Wir sind dann auch mit demProgramm ein bisschen älter geworden, weil wir die Kinder im Alter begleitet haben. Heute haben wir hervorragende Teenager-Werte, weil das die sind, die damals mit 7, 870 oder 9 Jahren eingestiegen sind, unsere „alten Kids“ quasi. Aber die heutigen Kindergehen nicht mehr so stark darauf ein wie früher.
Wir haben Serien ausgewählt, um der dicksten Zwiebel der Zielgruppe zu entsprechen.Das waren zuerst Achtjährige, dann Zehn- bis Zwölfjährige, mittlerweile habe ich sogarschon 17,2 Jahre als Durchschnittsalter gehört. Wir mussten das Programm schon anpassen. Es gibt traumhafte Kinderserien, die wir nicht senden können, weil die Kinderdafür nicht mehr so empfänglich sind. Die schauen eher KiKa oder Disney aufSuperRTL. Wir haben versucht, Mädchen anzusprechen mit Pretty Cure und WeddingPeach, doch es hat sich so sehr gewandelt, dass diese Serien für Kinder nicht mehr solaufen. Es gibt zwar große Fangruppen, die keine Kinder mehr sind, aber aus dieser Zeit kommen. Die kulturelle Beeinflussung hat bei denen geklappt. Heute haben wir einfacheine andere Generation Kinder, die nicht mehr so auf Anime reagiert.
Vor allem männliche Jugendliche werden durch Dragonball GT angesprochen. Das sindgenau die Kinder von früher. Aber wenn man sich die Kinderwerte anschaut, sind dieschon schlecht, bei 15, 16, oder 17 Prozent bei den unter 13-jährigen. Da hat zum Beispiel SpongeBob, eine wirklich sehr gute, ausgereifte Serie, weit die Nase vorn.Früher hatten wir mit Anime fast 50 Prozent Marktanteil bei Kindern, die aber jetzt 17oder 18 Jahre alt sind.
Wir wollten Dragonball GT um 19 Uhr senden, was früher bei Dragonball Z sehr gutgeklappt hat, haben es uns aber dann doch nicht getraut. Im Spätprogramm haben wirein ganz anderes Programmkonzept mit Crime etc. Das würde nicht klappen. Anime bleiben im Nachmittagsprogramm. Dazu kommt eine feste Programmsystematik. Undum die zu sprengen, sind Anime einfach nicht breit bzw. mainstreamartig genug. Wirhaben diese Unterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen besonders beiWiederholungen von Serien festgestellt. Kinder sind dafür empfänglich, Jugendlichehingegen überhaupt nicht. Wir wollten zum Beispiel Dragonball Z sofort wiederholen und haben direkt nach der letzten Folge wieder die erste ausgestrahlt. Die Werte sindvon acht auf vier Prozent runtergerauscht. Wir haben es noch einen Monat laufen lassenund dann abgesetzt.
Die Alterszwiebel liegt heute circa bei 12 bis 18 Jahren. Die damals 8-jährigen, die wirbegleitet haben, sind heute 16 bis 18 Jahre alt. Vielleicht kann man dieStammseherschaft sogar auf 13 bis 19 Jahre festlegen
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