Zuerst einmal muss ich natürlich besonders hervorheben, dass Tschaiko Zeit im Rampenlicht bekommen hat - darauf hab' ich gehofft und das ist gelungen.
Die Geschichte lässt das Schicksal ihrer Figuren vielfach offen - sicherlich soll der Punkt dabei sein, dass die Figuren insgesamt nur vorgestellt werden und einen Sinnungswandel haben und/oder ein Element ihrer persönlichen Lebensphilosophie vorstellen. Wie es mit ihnen weitergeht, bleibt ungewiss, aber ich denke, dass das nicht durch ein übereiltes Ende zustandegekommen, sondern beabsichtigt ist. Ich bin da auch eher traditionell eingestellt - auf offene Enden stehe ich eher weniger, aber die Reihe bekommt das ganz gut hin.
Frau Jemands Identität wurde jetzt auch geklärt - da hat Deka eine sehr gute Theorie mit der Mangakainkarnation. Wie gewohnt ist ihre "Enthüllungsszene" ziemlich poetisch, abstrakt und übertrieben dargestellt. Auch hier gilt: Ja, das was sich der Manga vornimmt, bekommt er sehr gut hin - das Problem liegt nur darin, dass er nicht meine Sensibilitäten trifft, was ich auch auf die Reihe an sich anwenden kann. Sokratische Debatten darüber, ob Homosexualität mit dem kategorischen Imperativ vereinbar ist oder ob es möglich ist, sich eine nichtbinärinklusive Form von Transmedikalismus zu überlegen - DA wäre ich dabei. ...Okay, dafür wär' ich dann der einzige, den's überhaupt noch interessiert. (Wo ist Jane Austen, wenn man sie mal wieder braucht?) Das heißt natürlich nicht, dass die Charaktere schlecht sind - mir gefallen sie alle; sie haben alle eine andere Art, mit ihrer Identität umzugehen, stehen in unterschiedlichen Stationen ihres Lebens, besitzen sich stark unterscheidende Persönlichkeiten usw. Gleichzeitig ist das auch der Grund, weswegen mir Sakis und Harukos Streit über den richtigen Zeitpunkt eines Coming Outs so gefallen hat. (Natürlich direkt nach den ganzen Tschaiko-Szenen.
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