Mia hatte uns ja schon vorgewarnt, dass er letzte Band mehr was von einem Extraband hat und das Ende schnell kommt. Ich muss aber zugeben, dass ich das, als ich den letzten Band gelesen habe, schon wieder vergessen hatte.
Wenn man den Dialog nicht genau verfolgt, merkt man gar nicht den Zeitsprung zwischen Seite 47 und 48, deswegen war ich kurz verwirrt, aber das hat sich recht schnell wieder gelegt. Schön, dass Yo das Thema Sex zumindest kurz anspricht - so keusch, wie die Romanze bislang fortgeschritten war, hätte man glatt denken können, dass sie bis zur Hochzeit warten.
Ich schätze, mein Highlight war S. 69: Da werden die zukünftigen Meilensteine in Photos festgehalten - natürlich wäre es noch besser gewesen, wenn wir sie tatsächlich verfolgt hätten, aber ich schätze, damit würde man zu sehr in die Josei-Gefilde eindringen. Aber ein Sequel in einem Josei-Magazin könnte ich mir durchaus vorstellen. Na, zumindest symbolisch gut gelöst, auch wenn "New York, New York" das Thema immer noch am besten umgesetzt hat. Es war doch kurz, aber enttäuscht war ich nicht.
Fumi und Akatsuki habe natürlich eine traditionelle Sicht auf's Heiraten, aber auch das sehe ich nicht als Problem, anders als in Tokyo Girls, denn ihre Persönlichkeiten sind ja darauf zugeschnitten und es entspricht ausdrücklich ihrem eigenen Wunsch. Was wichtig ist, ist die Fähigkeit, eine freie Entscheidung zu treffen - wenn die auf eine traditionelle Lebensweise fällt, ist das kein Problem. (Da muss man nicht mal das Niveau von Sina-Aline Geißlers "Lust an der Unterwerfung" erreichen
)
Aber auch ich fand es gut gelöst, dass mit den Zusatzgeschichten auch moderne Formen des Zusammenlebens gezeigt wurden. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der insgesamt vier Paare hat zu vielfältigen, zusammenhängenden Kurzgeschichten geführt.
Abschließend natürlich Goro, bis zum Ende mein Lieblingscharakter. Und obwohl wir durch ihn einen Einblick in Aktasukis Vergangenheit bekommen haben (in früheren Bänden wie auch hier) und der Epilog aus seiner Sicht geschrieben ist und wir so von seiner Gedankenwelt erfahren, bleibt er dennoch das größte Rätsel der Reihe, zumindest für mich, sowie der einzige Charakter, dessen Zukunft gänzlich offen bleibt... Deswegen habe ich den Monolog bestimmt fünfmal durchgelesen, um irgendwelchen Subtext zu finden. War sein Versuch, sich in Fumis und Akatsukis Beziehung einzumischen, nun wirklich nur aus dem Grund, die beiden enger zusammenbringen oder waren doch (zumindest sekundär) leichte romantische Gefühle für Fumi im Spiel? Und ist seine "unerklärliche Traurigkeit", seine Position als Aktatsukis nähester Vertrauter zu verlieren, rein freunschaftlicher Natur? (Von der Mimik und Panelführung bekomme ich Flashbacks an den Zusatzband von Rainbow Days...) Sein zunehmendes Philosphieren gipfelt in den letzten anderthalb Seiten, in dem seine Gedanken - so seh' ich das - die Gedanken der Mangaka wiedergeben. Auch das passt zu seiner oft präsenten, aber schwer fassbaren und definierbaren Natur - eine exzellente Gelegenheit für einen kleinen, abschließenden Autortrakt.
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