsen-Übersetzung. Die Titelbilder unterscheiden sich meist kaum von denen von Carlsen. Eine rühmliche Ausnahme ist der Stern, wo sie das Sternsymbol in die Titelschrift integriert haben (wie im Original und in vielen anderen Sprachausgaben), das hat Carlsen nicht mal bei der Faksimileausgabe auf die Reihe gekriegt.


  18. #93
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Hergé-Stiftung

    https://www.museeherge.be/fr/news/793/fondation-herge

    Eine interessante "Neuigkeit": Rodwell gründet eine Hergé-Stiftung. Ist zwar schon vor einem Jahr passiert, aber ich wüsste nicht, in den hiesigen Fachzeitschriften darüber gelesen zu haben.

    Wir erinnern uns: Nach Hergés Tod wurde das Studio Hergé in die Hergé-Stiftung umbenannt und 2006 wurde aus der Stiftung wieder das Studio Hergé – weil man die rechtlichen Vorgaben für eine Stiftung nicht erfüllt hatte.
    Und nun gibt es eine "echte Stiftung" mit staatlicher (royaler) Genehmigung. Der Grund: Die Rodwells haben keine Nachkommen und wollen die Weichen für die Zukunft stellen.

    https://www.lecho.be/entreprises/div...02139.html%20=

    Die Stiftung umfasst folgende drei Bereiche:

    - La Croix de l'Aigle (SA=Aktiengesellschaft) > Hergé-Museum und Boutique Tintin
    - Studios Hergé (ASBL=Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht) > verwaltet die 80.000 Originalzeichnungen
    - Tintinimaginatio (SA) > vergibt Merchandising-Lizenzen (und betreibt den Verlag Moulinsart?)

    PS: mit dem google-Übersetzer kann man die beiden verlinkten Berichte wunderbar in Deutsch lesen.

  19. #94
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen

    Der Monk in mir stört sich auch an der Schriftrichtung des Textes am Bücherrücken: Einmal schön von oben nach unten und einmal von unten nach oben. Was für Drogen nehmen die Angestellten vom Carlsen Verlag eigentlich zu sich?
    Sollte man nun einen Band „kopfüber“ ins Bücherregal stellen, damit sich ein einigermassen harmonisches Bild ergibt? Gerne würde ich den zuständigen Abteilungsleiter zu diesem Thema näher befragen.
    Kleiner Nachtrag zu den eingangs monierten Buchrücken:
    Die Richtung des Schriftzugs orientiert sich daran, ob es ein überformatiges Coffee Table Book ist, das zur Aufbewahrung flach ins Regal gelegt wird, oder ein Buch, das senkrecht gelagert wird. Und das hat durchaus seinen Sinn: Die Überformatigen werden auf diese Weise mit dem Cover nach oben abgelegt und gleichzeitig ist der Buchrücken zu lesen. Ähnlich bei den Büchern mit der Beschriftung von unten nach oben: So können Buchrücken und Cover betrachtet werden, ohne dass das Buch umgedreht werden muss.
    Carlsen hat offenbar seine Alben von Anfang an als Coffee Table Books betrachtet und die Buchrücken anders als in der Buchbranche üblich beschriftet und weicht nun bei Hardcoverausgaben davon ab. Allerdings ist die von Carlsen verwendete Beschriftung ziemlich dämlich und war sie insbesondere, als sie den Buchhandlungen noch ihre Buchständer zur Verfügung stellen. Denn um den Buchrücken in einem solchen Ständer lesen zu können, muss man sich praktisch hinter das Buch stellen.
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  20. #95
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Ach was, da gibt es tatsächlich ein System? Das haut mich um. Bin begeistert. Vielen Dank. Leider hält es dich nicht davon ab, zumindest die Carlsen-Methode als dämlich zu bezeichnen, aber trotzdem finde ich diese Information total interessant.

  21. #96
    Mitglied Avatar von M.Hulot
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    Für «Tim im Lande der Sowjets» wurde ja auf die fehlerhafte Seitennummerierung hingewiesen.
    Ich habe Carlsen dazu angeschrieben und folgende Antwort erhalten:

    «die französische Ausgabe wird weiterhin die Seitenzahlen aus Respekt vor dem Original so belassen, wir durften diese aber anpassen, um unsere deutsche Leserschaft nicht zu irritieren. Die erste Comicseite trägt bei uns auch die Paginierung 1.»

    mobil gesendet mit tapatalk
    Geändert von M.Hulot (28.03.2023 um 19:08 Uhr)

  22. #97
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Das mit dem Coffee Table Book macht sogar Sinn!

    So habe ich es noch nie betrachtet. Faszinierend!

  23. #98
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Ach was, da gibt es tatsächlich ein System? Das haut mich um. Bin begeistert. Vielen Dank. Leider hält es dich nicht davon ab, zumindest die Carlsen-Methode als dämlich zu bezeichnen, aber trotzdem finde ich diese Information total interessant.
    Wenn du mal vor einer Carlsen-Albenwand gestanden und versucht hättest, die Texte auf den Buchrücken zu lesen, würdest du mir beipflichten. Im übrigen lernt man sowas in jeder ernstzunehmenden Ausbildungsstelle für Buchgestaltung.
    Geändert von Mick Baxter (29.03.2023 um 02:27 Uhr)
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  24. #99
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    (...) Allerdings ist die von Carlsen verwendete Beschriftung ziemlich dämlich und war sie insbesondere, als sie den Buchhandlungen noch ihre Buchständer zur Verfügung stellen. Denn um den Buchrücken in einem solchen Ständer lesen zu können, muss man sich praktisch hinter das Buch stellen.
    Da ich seit Jahren auch sehr viel mit dieser Frage zutun habe, möchte ich da doch auch mal ein paar Worte einwerfen. Die von Carlsen verwendete Beschriftung ist nicht "ziemlich dämlich", sondern einfach die international zumeist übliche Form. Und da die Carlsen-Alben anfangs ausschließlich als internationale Koproduktion entstanden, setzte sich dort deshalb dauerhaft diese Beschriftungsform durch.

    Später ist man davon dann bei Carlsen im Belletristik-Programm abgewichen und hat sich den nationalen Geflogenheiten hierzulande angepasst. Und genau diesem Belletristik-Programm hat man dann später auch die Graphic Novels im Labeling angepasst (diese ziert in der Regel auch kein "Carlsen Comics"-Logo), was dann zu diesem ganzen Durcheinander geführt hat, weil es teilweise auch ins klassische Alben-Segment "abfärbt".

    Ich persönlich kann der "internationalen" Buchrücken-Beschriftung als langjähriger Bibliotheksnutzer übrigens viel abgewinnen. Denn die dortigen Regale sind regelmäßig von links nach rechts geordnet. Wenn man jetzt die "deutschen" Buchrücken der Reihe nach lesen will, muss man immer rückwärts an der Regalwand entlang gehen und stößt laufend mit anderen Nutzern zusammen, die man hinter sich nicht sieht. Das passiert einem etwa in einer Bibliothek mit englischsprachigen Büchern nicht.

    Deshalb verstehe ich auch diese Aussage überhaupt nicht:
    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Wenn du mal vor einer Carlsen-Albenwand gestanden und versucht hättest, die Texte auf den Buchrücken zu lesen, würdest du mir beipflichten (...)
    Abgesehen von meinem Bibliotheks-Argument meine ich auch, dass es viel natürlicher anmutet, einen Buchrücken von oben nach unten zu lesen als von unten nach oben. Schließlich sind wir es überall gewohnt, Texte so zu lesen. Ich habe etwa noch nie eine vertikal angeordnete Ladenbeschriftung gesehen, wo die Buchstaben von unten nach oben laufen.

    Hier noch als Nachtrag ein interessanter Artikel zum Thema auf Spiegel-Online: https://www.spiegel.de/netzwelt/tech...-a-569253.html
    Dort kann man auch lesen, dass sich nicht nur die ISO (International Organization for Standardization), sondern am Ende sogar das DIN (Deutsche Institut für Normung) für die Laufrichtung von Schrift auf Buchrücken von oben nach unten entschieden hat. Das DIN musste dann aber vor dem deutschen Sonderweg (bzw. Buchrücken-Wirrwarr) kapitulieren.
    Geändert von Martin Jurgeit (29.03.2023 um 10:22 Uhr)

  25. #100
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    Kann ich nur voll und ganz unterschreiben. Ich begreife diese (in meinen Augen ebenfalls) völlig unlogische Beschriftung der Buchrücken nicht.
    Deine Begründungen sind absolut nachvollziehbar und logisch.

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