Falsch daran ist, dass du einem Mann, der alle sieben Teile von Avatar selbst gedreht, täglich mit dem Papst gefrühstückt und Troja mit einem gläsernen Löffel ausgegraben hat, unbotmäßig kommst!
Falsch daran ist, dass du einem Mann, der alle sieben Teile von Avatar selbst gedreht, täglich mit dem Papst gefrühstückt und Troja mit einem gläsernen Löffel ausgegraben hat, unbotmäßig kommst!
Ich bin kurz davor, meinen eigenen Job aufzugeben und den seinen zu lernen, nur dass er mich als würdig erachtet, mit ihm zu diskutieren.
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Muß gestehen, daß mich deine tiefe und ehrliche Überzegung, hier der Einzige mit historischem Fachverstand, akademischer Ausbildung und Ahnung von antiker Geschichte zu sein, ziemlich amüsiert. Wie kommst du denn auf den Trichter? Daß du dich archäologisch und historisch auskennst, will ich gar nicht bestreiten; all das, was du bisher in dem Zusammenhang gesagt hast, ist völlig richtig. Was dir mMn allerdings bei der Helena als Lapsus passiert ist (was mich bei einem ehemaligen Mitarbeiter von Korfmann aber auch nicht sehr wundert ), ist die Vermischung von Mythos und Logos, genauer von Sage und Geschichte. Gern gemachter Fehler, da bist du in erlauchter Gesellschaft. Statt Argumenta ad verecundiam und ad hominem aus der Trugschlußkiste zu klauben, hättest du ja mal dazu was sagen können.
Ceterum censeo: Burg Möhrenfels sieht dufte aus!
"Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
Bhur am 12.9.2016
"Die MosaPedia - das dufte Mosaik-Lexikon im Internet!"
Nietzsche am 3.1.1889
Ja nach Aussage meiner Verwandtschaft im Osten, habe ich mich seitdem ich in Bayern lebe, zum ********* verwandelt. Man wird halt *********, wenn man mit ********* lebt und arbeitet. Aber mal ernsthaft, wenn man sich in München oder generell in Bayern nicht wehren lernt, ist man recht schnell ganz unten. Ich kann als Ossi nun wirklich ein Lied davon singen, wie man Ende der 90er Jahre hier behandelt wurde, wenn man Akademiker werden wollte - 10 Jahre Spießrutenlauf.
Zur Frage der frühen Griechen: Eine westliche Einwanderung hat es nie gegeben, die Minoische Kultur und deren Schrift Liniar A und minoische Sprache kamen aus Anatolien. Mehrere Einwanderungswellen aus dem Norden kamen wohl schon im Frühhelladikum ab 3100 v.Chr. - einige setzen Sie schon früher an ins Neolithikum. Sicher ist das sowohl die Achaier als auch die Ionier frühgriechisch und eine der indogermanischen Sprache zuzuordnenden Sprache sprachen, kulturell also sicher sehr frühe Schnurkeramiker waren oder in mehreren Wellen aus dem Nordbalkan kamen, eine frühe Verwandschaft sprachlich und kulturell mit dem späteren Thrakern wird ja schon seit langem diskutiert und klingt schon bei Herodot an, respektive auch eine enge Verwandschaft letzterer mit den baltischen Sprachen.
Sicher ist, dass die Vorbevölkerung von den Griechen als Pelasgoi bezeichnet wurden, welche nichtgriechisch und noch bis weit in die klassische Periode beschrieben wurden. Diese Pelasger waren mit ihrer Ägäischen Sprache und vorindoeuropäisch - respektive nicht Schnurkeramiker, über die ganze später griechische Welt verteilt und waren sicher auch die Träger von Troja I und II und schon vor Ankommen der Hethiter und Luwier auch in Anatolien verbreitet.
Geändert von WeinertM (16.07.2023 um 18:04 Uhr)
Ich bin Gymnasiallehrer für Geschichte und Geographie und schufte 38 Deputatstunden als Quereinsteiger an einer Privatschule, Stundenlohn unter 35,-€, als Nichtbeamter sehr schlecht bezahlt - Bayern normal nicht unter 55,-€. Und jedes Jahr mit immer mehr desinteressierten Schülern in der 10.-12.Abi-Klasse. Nicht zu empfehlen !!! Ohne zusätzliche Kohle aus dem 3D Bereich sähe es schlecht aus.
Aber auch in der Archäologie gibt es zahlreiche promovierte Leute, welche meinen Lebenslauf kreuzten und unter 3000,-€ Brutto arbeiten mussten, selbst als Grabungsleiter/in. Ich kannte sogar Professoren - Privatdozenten ohne eigenen Lehrstuhl und zu wenig Stunden an der Uni - welche am Ende des Monats nichts mehr zu essen hatten.
Geändert von WeinertM (16.07.2023 um 17:51 Uhr)
Tss. Dem wahren Wissenschaftler geht es doch nicht ums Geld!
Zu den Ausführungen bezüglich der Besiedlung Griechenlands: Danke! So stelle ich mir eine Diskussion vor. Und nun ist es an mir, noch mal durchzuforsten, wer wann von wo besiedelt hat. Möglicherweise.
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Fachfrage: Wer erkennt am 3D Modell die Szene und das Heft ?
Ich liebe Rätsel.
94/2+3
Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
(angeblich) Anton Tschechow
Prima !!! Richtig. Wärst Du ein Schüler von mir, gäbe es jetzt eine Dr. Pepper - ist meine allgemeine Bonus-Belohnung für 15 Punke im Referat oder Klausur.
Stattdessen kannst du Dir jetzt exklusiv eine Szene aus dem Heft 90 wünschen, welche ich hier dann kommendes Wochenende animiert und vertont zeigen werde.
Vielleicht kann einer von Euch helfen - ich möchte gerne die Schrift in den beiden Introtafeln mit der KI in einem geilen Stil - vielleicht etwa so hier mit der KI von https://ai.mind-verse.de/ generieren lassen. Leider gibt es dort kostenlos nur 7 Versuche.
Text wäre: 1.Tafel: Das Turnier zu Venedig 2. Tafel: von Hannes Hegen
Der generierte Bildtext kann dann von mir in die Videodatei importiert werden. Vorher noch mit transparentem Hintergrund und Schatten bearbeiten. Ich benutze bisher 3d Goldbuchstaben - gefallen mir aber nicht.
Außerdem werde ich das Spotlight ähnlich der 50er Jahre Filme leicht wackeln lassen und am Anfang von Unschärfe zu Schärfe wechseln.
Schöne wäre auch sowas hier als Anfangsbuchstaben.
https://www.pinterest.de/mglukhova/mittelalter-typo/
Geändert von WeinertM (16.07.2023 um 20:25 Uhr)
Kurze wissenschaftliche Antwort auf Dein Gebrüll:
Da mittlerweile sowohl die Gleichsetzung des Alaksandu , dem sogenannten Alaksandu-Vertrag (CTH 76) aus dem hethitischen Palastarchiv von Hattusa, mit dem Zweitnamen des Paris, von Homer selbst erwähnten Alexandros, von den meisten Hethitologen und Mykenologen anerkannt wird, und weiterhin das gleiche für den sogenannten Tawagalawa-Brief (KUB 14.3; CTH 181), ein Schreiben des hethitischen Großkönigs Hattusili III. an den König von Ahhijawa - gleichbedeutend sprachwissenschaftlich Tawagalawa gleich Eteokles - ältere Form in Pylos Liniar B bestätigt, aus dem griechischen mythologischen thebaner Doppelkönigtum, als Kern der späthelladischen Macht in Böotien, ist davon auszugehen das auch eine Helena von Sparta eine historische Person gewesen sein könnte, wir haben nur keine Liniar B und auch keine Erwähnung in der hethitischen Korrespondenz, da die Spätzeit von Konflikten und Abspaltungen geprägt war - Stichwort Seevölker.
Desweiteren verfestigt sich immer mehr eine reale Historizität der Argonautensaga von Appolonios von Rhodos und auch der Heraklidenrückkehr in Verbindung mit der Dorischen Migrationswelle etc. Kurz gesagt: Große Teile der bisher als mythologisch verworfenen Geschichten besitzen im Kern historische Wirklichkeit, eine Ilias von Homer, als die wichtigste und sprachlich älteste Geschichte des griechischen Raums ist davon ganz sicher nicht auszuschließen. Ich habe mich sehr lange mit der Herakles-Biographie beschäftigt und zweifle mittlerweile auch an, dass diese nicht auf eine real existierende Person zurückzuführen ist.
Die Präastronautiker gehen da noch weiter, nicht meine Meinung da zu Pseudowissenschaftlich und ohne schlagkräftige Beweise, und sehen das Goldene Zeitalter der griechischen Götter als reale Existenz einer präneolithischen und globalen Hochkultur an, in der die "Götter" als extraterrestische Herren / Aliens herausgestellt werden, welche nach Abreise dieser omnipotenten "Götter" durch die Sintflut vernichtet wurde und so warten seit dem alle Glaubensbekennungen der antiken und der modernen Welt auf eine Wiederkehr derer, die uns einst begünstigt und vielleicht wieder zerstören wollten und eine Wiederholung nicht ausgeschlossen werden kann.
Bitte dazu lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Alaksandu
https://de.wikipedia.org/wiki/Tawagalawa
Geändert von WeinertM (17.07.2023 um 01:15 Uhr)
Gebrüll? Angesichts deines Umgangstons und deiner herabwürdigenden Art gegenüber Leuten, die du weder kennst noch deren Wissensstand und akademischen Hintergrund du im Entferntesten einschätzen kannst, war meine Einlassung noch sehr zivil, mein Freund. Alaksandu, Atarissiju, Tawagalawa, Wilusa, Ahhija(wa) - mir alles geläufig. Frank Starke hat das mE alles sehr deutlich herausgearbeitet und viele frühere Zweifler zum Verstummen bringen können. Ich habe wegen der trojanischen Frage während meines Indogermansitikstudiums extra Hethitisch belegt (eigentlich wollte ich Luwisch machen, aber unsere Dozentin meinte, ohne solide Hethitischkenntnisse sei das unnütz, aber leider ist sie nach drei Semestern Hethitisch woandershin gewechselt und nun kann ich immer noch kein Luwisch, von Palaisch ganz zu schweigen - aus Verzweiflung hab ich dann Tocharisch und Gotisch gemacht). Darüberhinaus kenne ich auch die einschlägigen Stellen in den Linear-B-Archiven etc.
So weit, so gut!
Einzelne Reflexe historischer Zustände und Namen in den kyklischen Epen sind freilich noch lange kein Nachweis, daß a) die geschilderten Ereignisse auch passiert sind und daß b) auch die nicht belegten Figuren des Epos (ca 99% des Figurenarsenals) größere Wahrscheinlichkeit ihrer Historizität gewönnen. Guck dir die Karlsepik, die Artusepik, den Nibelungenstoff als Vergleich an - ebensolche epischen Zyklen, über deren historische Hintergründe und Nicht-Hintergründe wir qua zeitgenössischer Quellen des heroischen Zeitalters wesentlich besser informiert sind. Daher: Helena als typische Märchenfigur mit klarer dramaturgischer Rolle ist viel besser erklärbar als rein fiktive Figur. Natürlich, möglich ist immer alles, aber mit possibiliter ergo probabiliter greifst du schon wieder in die Trugschlußkiste, das machst du anscheinend ganz gerne. Wenn du von möglich zu wahrscheinlich fortschreiten willst bei der Frage von Existenz oder Nichtexistenz, liegt die Beweislast bei DIR, der du die Behauptung der Historizität aufstellst. Ohne zeitgenössische Quellen ist das, *hüstel*, ambitioniert.
Mit der Historizität von Herakles und der Argonautenfahrt schießt du nun freilich den Vogel ab. Zur Heraklidensage solltest du mal besser Friedrich Prinz lesen, bevor du da von "sich verfestigender Historizität" sprichst. Und wir sollen diejenigen sein, die Ammenmärchen aufsitzen?
Ernsthaft: Ich würde sehr gerne zivil mit dir argumentieren, aber deine Stutenbissigkeit macht das leider etwas schwierig. Freilich bin ich auch ein alter eitler Sack, und wenn mir jemand, der mich überhaupt nicht kennt, angelesenes Wikipediahalbwissen attestiert, reagiere ich pikiert. Noch dazu, wenn es um ein Thema geht, dem ich mich seit über 40 Jahren verschrieben habe - vom Knirps, der Gustav Schwab verschlang, über den Halbwüchsigen, der seine Mitschüler dazu brachte, im Pausenhof den Trojanischen Krieg nachzuspielen (wobei er als Äneas diesmal den Sieg der Trojaner sicherstellte), über den Abiturienten, der einen zunächst nur zehnminütigen Vortrag zur Trojasage dazu mißbrauchte, seiner armen Klasse zwei Schulstunden lang notizzettellos die komplette Ilias nachzuerzählen, zum Studenten, der sich in die Alte Geschichte und die Altorientalistik warf, um die Realität seiner Sagenhelden nachweisen zu können, und schließlich hin zum reifen Mann, der endlich die Mechanismen der kyklischen Epen verstand und erkannte, daß man diese Literatur für das lieben kann, was sie ist, und sie nicht zu etwas umbiegen sollte, was sie nicht ist.
Geändert von Tilberg (17.07.2023 um 01:58 Uhr)
"Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
Bhur am 12.9.2016
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Nietzsche am 3.1.1889
Großes Kino hier (noch besser als die Verfilmung der Runkelserie)! Ich kenne mich bei Homer & Co. ja kaum aus, aber finde, dass besonders in Internetdebatten der Ton die Musik macht - so stichhaltig auch immer die Argumente seien mögen. Und mit Abqualifizierung seiner Diskussionspartner gewinnt man vielleicht im eigenen Kopf, aber nicht die Debatte. Mein Tipp: alles ad hominem einfach steckenlassen und nur die Sachargumente bringen.
Ah sehr schön - ein Sprachwissenschaftler - das wird schwierig, da wir ja komplett andere Ansätze vertreten. Kann ich ja übrigens nicht wissen, das du auch vom Fach bist - aber gut zu wissen - interessante Biographie. Luwisch - sehr schön - was hälst du von Eberhard Zangger ? Habe einen Vortrag 2019 gehört und seine beiden Bücher gelesen - u.a. war ich von: Die Luwier und der trojanische Krieg - Eine Entdeckungsgeschichte, sehr begeistert. Ich habe ihm letztes Jahr sogar angeboten, sein neues Buch mit einem trojanischen Krieger zu verzieren - seine Sherdani-Darstellung auf dem Cover ist irgenwie nicht so gelungen und wie ich finde auch falsch, wenn man die Medinet Habu Darstellungen als Grundlage sieht.
Friedrich Prinz habe ich nicht gelesen, hat mich nie interessiert - bayrische Landesgeschichtler und Mediavisten habe ich eher gemieden, er war auch vor meiner Zeit an der LMU. Habe aber mehrere Hauptseminare bei Volker Bierbrauer besucht - du als Gotisch-Studierter solltest die Koryphäe der Willenberger kennen. Hauptinteresse bis Heute: Gesichturnenkultur, Sarubinzy-Kultur, Poeneshti Lukashev-Kultur in Verbindung mit Venetern, Bastarnern und Urslawen - übrigens auch den Uenedoi in der Illias. Ich war in Perekop auf Grabung und durfte auch schon 2 Wochen in Olbia dabei sein - 19 Jahre her - Ich wollte da eigentlich in den Sommerferien noch mal mit Jochen Fornasier mit - Angebot steht schon. Geht im Moment beides nicht mehr da Krieg - wohl für die nächsten Jahrzehnte nicht mehr, da gerade Perekop ja jetzt total vermint ist.
Nebenbei bist du aber auch eine zubeißende alte Mare, die sich am Wort "Gebrüll" aufhängt.
Meine alte Rekonstruktion:
Alaksandu von Wilusa 1280 BC mit Troja VIIa Zitadelle - ist über 3 Jahre her - würde das heute noch etwas besser machen...
Geändert von WeinertM (17.07.2023 um 08:08 Uhr)
Ich finde die Debatte um Helenas Haarfarbe durchaus spannend und möchte jenseits von Sprachkunde und archäologischen Kenntnissen darauf hinweisen, dass die Haarfarbe letztlich ein phenotypisches Merkmal basierend auf genetischen Faktoren ist.
Die Genetik hat mittlerweile über 100 Gene identifiziert, die bei der Ausprägung der Haarfarbe eine Rolle spielen, dazu kommen regulatorische Gene, die über die mehr oder weniger starke Aktivierung der für die Haarfarbe relevanten Gene entscheiden.
Interessant fand ich in diesem Zusammenhang eine Publikation aus dem Max-Planck-Institut für Anthropologie in Leipzig, die bei bestimmten Südseebewohnern blonde Haare als Auswirkung einer einzelnen Genmutation nachwiesen.
Inzwischen ist auch die Genetik der Bewohner des antiken Griechenlands weiter fortgeschritten und Prof. Johannes Krause von der Uni Tübingen hat in seinem Nature-Artikel aus dem Jahr 2017 aufgezeigt, dass die minoische und mykenische Kultur im Wesentlichen von neolithischen Populationen aus Anatolien abstammen, bei der mykenischen Kultur aber auch Verwandtschaft mit den nördlichen Steppenvölkern nachgewiesen werden konnte, die es offenbar nicht bis nach Kreta schafften.
Sowohl im neolithischen Anatolien als auch bei den nördlichen Steppenvölkern ist das Vorkommen blonder Haare belegt.
Evolution ist bekanntlich die Anpassung an äußere Lebensbedingungen. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass wissenschaftlich zumindest bei der Hautfarbe auch eine kausale Kette zum Vitamin D diskutiert wird. Dunkle Haut schützt vor UV-Strahlung, ist aber weniger effektiv bei der Vitamin D Herstellung. Das kann bspw. durch Fischkonsum ausgeglichen werden. Wenn sich unsere Vorfahren aber mehr dem Ackerbau und der Viehzucht zuwendeten und nördliche Gefilde erschlossen, war eine dunkle Hautfarbe für den UV-Schutz weniger wichtig als die helle Hautfarbe für eine effektive Vitamin D Produktion.
Nun ist weder der Zusammenhang zwischen Haar-und Hautfarbe ein direkter, noch ist belegt, dass Helena auf Fisch verzichten konnte oder ob sie sich die Haare nicht einfach mit Safran und anderen Mitteln gefärbt hat.
Es bleibt aber festzuhalten, dass es in der antiken griechischen Welt blonde Haare gab, dass sie in vielen schriftlichen Zeugnissen ein hervorstechendes (überproportionales) Merkmal für Helden und Götter waren, dass sie auch in der darstellenden Kunst (siehe Alexandersarkophag) Verwendung fanden und dass die mykenische Kultur nun mal auch den genetischen Abdruck der nordischen Steppenvölker hatte, bei denen es in den letzten 5.000 Jahren geradezu zu einer explosionsartigen Entwicklung der verschiedenen Haut-Haar-und Augenfarben gekommen ist, wie Forschungsergebnisse der Uni Mainz belegen.
Am Ende bleibt es dennoch auch eine Glaubensfrage, welche Haarfarbe eine vielleicht nicht mal real existente antike Figur hatte. Und da habe ich persönlich den Eindruck, dass Tilberg in puncto Haare die Nase vorn hat:
https://www.comicforum.de/attachment...4&d=1689575817
WeinertM: Schön, daß du auch im normalen Ton reden kannst. Es ist freilich nicht ganz so wichtig, welchen biographischen und akademischen Hintergrund ich so habe; es ging vor allem darum, daß DU weder meinen noch den aller anderen hier kennen kannst und dich doch arg im Ton vergriffen hast. Daß ich selbst kein Kind von Traurigkeit bin, mag ich gerne zugeben. Also Schwamm drüber!
Es gab zwei Friedrich Prinz, ich meine nicht den Mediävisten (dessen Werk ich natürlich auch kenne), sondern den leider viel zu früh verstorbenen klassischen Philologen und sein Opus magnum "Gründungssagen und Sagenchronologie". Kann ich sehr ans Herz legen. Nach der Lektüre des umfangreichen Teils zur Heraklidensage kommt man kaum umhin, sich von deren Nutzung als historische Quelle zu verabschieden.
Die Arbeit von Archäologen und auch die von Zangger achte ich sehr. Nur bin ich immer vorsichtig, wenn es darum geht, aus Fundhorizonten auf konkrete historische Abläufe zu folgern. Das geht nie so einfach, weshalb man ja auch angesichts fehlender sonstiger Quellen gerne auf die Sagen als Informationsquelle zurückgreift. Aber das geht halt schon methodisch nicht.
Den Shardana bin ich gerade erst auf Sardinien begegnet. Eine irre geschichte dort. Die Nuraghenkultur hat mich nachhaltig beeindruckt; wenn die damals die Schrift gekannt hätten, gäbe es kaum Unterschiede zur mykenischen Palastkultur. Die Giganten von Mont'e Prama sind auch der helle Wahnsinn. Wenn du sagst, daß du in Olbia gegraben hast - war das die Freilegung der im Vandalensturm versenkten Flotte? das fand ich auch faszinierend.
"Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
Bhur am 12.9.2016
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Nietzsche am 3.1.1889
KOmnenos: Hihihi, wo hast du denn das olle Bild rausgekramt! Wie rank & schlank ich damals war! Lustig natürlich auch, daß wir beide genauso dreinblicken wie unser jeweiliges Bild der frommen Birne Helene ...
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Bhur am 12.9.2016
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Nietzsche am 3.1.1889
Burg Rübenstein
https://www.artstation.com/artwork/WBrKOG
Geändert von WeinertM (17.07.2023 um 10:59 Uhr)
https://cdn.artstation.com/p/video_sources/000/833/868/nuragic-warrior-stand.mp4
Nicht das Olbia auf Sardinien, sondern das Olbia zwischen Bug und Dnestr. Das wurde von Goten belagert. Die Vandalen unter Geiserich stürmten natürlich das andere Olbia. Ich trinke immer noch den Wein und verschütte etwas zu Ehren seines Vaters Godegisel, alte Tradition meiner Mitstudenten in den 90er Jahren.Wenn du sagst, daß du in Olbia gegraben hast - war das die Freilegung der im Vandalensturm versenkten Flotte? das fand ich auch faszinierend.
Geändert von WeinertM (17.07.2023 um 21:08 Uhr)
Ich habe im Archiv von André T. gestöbert und bin bei der Fotostrecke Wolfen 2017 fündig geworden. Den Teil, der von der Denkerstirn ablenkt, habe ich analog zu Michaels online Bildern abgeschnitten.
Eure Diskussion geht natürlich inzwischen weit über die Grenzen des MvHH und den Sinn eines Comicforums hinaus, aber da hier sonst nicht viel los ist und ich immer gern was dazu lerne, lese ich das mit Genuss.
@MWeinert:
Wenn Du 38h Lehre schrubbst, ist das schon gewaltig und erstaunlich, dass Du dann noch Muse für solche Animationen hast, Respekt.
Bei der Burg Rübenstein (insgesamt recht gefällig) gefällt mir der linke Felsen nicht so richtig, der sieht aus wie eine senkrecht stehende Granitplatte, das wirkt bei dem Felsen rechts natürlicher.
Grenzlandszene
https://www.artstation.com/artwork/Xg31Zy
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