Keine NEUEN Serien in diesem Monat. Ein fester Vorsatz. Was kann da schon passieren? Mir war klar, dass Splitter die Neuerscheinungen für Januar noch vor Weihnachten veröffentlicht. Aber das sollte doch kein wirkliches Problem sein. So weit, so gut. Nächste Szene. Donnerstag. Beim örtlichen Comichändler meines Vertrauens: "Nimm Dir, was du brauchst". Vor mir alle neuen splitter-Alben. Eigentlich brauche ich alles. Der nächste Gedanke: es ist doch bald Weihnachten. Man schenkt sich doch sonst nichts. Den Cutlass blenden wir mal aus. 14,80 € ist doch nicht viel ... Wenn ich will, kann ich sehr überzeugend sein.
Soviel zur Vorgeschichte. Heute habe ich dann "Die Rückkehr nach Belzagor", gelesen. Den zugrunde liegenden Roman von Silverberg kenne ich nicht. Aber der Comic hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Protagonist kehrt auf den Planeten mehrere Jahre nach Aufgabe der Kolonisierung und Umsiedlung der ehemaligen Kolonisten mit einem Wissenschaftler-Ehepaar zurück, die ein geheimes Ritual der intelligenten Ureinwohner erforschen wollen, und wird dort mit seiner (dunklen) Vergangenheit konfrontiert. Hört sich in der groben Zusammenfassung vielleicht nicht sehr spannend an. Die Erzählung ist aber auch wegen der zahlreichen Rückblenden nie langweilig. Bis zum Ende des Bandes sind die mitwirkenden (menschlichen) Charaktere vorgestellt. Die Spannungen untereinander wachsen und man ahnt, dass die Reise nicht für alle eine gute Ende nehmen wird.
Während die Thematik an Leo erinnert, sind die Zeichnungen ungleich besser. Sie wirken weder hölzern noch eindimensional. Nicht mißverstehen: ich mag die Geschichten von Leo und seine Vorstellung von Landschaften und Außerirdischen Lebewesen. Aber was Frau Zuccheri hier zu Papier bringt, ist ungleich besser. Schon unmittelbar nach dem ersten Lesen ist man geneigt, sich ihre wunderbaren Ideen und deren phantasievolle Umsetzung, insb. von der Planentenoberfläche und seiner Bewohner nochmals in Ruhe anzuschauen. Was für eine Entdeckung! Vor diesem Hintergrund lässt sich sogar die Werbung auf der letzten Seite für das ebenfalls von ihr gezeichnete Werk "Die gläsernen Schwerter" ertragen.
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