Für alle:
Genau in diesem Moment kam es, dass die Sonne noch einmal hell aufblitzte und schließlich sofort erlosch.
Es war ein bedrückendes Gefühl für die menschliche Seite in euch.
Es war ein befreiendes Gefühl für die dämonische Seite in euch.
Es war ein beklemmendes Gefühl für die vermischte Seite in euch.
Der Nocturne in euch genoss die Abwesenheit des Lichtes. Zwar wuchs die Macht nur von Schatten-Nocturnes in der Nacht und die der Licht-Nocturnes schrumpfte, doch alle anderen wurden nur minimal von dieser Änderung beeinflusst – und das habt ihr alle gemerkt.
Während die menschliche Seite in euch panisch dachte, dass die Sonne explodiert, oder vielmehr implodiert ist, lachte die Nocturne Seite über das naive Wesen. Der Nocturne in euch wusste sofort, dass es sich hierbei um den gewöhnlichen Tag / Nacht Zyklus handelte.
Es gab nichts, das an einen Mond erinnerte. Es war zwar dunkel, doch ihr konntet noch etwas sehen, als ob ein Mond scheinen würde.
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Felicat.
Wohin Rabe auch flog, sie konnte kein Meer erkennen. Die gesamte Umgebung kam ihr rätselhaft vor, denn nichts war so, wie es sein sollte.
Nach kurzem Flug wurde sie von der Nacht überrascht.
Rabe konnte in der Dunkelheit weniger erkennen, nur wenig war für sie erkennbar.
Im Osten war anstelle des Ozeans eine weite Steppe, im Westen war die ‚Festung’ der Milizionäre, im Süden konnte sie in weiter Entfernung einen großen Felsen ausmachen, im Norden war Eis.
Gabriel:
Die Soldaten stellten sich rechts und links von der Tür auf, standen Spalier für Nicolai. Der ranghöchste unter ihnen, ein junger Offizier, stellte sich direkt vor ihm auf, musterte ihn, ehe er salutierte. „Es ist uns eine Ehre, Genosse Nocturne, dich begrüßen zu dürfen. Die anderen sind bereits hier, wenn ich bitten darf.“ Er machte eine einladende Geste in Richtung des Tores, das nun aufblitzte und den Durchgang freigab, als ob es sich um ein Kraftfeld handeln würde.
In just diesem Moment erlosch die Sonne und die Soldaten konnten sich einen kurzen Blick gen Himmel nicht verkneifen. „Ich werde mich nie daran gewöhnen“ murmelte der Offizier leise, ehe er sich wieder fasste. „Bitte folge mir, Genosse Nocturne.“ Er ging durch das nun offene Tor und führte Nicolai Medwey in die Stadt, wo er sofort auf eine schwebende Platte stieg und Nicolai deutete, ihm nachzukommen und auf bequemen Stühlen Platz zu nehmen.
„Im Palast sind bereits drei von Euresgleichen, sie und der Zar warten nur noch auf eure Ankunft.“
Kaum als Nicolai die Platte betreten hatte, erhob sie sich und schwebte mit enormer Geschwindigkeit durch die Stadt, von der er kaum mehr als Licht wahrnehmen konnte. Die Fahrt endete vor einem prunkvollen Palast. Der Offizier salutierte erneut. „Ihr werdet bereits im Palast erwartet, Genosse Nocturne.“ Damit fuhr er mit der Schwebeplattform wieder zurück und lies Nicolai alleine vor diesem Palast zurück.
Der Palast war prunkvoll, aus Marmor und anderen teuren Materialien. Nur sehr wenige Leute gingen umher, er konnte gerade mal eine Frau und ein Kind ausmachen, die sich aber rasch weg bewegten.
Die Tür des Palasts öffnete sich und von drinnen kam laute Musik und ein angenehmer Duft von allen möglichen Speisen auf Nicolai Medwey zu.
Coin:
Als Habub die Schatulle öffnete sah er darin eine gelb leuchtende Kugel und sofort überkam ihm die Macht des Gegenstandes, er sah Bilder in seinem Kopf, schloss die Augen.
Kampf... Auserwählte... Sieben... Gefahr... der Magus... Die Allmacht... Anfang... Ende..., dann sah er ein klares Bild vor sich... ein weit geöffnetes Maul, mit rasiermesserscharfen Zähnen, die wie Dolche aussahen. Nocturnal Animal... TOD
Der Diener wich erschrocken zurück, als Habub die Augen wieder öffnete. „Gebieter… Was habt Ihr gesehen?“ traute er sich schließlich zu fragen, senkte dann den Kopf.
Noch während der Diener sprach fühlte Habub die Macht der Kugel, nach der er sich verzehrte. Er spürte die Macht in diesem Gegenstand und, dass er die Macht in sich aufnehmen könnte.
Der Einbruch der Nacht überkam Habub in genau diesem Moment. Dem Diener war blanke Angst ins Gesicht geschrieben, Habub merkte, dass dieser so schnell wie möglich in den Tempel zurückkehren wollte, doch niemals würde er es wagen dies zu tun, bevor Habub es ihm nicht erlaubte.
Durch die bestehende Dunkelheit glomm das Licht der Kugel noch heller, als zuvor, die ‚Bilder’ waren verschwunden, aber die Macht war mehr als nur spürbar.
Foxx:
Jose nickte zur Einverständnis, warf einen flüchtigen Blick auf das, was einst Madrid war.
Gemeinsam sahen sie sich nach Fortbewegungsmitteln um. Marcos wurde als erster fündig, in Form eines Motorrads, das wohl aus den 40ern stammen müsste. Die Maschine stand in einem zum Teil eingebrochenen Hangar und war sogar voll getankt und auch der Schlüssel steckte im Zündschloss.
Jose trat neben ihn und starrte Marcos entsetzt an. „Du willst doch nicht etwa damit…“
Nachdem die Nacht nun so plötzlich angebrochen ist, sah sich Jose überrascht und irritiert um. Fast mochte Marcos meinen, den Nocturne in Jose lachen zu hören, über die Naivität des Menschen. Auf einmal bemerkte Marcos eine Art Anomalie, im Dach des Hangars; eine Anomalie wie er sie zuvor schon im Flugzeug gespürt hatte, die der Nocturne erkennen konnte, der Mensch aber nicht.
Felina Noctis:
Deidra stand direkt neben dem Wesen, das nach Westen sah und keinen Mucks von sich gab. Das Wesen schimmerte leicht silbern, als ob es fast durchsichtig wäre.
Dann kam die Dunkelheit.
Das Wesen gewann an Konturen, als ob die Finsternis sein Element war, doch es rührte sich nicht weiter.
Deidra spürte, wie die Macht des Wesens stieg, wie es an Kraft gewann, doch noch immer machte es keinerlei Anstalten von Feindseligkeit.
Das Wesen drehte dann den Kopf in Richtung von Deidra – scheinbar konnte es ebenfalls in der Dunkelheit sehen, doch es gab kein Zeichen von Kommunikationsversuch oder ähnlichem.
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