WM 2006
300.000 Karten-Bestellungen in den ersten zwölf Stunden
Von Cai Tore Philippsen
01. Februar 2005 Die Erleichterung war Wolfgang Niersbach deutlich anzusehen. Die Server und Computer hätten mit einer kleinen Ausnahme den ersten Ansturm der Fußballfans im Internet auf die Bestellformulare für die Karten der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 standgehalten, berichtete der Vizepräsident des Organisationskomitees 493 Tage vor dem Eröffnungsspiel.
300.000 Tickets hatten die 53.000 Besteller in den ersten zwölf Stunden seit Null Uhr in der Nacht zum 1. Februar geordert. Bis 16.00 Uhr waren es bereits 500.000 Karten von 70.000 Bestellern. Obwohl der Zeitpunkt der Bestellung in der bis zum 31. März 2005 andauernden ersten Phase unerheblich ist, füllten die ersten 3.000 Fans die das dreiseitige Formular gleich nach Mitternacht aus und schickten es noch vor ein Uhr in der Nacht ab. Die erste Bestellung gab es schon nach 31 Sekunden. „Sehr viele Fans haben sich auf die erste Stunde konzentriert”, meinte Niersbach.
„Das Endspiel ist der absolute Renner”
Am 15. April werden unter allen Einsendern diejenigen ausgelost, die eine der 815.000 Karten dieser Verkaufsphase erhalten werden. „Ich rechne damit, daß wir schon am Mittwoch oder Donnerstag die Millionen-Grenze erreichen. Bislang hat alles wunderbar geklappt”, sagte Niersbach. 84 Prozent der Bestellungen kamen aus Deutschland. Fans aus 108 Nationen schickten ihre Unterlagen an das Organisationskomitee, auch aus Burkina Faso und Macao.
„Das Endspiel ist der absolute Renner”, meinte Niersbach. Eine erste Analyse zeigt, daß die Besteller durchschnittlich sechs Tickets kaufen wollen. „Das ist eine erste Überraschung”, meinte Niersbach. Er habe damit gerechnet, daß die maximal möglichen 28 Tickets pro Haushalt von den meisten Bestellern ausgeschöpft werden würde. Eine Prognose, wieviele Bestellunge es geben werde, wollte Niersbach nicht wagen. Bei der Weltmneisterschaft 1998 in Frankreich waren es 30 Millionen.
Juristen streiten mit Ebay
Die technischen Probleme hatte es in der Nacht im Raum Frankfurt gegeben. Dort war die Internetseite
www.FIFAworldcup.com für eine Viertelstunde nicht erreichbar, weil ein Computer ausfiel.
Abermals warnte das OK davor, Karten bei einem der unzähligen Anbieter im Internet zu kaufen. „Wir können nur raten: Hände weg. Wir haben sogar Prospekte aus Brasilien erhalten. Dort kann man Reisen inklusive Ticket buchen, obwohl noch nicht eine einzige Karte verkauft wurde,” sagte Niersbach.
Mit dem Internet-Auktionshaus Ebay versuchen die Juristen des Organisationskomitees eine Lösung zu finden. Gibt es keine Einigung könnte das Portal zu größten Schwarzmarkt für WM-Karten werden. Bisher hat sich Ebay zu dieser Problematik nicht geäußert.
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