Ich denke, man muss es differenzierter sehen. Rob-Vel war halt eine ganz andere Zeit. Da steckte der FB-Comic ja noch in den Kinderschuhen. Dass die von Cauvin getexteten Alben so schlecht sind, ist hingegen seltsam, da der ja eigentlich schon ein Topautor ist. Vielleicht fiel ihm zu Spirou einfach nichts ein.
Zu locker für meinen Geschmack
Stimmt schon. In den 80ern durfte Chaland seine großartige Retro-Geschichte noch nicht mal zu Ende führen (bzw. erst Jahre später, ohne dass die Hauptfiguren zu erkennen sein durften). Heute darf gefühlt jeder seine Version von Spirou verwirklichen, egal wie weit sie vom Ursprungskonzept entfernt ist. (Andererseits: Was war eigentlich das Ursprungskonzept? Im Grunde ja doch das von Franquin, an dem sich alle späteren Autoren orientiert haben.)
Einfach so gemacht stimmt nicht.
Es gab damals parallel arbeitende Teams, später auch Tome und Janry, die sich wohl auch gegen die Weiterführung von Chalands Spirou ausgesprochen hatten.
War ja auch grottig das Teil.
Für dich sicherlich, für mich mehr als genial.
Was für eine Aussage... Du hast in dem Satz ein „für meinen Geschmack“ vergessen. Ich bin immer noch traurig, dass Chaland so früh gestorben ist. Seine Zeichnungen sind heute genauso frisch wie damals. Das als „grottig“ zu bezeichnen ist schon sehr anmaßend. Es mag ja Dein persönlicher Geschmack sein, aber ohne eine Erklärung warum Dir der Chaland-Spirou nicht gefällt, kann diese Aussage so nicht unkommentiert bleiben!
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Du hast natürlich völlig Recht, die Aussage von mir war flapsig und absichtlich provokativ, noch dazu einfach mal so in den Raum geworfen. Natürlich spiegelt die Aussage nur meine eigene Meinung wieder. Um dem Ganzen ein Fundament zu geben: ich finde den Chaland Spirou nicht nur furchtbar, sondern sogar in einem gewissen Maße provokant. Chaland hat damit die Entwicklung der Figur Spirou über die Jahrzehnte einfach mal bewusst in die Tonne getreten. Das kann man natürlich als Verneigung vor Rob Vels und Jijes Spirou sehen, aber mit dem konnte/kann ich auch nichts anfangen. "Mein" Spirou basiert im Prinzip auf der Figur die Franquin entworfen hat, und er hat sich stetig weiter entwickelt, ist mit der Zeit gegangen, blieb aber immer innerhalb eines abgesteckten Universums. Chaland hat das alles ignoriert, sein Spirou ist (in meinen Augen) häßlich, weil unproportioniert und ziemlich retro. Es wird schon einen fundierten Grund geben, warum man sich damals gegen eine Weiterführung durch Chaland entschieden hat, und ehrlich gesagt bin ich da auch mächtig froh drüber.
Kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde die Stählernen Herzen genial, und dass es keine weiteren vollendeten Geschichten von Chaland gibt, ist für mich DIE verpasste Chance in der Spirou-Historie.
Natürlich war das schon damals retro, aber eben gleichermaßen charmant wie sarkastisch, ohne dass es in eine reine Parodie abdriftete. Vom Tonfall her bauen Yann und Schwarz ja darauf auf, ihre Spirous sind mir aber zu geschwätzig und verlieren sich fast in den ganzen Anspielungen und Zitaten.
Oh, Stählerne Herzen hätte ich damals auch gern gehabt, leider fehlte mir das Geld....
Da gab es auch keine "Volksausgabe" oder?
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Die Spirous von Yann & Schwarz mag ich auch nicht. Überhaupt verwässert der ganze Spirou Spezial Kram die eigentliche Serie, was ich ja jetzt schon seit Jahren kritisiere. Dass ich Recht hatte sieht man schon alleine daran, dass in der Hauptserie überhaupt nix mehr läuft. Die ist quasi tot. Getötet von den Spezial Bänden.
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@radulatis
Danke!
Ich glaube, das ist einer der Bände, die mir noch fehlen.
Leider sind meine Spirous (mit vielen anderen Comics) derzeit ausgelagert, da wir im Haus Zimmer getauscht haben.
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Ich sehe das etwas anders. Die Spezialbände sind Leckerbissen für Comicfans, unabhängig von zeitlichen Einflüssen oder „verbotenen“ Handlungselementen der Hauptserie die für ein jüngeres Publikum geschrieben wird und an deren Lesegewohnheiten und Lebensweisen angepasst wird. Dieser Käufergruppe soll es gefallen, nicht alten Zaulseln wie mir. Ich mag die Franquinschen Geschichten am liebsten, sie lagen genau
in meiner ersten Sammelphase. Durch sie wurde mein Spirou-Bild geprägt. Vor allem auch die ersten Spezialbände von Carlsen. Und genau an diesen Spirou erinnert mich Chalands Zeichenstil. Auch deshalb mochte ich Freddy Lombard so sehr!
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Ich mag Freddy Lombard auch, gerade weil die Geschichten unheimlich verkopft sind. Dennoch empfinde ich den Chaland Spirou als „grottig“.
Franquin hat ein Universum aufgebaut, seine Nachfolger haben es erweitert, es bereichert mit neuen Figuren, dabei aber nie die Franquin‘chen Ursprünge aus den Augen verloren. Jetzt ist dieses Universum quasi tot, zumindest im Moment. Das Hauptaugenmerk liegt nur noch auf den Spezial Bänden. Das ist für mich ein Ausverkauf der Figur, inflationär werden da die Geschichten rausgehauen, die größtenteils so gar nix mehr mit dem Franquin Original zu tun haben. Das geht weit über „Interpretation“ hinaus, und der Trend geht immer mehr zu Nazi Geschichten, was mir eh tierisch auf den Keks geht. Der nächste Band der eigentlichen Hauptserie? Nicht in Sicht!
Dem heiligen Asterix wäre das nie passiert. Wenn die Autoren dürften, würde der seinen Zaubertrank aber früher oder später sicherlich auch gegen Nazis einsetzen. Obelix vermöbelt die SS, möge es dazu niemals kommen!
Franquins Spirou ist ja auch nicht das Original. Er hat das bestehende Universum nur erweitert, genial und wunderbar, aber nicht das Original... Mein Tipp, wenn Dir etwas nicht gefällt, einfach nicht kaufen, das erspart Ärger. Dank Internet und Vorschau oder reinblättern im Laden kann diese Entscheidung schnell gefällt werden. Ich mag die Geschichten von Bravo und die Bezüge zur NS-Zeit sind heute wichtiger denn jeh! Diese Figur hat nun einmal viele Bezüge zu dieser schrecklichen und leider immer mehr ins Vergessen geratenen Zeit. Dazu der perfekte Strich und die ruhige Erzählweise ergeben wunderbare Alben zum eintauchen in eine vergangene Zeit, an die nie genug erinnert werden kann.
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REREAD: TOME & JANRY
Vielleicht liegt es daran, dass ich in der Bücherrei mit Spirou das erste mal durch diese zwei in kontakt kam, jedoch sind diese Bände die Qualitativ besten. (In der Gesamtansicht)
So schnell durch die einzelnen Bände durchgelesen, es war eine Freude!
Anfangs noch sehr "Kindlich" bzw. absurdere Themen, so kam Spirou ab "New York" im Erwachsenen Alter an.
Cleverer Übergang! Erst wurde Zeichnerisch langsam Spirou immer erwachsener, die Stories jedoch blieben "Kindgerecht" und ab eben "Abenteuer in New York" wurde es ernst!
So ändert man langsam eine Serie.
Der schlechteste Band müsste für mich "Marilyn ist nicht zu stoppen" sein (und das nicht nur wg der Farben), da es für meinen Geschmack schon sehr absurd wurde.
Dennoch wünsche ich mir in Zukunft eine kleine Rückkehr von Marilyn.
Vito Cortizone ist wahrlich eine Geniale erweiterung des Universums und immer lustig!
(Auch wenn ich gestehen muss, dass er am Ende schon sehr oft dabei war)
Zeichnerisch gefiel mir Ihr Spirou immer. Sind auch die ersten Zeichner gewesen, die meiner Meinung nach die Figuren beim ersten mal hin bekamen.
Bei allen anderen sahen die Figuren im ersten Band immer äußerst komisch aus.
Den besten Band den die beiden fabrizierten ist in meinen Augen "Mafia, Mädchen und Moneten" auch wenn ich sagen muss, dass ich keine Bände öfter las als "Angst im Nacken" und "Das Tal der Verbannten" ebenfalls geniale Bände!
Diese drei gehören für mich zu den besten Spirou Bänden überhaupt.
"Angst" allein schon wg Mister X und dem Schluckauf.
"Tal" hat einfach komplettes Indiana Jones feeling.
"Mafia" wirkt am kompromisslosesten und sehr schwarzhumorig.
Das Thema lieben wurde ebenfalls gut eingearbeitet ohne kitschig zu wirken.
Luna müsste echt wieder auftreten und ist definitiv realistischer als bei M&M (dazu jedoch später mehr), wenn ihr versteht was ich meine^^
Und zum Schluss der Kontroverse Band.
"Jagd auf Spirou".
Mir gefällt er. Natürlich bricht er mit vielen aus der Serie und setzt eher auf Ernst, jedoch hätte ich den beiden gerne einen Zweiten Band gegönnt.
Und so komplett Humorlos war dieser ja auch nicht.
Die Idee, dass die Namen alle nicht die richtigen sind ist schon sehr gewagt, jedoch wurde es bei Spirou ja bereits vorher öfter angedeutet.
Steffani find ich hingegen auch etwas seltsam.
Die ersten 8 Seiten von "Zorglub a Cuba" sehen schone sehr interessant aus!
Nach dem Tod von Tome wird dieser Band wohl leider entgültig unvollendet bleiben und nicht wie erhofft als "One-Shot" irgendwann veröffentlicht.
Böser Zyklotrop unter T&J? Hell yeah!
@MrBlonde
Das hast du sehr schön zusammengefasst.
Würde fast sagen, dass ich da ähnlich wie du denke, der Marilyn Band ist schon etwas seltsam, aber durchaus charmant.
Mafia..., finde ich auch sehr reif, zumal ich dachte, dass es nach Vallée des Bannis nichts geben könnte was das toppt. Aber, nicht geirrt, weil nicht getoppt, aber zumindest der Level gehalten, Moskau etc. sind alle unglaublich gut.
Wunderbar ist ja wohl Rayon noir, passt auch in unsere Zeit. Leider, muss man sagen.
Auch die Südsee mit Vito, herrliche Bilder.
Jagd auf Spirou fand ich interessant aber für mich zu inkonsequent.
Insgesamt ein großartiges Team.
Das lag bei Franquin nicht zuletzt dasran, daß er die Figuren so von Jijé übernommen hat. Und Tome & Janri konnten auf die Vorlagen von Franquin zurückgreifen. So doll sind ihre selbst entworfenen Figuren ja nicht.
"Jagd auf Spirou" hat abgesehen von der ungewohnten Darstellungen der Figuren ja noch den unverzeihlichen Fehler, daß da völliger Bullshit enthalten ist: Klone können niemals die Erinnerungen der DNA-Spender haben. Und das ist nun mal Grundlage der Geschichte, ohne diesen Murks könnte sie nicht erzählt werden.
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Für mich ein Highlight: „ein Dorf sieht schwarz“, großartig wie hier der Rassismus auf die Schippe genommen wird.
@dino1
Danke für das lob!
Der Moskau Band ist auch großartig.
Allein der Lenin Gag (Hatschi) am Ende und dem Balett ist es wert! XD
Oder noch besser: Pips Handlung ist mega.
Allgemein die Zeit zwischen "Abenteuer in New York" und "Mafia, Mädchen und Moneten" ist eine glanzzeit von Spirous Abenteuern (Oder doch Fantasio?^^)
"Vito der Pechvogel" ist auch ein toller Band auch wenn da die Story etwas flach ist.
Allerdings gleicht das (wie von dir erwähnt) die Landschaft unglaublich aus.
(Wobei wenn man richtig drauf achtet... So Handlungsstrotzig sind alle nicht. Sehr geradlinige Handlung, welche jedoch durch Humor und Detailverliebtheit sowas von komplexer und besser wirkt.)
PS
Der Gag mit dem verglasten Eifelturms 2018 in "Die Rückkehr des Z" und dem hinweis auf Band 94...
Auch wenn ich es nicht mehr erleben werde hoffe ich, dass die Autoren dies im echten Band 94 verarbeiten.
Wäre zu gut!
@PhoneBone
Da sagst du was wahres.
Zu erwähnen wäre noch, dass sich Pips hier richtig zu einem Idefix entwickelt.
Manchmal einfach nur mega lustig ihn zu suchen und entdecken was für Grimassen er schneidet^^
Und die Komentare. Wobei hier halt Fournier zur entwicklung beigetragen hat.
Und Zeichnerisch sind die Autos und Hubschrauber etc. sowas von cool gezeichnet!
Die Dynamik im Bild ist klasse. (Hubschrauber landet in "Angst im Nacken" - Genial)
(Ich kann mit Autos Null anfangen)
Frage in die Runde:
1. Bin ich der einzige der es schade findet, dass aus "Spirou in New York" & "Spirou in Moskau" jeweils "Abenteuer... " wurde?
2. Schade auch, dass bis auf Asterix keine Serie richtige Neukolorierung, Lettering erfährt!
Bei Franquin gehts ja auch...
Wenn dies der Fall für die GA wäre hätte ich sofort zugegriffen!
Geändert von MrBlonde (17.09.2020 um 18:40 Uhr)
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