Ich habe Wetten abgeschlossen, dass Buckingham in diesem Band endlich das Zeitliche segnet - da war ich wohl etwas voreilig. xD Aber ich bleibe dabei, der sammelt Death Flags wie Kinder Süßigkeiten an Halloween. xD
Besonders seine Bemerkungen dazu, dass "wenn eine Hälfte stirbt, beide sterben" (paraphrasiert; auf ihn und Richard bezogen), was ausdrückt, dass sie nicht ohne einander und vor allem Buckingham nicht ohne Richard leben kann. Dann aber auch, dass er eigentlich das Verhältnis zu Richard auflösen möchte, sobald dieser die Krone auf seinem Haupt trägt, woraufhin Richard ihn bittet, ihn nicht zu verlassen. Am Ende des Bandes wagt Richard zwar, optimistisch zu sein, aber ich glaube trotzdem nicht daran, dass Buckingham seine Krönung miterleben wird; auch denke ich nicht, dass Richard die Maske, die für Buckingham vorgesehen war, noch zu Gesicht bekommt, solange der noch lebt. Die Formulierungen und die ganzen Zukunftspläne schreien so sehr nach Ableben - und Richard wird uns definitiv bis zum letzten Band erhalten bleiben.
Ebenso muss Richard die letzten Menschen, die er noch an seiner Seite hat, eigentlich definitiv verlieren, damit er so richtig den Halt verliert. Und sowohl Catesby als auch Anne und ihr Sohn haben definitiv eine längere "Halbwertszeit" als Buckingham. (Das waren jetzt viele Sätze, die ausdrücken sollten, dass ich denke, dass Buckingham bald stirbt. xD Und viele Synonyme fürs Sterben!)
(Dass wieder die Möglichkeit einer Schwangerschaft Richards aufgegriffen wird, verunsichert mich zunehmend, aber ich ignoriere das fürs Erste... ^^')
Apropos Anne: Ich finde es interessant, dass sie sich auf Richards Seite stellt, da er in ihren Augen immer noch das geringere Übel ist. Diese Sichtweise macht aber viel Sinn, wenn man daran denkt, dass Richard sich zumindest um Edward ("seinen" Sohn) schert, im Gegensatz zu Edward V. und dessen kleinen Bruder, die ihn gern als Diener/Spielzeug hätten (es gibt entschieden zu viele Edwards und Richards...). Wenn beide Seiten böse sind, dann kannst du dich immerhin auf die schlagen, die deinen Sohn beschützen will. Und tatsächlich ist es eine Sichtweise, die mir als Leser gar nicht fremd ist: Beide Seiten sind grau, keine von ihnen weiß oder
rot schwarz, also warum eigentlich unbedingt auf Richards Seite sein und ihn anfeuern? Mal abgesehen davon, dass wir die Geschichte aus seiner Perspektive erleben und deshalb automatisch seinen Standpunkt einnehmen, ist das ja noch lange kein Garant dafür, dass man auch Sympathien zu ihm entwickelt (fragt mich mal, was ich von Ciel Phantomhive aus Black Butler halte xD). Auch für das Schema "Person X wurde Unrecht Y angetan, deshalb sind alle ihre Taten berechtigt" bin ich absolut nicht anfällig, also warum bin ich trotz allem, was Richard bisher getan hat, trotzdem auf seiner Seite? Nun, abgesehen natürlich davon, dass ich mir immer noch mein Happy End mit Henry erhoffe, was kein unwesentlicher Anteil meiner Sympathien für ihn ist, finde ich ihn immer noch tausendmal menschlicher als seine Widersacher. Zum einen wegen ihrer Abneigungen gegen Richards Körper, die zwar für die Zeit normal waren, aber aus heutiger Sicht absolut unangebracht, besonders in dieser wortwörtlichen Verteuflung Richards. Zum anderen stören mich auch die generellen Verhaltensweisen der meisten Antagonisten: Von Margaret brauche ich gar nicht anfangen, so grausam, wie sie Henry, aber auch teilweise ihrem Sohn gegenüber war; dann Edward IV. (auch wenn er nicht wirklich antagonistisch gehandelt hat, aber Richards Weg zur Krone stand er zweifellos im Weg) mit seiner Dekadenz/seinem Hedonismus, dem es zu verdanken ist, dass sich sowohl Warwick als auch George von ihm abgewandt und schließlich ihren Tod gefunden haben (auch wenn er selbst sie nicht umgebracht hat); zu Edward V. und dessen kleinen Bruder, die durch den Hass und die Rachepläne, die sie von Elizabeth "geerbt" haben, komplett verzogen und grausam sind. Abgesehen davon gibt es zwischen all denen, die noch auf dem Spielfeld stehen, niemanden, dem ich zur Zeit eher zutraue, dass er ein guter, gerechter König sein oder erfolgreich den Teufelskreis brechen und sein Glück vor seinen Stolz oder irgendwelche Rachegelüste stellen würde. Wie lange dieses Gefühl allerdings noch anhält, ist eine andere Frage...
Aber ich schweife schon wieder viel zu sehr ab.
TL;DR: Ich mag Richard immer noch, auch wenn er moralisch fragwürdig ist. Die Alternativen sind nämlich definitiv nicht besser. Wenn ich an Edward V. als König denke, bekomme ich Game-of-Thrones-Flashbacks...
Und nun zum Finale: HENRY!!!
Ich würde ja nun sagen, dass ich versuche, mich ihm bezüglich zurückzuhalten, aber das wäre gelogen. xD Für alle, die's stört, ihr könnt's ja dann geschickt überlesen. xD
Mein Wunsch vom letzten Band hat sich wohl erfüllt, denn in diesem kam er definitiv etwas länger vor als letztes Mal - auch wenn ich deshalb dezent Todesangst um ihn hatte. xD Ich rede mir ja ein, dass Tyrell nicht sterben wird, bevor die Henry-Sache nicht aufgerollt wurde und ich bleibe auch dabei, aber als Richard in Tyrell Henry erkannt hat und dann wütend aussah, hab ich mir doch Sorgen gemacht. ^^'
Aber da Richard Henry nun erkannt hat, auch wenn er ihn für eine Halluzination gehalten hat, fände ich die Vorstellung, dass es eine Finte sein könnte, noch unrealistischer. Mal sehen, wann die finale Konfrontation bevorsteht!!! ^^
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