Die Geschichte wartet gleich zu Beginn mit einer trüben Stimmung auf. So träumt Sei von alten Erinnerungen im Kleinkindalter, in denen er die Hand seiner liebevollen Mama hielt. Beide stießen auf eine tote Katze. Sie realisierten dies zunächst nicht. Erst als Sei sie anfasste und meinte, sie wäre kalt, erklärte seine Mutter sie für Tod.
Schließlich wird der Junge von seiner Mama für die Schule geweckt. In langsamen Schritten führt Oshimi Seis heimisches und schulisches Umfeld ein. Seien es sein berufstätiger Vater oder freche Bengel, die ihn auf der Straße Lausbubenstreiche spielen, letztendlich eben auch seinen Schwarm Fukishii. Prinzipiell entpuppt sich Sei übrigens als sehr schweigsamer Protagonist im Startkapitel (er besitzt wenig und kurze Dialoge).
Zu guter Letzt schwenkt das Geschehen wieder zurück nach Hause. Dort spricht Sei seine Mutter auf den Traum um die tote Katze an. Diese ist überrascht, dass er sich noch daran erinnern kann. Sie möchte ihn knuddeln, doch diese Zuwendung ist dem Jungen unangenehm. Eigentlich eine normale Reaktion für einen pubertären Schüler, oder? Seine Mutter wundert sich, woran die Katze wohl gestorben wäre. Sei meint eine Antwort darauf zu haben: ein Autounfall. Die Stimmung wirkt bis zur letzten Seite dramatisch, angespannt und mysteriös. Das Ganze weckt die Neugier im Leser, welche Wendung die Mutter-Sohn-Beziehung wohl künftig nehmen wird, wenn das Startkapitel bereits Themen wie den Tod aufgreift.
Interessant sind übrigens auch Oshimis skizzenhafte Zeichnungen, die enorm zur ruhigen, nachdenklich stimmenden und rätselhaften Atmosphäre der Geschichte beitragen.
Chi no Wadachi entpuppt sich demnach als neugierig stimmender Einstieg in das Alltagsdrama um einen Sohn und dessen Mutter.
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