Diskussionen über den "News"-Thread

[Clint Barton]

Zumindestens bei Spirou Spezial 9 würde ich es begrüßen, wenn der Verlag erklären würde, warum es zu den permamenten Verschiebungen kommt. Diese Verschiebungen sind allmählich den Kunden nicht mehr zu vermitteln. Es kann doch nicht nur an dem "zeitlichen Kontext" liegen ...

Retuschen (manchmal muss man da mit Engelszungen auf den Lizenzgeber einreden und denen das plausibel machen... kostet halt Zeit und vielleicht wollen die auch jede Seite einzeln absegnen, kostet auch Zeit).
Vielleicht liegt der Band noch bei einem Anwalt, um das Ding auf eine Unbedenklichkeit (historischer Kontext etc.) hin zu überprüfen (auch ein nicht unerheblicher Zeitaufwand).

Sind jedenfalls meine Vermutungen.

[Lola65]

kann das mal einer alles hier rausschmeissen? hat doch mit den News nix zu tun

[Clint Barton]

Done.

[Lola65]

danke

[Schninkel]

Inzwischen sind Amalou & Blankets aus dem Weg geräumt (sprich veröffentlicht), also sollte zumindest ein Eisner-Band in 2010 realisierbar sein.

Dann mal tschüß bis zum 1.1.2011

[Schninkel]

Was war an der Aussage 498 von Ralf Keiser unehrlich?

.

Das hier war zumindest "ehrlich":

Wir sind weder verpflichtet noch gewillt, ALLE internen Abläufe bei Carlsen in der Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Welches Wirtschaftsunternehmen tut denn das bitte?
Wenn es sich um Dinge handelt, die kommuniziert werden können, dann tun wir das auch..

Die Programmgestaltung (Stichwort: Serieneinkauf) musst Du schon uns überlassen,

Der Comicbereich von Carlsen hat auf den vorgegebenen Rahmen
(wieviele Comics veröffentlicht werden können) (den Rahmen
dürfte der Konzern vorgeben) keinen Einfluss.

.

Wie schon häufiger angemerkt, können wir nur in einem begrenzten Rahmen veröffentlichen, deshalb kommen wir nicht so schnell hinterher, wie wir gerne möchten. Allerdings hat der Comicbereich auf diesen Rahmen auch keinen Einfluss.

das nenne ich dann:

Lizenz bunkern aber nicht veröffentlichen.

aber weiter:

Dazu folgendes Zitat vom ehemaligen Redaktionsleiter Dirk Rehm:"Carlsen ist ein Unternehmen der schwedischen Bonnier-Gruppe, und da gibt es natürlich ganz andere wirtschaftliche Vorgaben als bei einem Kleinverlag...Ein grundsätzlicher Unterschied entsteht durch die Renditevorgaben..."
aus TEXT+KRITIK Sonderband 2009

und daraus ziehe ich folgenden Schluss:

... man wartet halt ab, bis der Markt eine Rendite wahrscheinlich macht. Das möchte man aber nicht zugeben.

Ansonsten hören wir vielleicht wieder von einander wenn es heißt:

Verschoben auf .........

(P.S.: an alle, die mich für weltfremd und wirtschaftsfeindlich halten. Ich leite selber eine Firma und habe naturgemäß kein Problem damit, dass es ums Geld geht, nur um den heißen Brei herumreden, dass ist "nicht fein")

[L.N. Muhr]

Ganz ehrlich: man merkt, dass du vom Verlagsgeschäft keine Ahnung hast. Das ist völlig okay, es soll nur klar machen, weshalb du dich in der Tat in vollkommen abstruse Theorien verrennst.

Wie schon erwähnt, bunkert Carlsen keine Lizenzen, weil das wirtschaftlicher Unsinn wäre - sie werfen ja so oder so Kosten auf. Es gibt auch keine mysteriösen Renditepunkte im Raum-Zeit-Geflecht, auf deren unvorhersagbares Eintreten Carlsen wartet. Sondern die (ehrliche, einfache, logische) Antwort ist die, dass Titel, wenn sie einmal aus dem aktuellen Produktionsablauf heraus fallen (etwa, weil die Übersetzung oder das Lettering nicht rechtzeitig fertig werden) automatisch in eine Warteschlange hinter die dann aktuellen Titel geraten (die natürlich Priorität haben) und entsprechend dann nur noch in zeitlichen Lücken bearbeitet werden können.

Das ist eine Antwort, die Ralf Keiser oder Michael Grönewald afair auch schon gegeben haben, und sie schildert ein vollkommen schlüßiges Verhalten eines renditeorientierten Verlages. Natürlich geht es um Geld - nur wendest du offenbar die simpelste Wirtschaftslogik nicht an. Infolgedessen wirkst du in der Tat wie ein Verschwörungstheoretiker und, ja, auch feindselig dem Verlag gegenüber. (Was sich imho vor allem darin zeigt, dass du jeden, der nicht auf deiner Linie argumentiert, sofort verdächtigst, Kritiker mundtot machen zu wollen - eine ganz ganz unfeine Art, wie ich dir ehrlich sagen muß, weil du dadurch das Gespräch von der Sachebene auf die persönliche Ebene verlagerst, ohne auf die Sachaussagen deines Gegenübers einzugehen. Mithin mangelnder Respekt, nicht nur Carlsen-Mitarbeitern gegenüber, sondern auch vielen anderen gegenüber.)

Bitte verzeiht die Schachtelsätze, ich bin in Eile.

[Schninkel]

ja, auch feindselig dem Verlag gegenüber. (Was sich imho vor allem darin zeigt, dass du jeden, der nicht auf deiner Linie argumentiert, sofort verdächtigst, Kritiker mundtot machen zu wollen - eine ganz ganz unfeine Art, wie ich dir ehrlich sagen muß, weil du dadurch das Gespräch von der Sachebene auf die persönliche Ebene verlagerst, ohne auf die Sachaussagen deines Gegenübers einzugehen. Mithin mangelnder Respekt, nicht nur Carlsen-Mitarbeitern gegenüber, sondern auch vielen anderen gegenüber.)

.

Ein Teil der Antworten - dieses Posting von Dir gehört übrigens nicht dazu - empfinde ich in der Tat als mundtod machen.

Auf meine Sachaussagen wird ebenfalls kaum eingegangen, außer auf die, an denen man einen Haken für die eigene Argumentation findet.
Was mit Eisner gemacht wird empfinde ich in der Tat als Skandal. Das man in der Produktion schiebt ist schon nachvollziehbar, aber der Zeitraum schießt wirklich den Vogel ab. Ich kenne aus dem aktuellen Verlagsgeschehen (außer Epsilon) kaum ein Beispiel.

Hier übrigens mal ein Beispiel für eine Sachaussage, auf die nicht eingegangen wurde ->
Ich hatte mal sinngemäß geschrieben "auf unbestimmte Zeit verschoben, damit könnte man leben".
Darauf gab es nie eine Erwiderung! Auch das ist Zeichen mangelnden Respekts.

Ich rekapituliere für mich: Die Eisner-Sachen sind de facto auf unbestimmte Zeit verschoben und ich werde den Carlsen-Newsletter abbestellen.

[Bernd Glasstetter]

Schninkel, ich würde Dich darum bitten Deinen Ton und Dein Ansinnen etwas zurück zu schrauben. Das ist mir alles hier zu aufgeregt. Du wirst hier nicht mundtot gemacht, was erst passieren würde, wenn dieser Thread gesperrt würde.

Du forderst ja die Aussage ein, "Der Band wurde auf unbestimmte Zeit verschoben." Das ist de facto das, was Ralf Keiser geschrieben hat. Er hat es nicht in diesen Worten geschrieben, aber er hat geschrieben, dass der Band aus dem normalen Produktionsablauf heraus gefallen ist und erst wieder eingetaktet werden muss. Aktuelle Titel haben aber Vorrang, insbesondere, da der Eisner-Titel eher zeitlos ist. Ich vermute hier auch keine Taktiken oder Ränkespiele.

Denkt doch einfach einmal daran, dass die "großen" Verlage, wie Ehapa oder Carlsen letztendlich auch nicht viel größer sind, als die "kleinen" Verlage, oft sogar weniger direktes Redaktions-Personal haben. Das gleicht dann auch nicht mehr die Tatsache aus, dass bei kleineren Verlagen die Redaktion auch Marketing usw. macht.

Ich finde es ja auch ärgerlich, dass der Eisnerband immer wieder verschoben wurde. Jedes Mal muss ich ihn wieder ändern in unserer Checkliste und ich selbst würde ihn gerne auch sehen und lesen. Aber ich kann die Argumente von der Redaktion auch verstehen und richtig einordnen. Sie sind auch klar formuliert. Du willst mehr? Das bekommst Du aber nicht, denn weiter als der ohnehin schon tiefe Einblick, wird kein Verlag gehen.

[VanDerStaal]

Carlsen fehlt ein wenig der Überblick denke ich. Ich wollte grad ein Comic, das 2007 erschienen ist bestellen - gibts aber nicht mehr. (Mattottis Jekyll und Mr. Hyde). Andere Alben werden ständig verschoben oder erscheinen verspätet.

Dafür gibts aber drei verschiedene Tintin Ausgaben. Ich versteh den Sinn dahinter halt nicht. Ist schon ein Frust, wenn man auf Eisner warten muss, nur weil Tintin erscheinen muss...ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Serie noch rentabel ist. Aber bitte, mir fehlen da wohl das kaufmännische Verständnis.

Carlsen ist irgendwie für den Käufer unvorhersehbar, das macht die Sache manchmal anstrengend.

[Bernd Glasstetter]

Carlsen ist aber nicht generell unvorhersehbar. Das gilt nur für wenige Comics. Der Rest erscheint pünktlich.

[VanDerStaal]

Und was ist mit den Backkatalogproblemen? Siehe Valerian und Veronique, wo manche Bände schon seit Jahren vergriffen sind und genanntes Mattotti Beispiel. Daran könnte man sicher noch feilen...

[Bernd Glasstetter]

In Sachen Backlist ist das aber eine ganz andere Diskussion, die sollte man bitte nicht mit Verschiebungen im aktuellen Programm gleich stellen. Oft genug lohnt es sich einfach nicht die Backlist ständig verfügbar zu halten. Das ist wirtschaftlich sicher nur sinnvoll, wenn sich die erste Auflage in einer akzeptablen Geschwindigkeit verkauft hat und man davon ausgehen kann, dass sich die zweite Auflage auch rechnet.

So viel ich weiß fallen bei einer zweiten Auflage auch wieder Lizenzkosten an, Druckkosten sowieso. Nur Vorkosten für die Filme fallen nicht an. Wenn es richtig läuft sollte der Übersetzer für eine zweite Auflage auch noch einmal Kohle bekommen. Und das muss man erst einmal vorfinanzieren.

[L.N. Muhr]

Der Mattotti ist 2002 erschienen, nicht 2007. Es gilt für den gesamten Buchmarkt, dass Bücher, sofern sie keine Bestseller sind, kaum länger als drei Jahre verfügbar sind. Alle Bücher aller Zeiten verfügbar zu halten, ist naturgemäß unmöglich. Daß Verlage bei der Entscheidung, was sie lieferbar halten, nach kommerziellen Gesichtspunkten vorgehen, ist verständlich. Mattotti war in Deutschland nie ein Bestseller.

Wieso sollte Tim & Struppi sich nicht mehr verkaufen? Von Lucky Luke gibt es aktuell auch drei lieferbare Ausgaben, von Asterix teilweise auch. Das sind Titel, die gehen fast immer.

Was an Lizenzkosten anfällt, ist immer eine Frage des Vertrages.