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Mitglied
Zitat von jfb
schließlich geht's ja eigentlich schon ganz wesentlich um Wort-Text-Kombinationen
Ich dachte, um Bild-Textkombinationen.
Das Wort "Comic" vermeiden viele Leute gern, wenn das bezeichnete Werk nicht komisch ist.
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Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer
Die Frage ist, was würde "man" als Begriff unter dem Titel seines Buches haben wollen?
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Mitglied
Zitat von Spong
Die Frage ist, was würde "man" als Begriff unter dem Titel seines Buches haben wollen?
Das kommt vor allem auf das angepeilte Zielpublikum an.
Der 35jährige Fußballfan, dem man seinen Fussballcomic verkaufen möchte: "Comic"
12jährige Mädels: "Manga"
40jährige Zeit-Leser: "Graphic Novel" oder "Roman in Bildern" oder Ähnliches
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Moderator
"Comicgeschichte"
Ich würde das (und andere hier genannte Vorschläge) aber nie, nie, nie auf mein Cover schreiben.
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Haha nee klar, Du würdest draufschreiben "Kackecomix" oder "Wixcomix" oder so, das können wir natürlich auch als Vorschlag an die Buchhändler weitergeben, so eine Ecke einzurichten, im Prinzip fällt "acht, neun zehn" ja auch unter Wixcomics (sh. Seite 11).
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Sammy Harkham in einem älteren Interview zum Thema:
I'm leery of anyone who has "A Novel" written on the cover of their comic. I'm nervous about that. A lot of people do it. Do you ever pick up a prose book and it says, "A Novel"? Just do the work and let everyone else try to figure out what the **** it is.
ganz lesenswert: http://www.tcj.com/259/i_harkham.html
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Die Sterne sind nicht von mir, das hat das Forum zensiert. Ein Wunder dass Wix und Kacke unbeachtet geblieben sind.
Geändert von reversi (01.08.2006 um 20:29 Uhr)
Grund: Automatisch eingefügter Doppelbeitrag
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Moderator
Naja, komm, das Witteks Kacke Comix - Label ist ein reiner Gag und soll die Comics im Buch nicht klassifizieren, das weißt Du doch auch, Kiki. Werd ma nicht Kaka hier. Nee, was ich halt sagen wollte ist, dass ich den Hinweis AUF dem Comicalbum, hier das ist jetzt eine Graphische Erzählung oder ein Roman in Bildern oder Graphic Novel oder Heiliger Wurgs... für eine ziemlich blöde Rumafferei halte, solang der Leser selbst sieht und liest, was er in den Händen hält.
Im Prospekt, in der Werbung oder auf der Internetseite sollten eine Beschreibung der Geschichte und des Genres, sowie ein, zwei Bildbeispiele völlig ausreichen, dem Käufer einen Eindruck des Comics zu vermitteln.
Die meisten der oben genannten Vorschläge wirken für mich in erster Linie als wolle man sagen "mein Comic ist besser als die anderen".
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Moderator
Aber ich hak noch mal nach, ja?
Zitat von kiki_magic
das können wir natürlich auch als Vorschlag an die Buchhändler weitergeben, so eine Ecke einzurichten(sh. Seite 11).
Du willst also die Kikipost-Comics klar von anderen sondieren, versteh ich das richtig?
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Das rutscht hier ein bisschen Off-Topic...
Es geht überhaupt nicht um ein Label, das auf die Comics drauf gedruckt werden soll, sondern um einen übergreifenden Begriff zum Beispiel für die Semiotiker unter den Fachleuten oder - was mich angeht - vor allem für den Alltagsbedarf in der Buchhandlung nebenan. Und da geht es eher um den feinen Unterschied zwischen Autorenn- oder Abenteuercomics gegenüber "Autorencomics".
"Hamburger Wahnsinn" und "Insekt" hingegen unterscheiden sich für meine Begriffe nicht wesentlich in der Kategorisierung, das kommt beides in die gleiche Schublade.
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Mitglied
Zitat von Dirk Rehm
Und da geht es eher um den feinen Unterschied zwischen Autorenn- ... gegenüber "Autorencomics".
Auf das eine "n" ist doch geschissen.
Geändert von Mick Baxter (02.08.2006 um 18:14 Uhr)
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Hm... noch ein konstruktiver Beitrag. Danke.
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Zitat von Wittek 0815
Du willst also die Kikipost-Comics klar von anderen sondieren, versteh ich das richtig?
Keineswegs; auch ging es mir nicht darum dann überall "Autorencomic" draufzuschreiben. Mir ging es u.a. darum zu wissen, welche Begriffe aus welchem Grund mit problematischen Konnotationen belegt sind.
Es geht mir zweitens aber schon darum, einen Sammelbegriff zu finden für eine Gattung von Comics, die in MEINEN AUGEN besonders interessante Themen behandeln. Aber da muss ich feststellen, dass weder "Autorencomics" noch "Graphic Novel" richtig greifen, Comicerzählung ist da schon besser, aber eben sehr allgemein.
Vermutlich meine ich schon Comics, die etwas "ernstes" an sich haben. Es würde jetzt eben gerade darum gehen, einen Begriff zu finden der "ernst meinen" meint, ohne aber wertend zu sein, denn das wäre ja Blödsinn, das "Ernste" dem "Scherzhaften" generell überzuordnen.
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warum willst du unbedingt bellstorf von mawil abgrenzen?
klingt für mich, als würdest du eine "lachen verboten"-rubrik im buchhandel platzieren wollen.
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Vielleicht gehört es im Buchhandel in die Kunst-Abteilung, zwischen Dali-Biografien und "Die Brücke"-Bildbänden?
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Zitat von L.N. Muhr
warum willst du unbedingt bellstorf von mawil abgrenzen?
klingt für mich, als würdest du eine "lachen verboten"-rubrik im buchhandel platzieren wollen.
nee, ich will eher Mawil von Mawil abgrenzen, und zwar wenn dann "bedingt": "Wir können ja Freunde bleiben" ist ja ebenfalls "ernst gemeint" im Sinn von: hier geht es um die künstlerische Reflektion lebensrelevanter Themen, und das steht bei all dem Slapstick auch im Vordergrund. Ist bei "Superhasi" aber nicht der Fall!
Und daran KÖNNTE ich als Besucher einer Buch- oder Comichandlung schon ein Interesse haben, dass mir das jemand vorsortiert hat.
- Hab ich aber nicht. Ich will ja nur erstmal begrifflich sortieren.
Geändert von kiki_magic (02.08.2006 um 03:14 Uhr)
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Mitglied
Nun Ja. Unterscheidungen zwischen "Witteks Kacke Comix" einerseits und "Graphic Novels" oder meinetwegen "Autorencomics" andererseits ergeben nur Sinn, wenn diese Begriffe als Vermarktungshilfsmittel begriffen werden. Wenn wir innerhalb des Gesamtbereiches Comic nach Genres, graphischen Stilen oder was auch immer sortieren wollen, sind diese Bezeichnungen allesamt untauglich. Im letzteren Fall sollte man eher auf altbewährte Begriffe wie "Autobiographie", "Abenteuer", "Romantik (Romance)", "Ligne Claire", "Ecole Marcinelle" zurückgreifen.
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warum vorsortieren? im taschenbuchregal der buchhandlungen, die ich frequentiere, stehen die komiker auch neben den dramatikern. und das scheint eigentlich keinen weiter zu stören.
komik und ernst voneinander zu trennen, hiesse, shakespeare auf zwei regale zu verteilen. und bei mawil müsste man die bände auseinanderrupfen.
und was sind denn "lebensrelevante themen"? es gibt nur leserrelevante themen. der rest ist feuilletonkacke von der art, die dem leser vorschreibt, was in seinem leben wichtig zu sein hat.
solche gettos neu aufzubauen, wäre komplett kontraproduktiv im vergleich zu dem, was eigentlich angestrebt wird, nämlich comics unter das volk zu bringen.
wie stefan schon sagte: die klassischen genre-begriffe sind da völlig ausreichend. aber eine abtrennung "comic" vs. "richtiger comic" vs. "wichtiger comic" halte ich für mehr als überzogen.
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Die Reaktionen, die ich von vormals Nicht-Comiclesern auf bestimmte Comics bekommen habe (Sommerblond, Mailorder Bride, Blankets, Wir können ja Freunde bleiben, etc.) gingen alle in die Richtung: "Ich wusste nicht, dass es solche Comics gibt". Bei irgendwelchen Kategorisierungen, geht es überhaupt nicht darum, bestimmte Sachen von irgendwas auszuschließen. Meiner Meinung nach könnte es aber wirklich im Buchhandel helfen, einen Begriff für Comics der oben beschriebenen Art zu haben. Comics, die anders sind, als die in der Kindheit gelesenen Asterix oder Tim und Struppi Alben bzw. Micky Maus Hefte eben Comics, die "lohnend wie ein guter zeitgenössischer Roman" sind...
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kein widerspruch. aber komik vom ernsten zu trennen, ist dann eben noch mal was ganz anderes ... und das war ja der vorschlag.
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Moderator Reprodukt
Ich denke, ich liege da mit Sobek auf einer Wellenlänge. Für den Buchhandel, in dem man neue LeserInnen gewinnen will, ist eine gewisse Vorsortierung nicht falsch. So kann man an ihrer Lesesituation abholen und für Comics öffnen. "Fun Home", "Persepolis" oder "Acht, Neun, Zehn" können da eher andocken als irgendein Titel von Frank Miller oder "Astro City" oder weissichwas. Dahinter steckt natürlich eine Vorstellung vom diesem Publikum, über die man auch diskutieren kann. Grundsätzlich halte ich aber Vieles von dem, was unter GN oder Autorencomic geführt wird, dafür geeigneter als Anderes. Sie können einem die weitere Comicwelt eröffnen, wenn man denn weiter hineintreten möchte.
Da muss ich nun eingestehen, dass ich mir selbst ein wenig widerspreche, da ich vor einigen Tagen einige Comicmacher auch den "Autoren" zugeordnet habe, deren Titel ich nicht als GN oder "Autorencomic" denjenigen ans Herz legen würde, die als eifrige Buchleser ein erwachendes Interesse für graphische Erzählungen haben.
Da schwanke ich zwischen absoluten Definitionen (GN und "Autorencomics" SIND...) und eingeschränkten Marketingdefinitionen (GN und "Autorencomics" sind FÜR das noch nicht gewonnene Publikum), die mir, der ich an Verbreitung von Comics über meinen Freundeskreis hinaus interessiert bin, als Krücke auch Recht sind.
Im übrigen müssen Komik und Ernst bitte nicht getrennt werden (da müsste man manche Bücher, Filme, Tonträger auseinanderschneiden). Es kommt natürlich darauf an, welche Niveaus und Bedeutungsebenen bedient werden und da liegen zwischen den "Kleinen grünen Männchen" und Büchern von Nicolas Mahler (Komik) Welten.
"Lebensrelevante" Themen und "leserrelevante" Themen müssen sich nicht ausschließen, aber nicht alles, was "leserrelevant" ist, ist auch "lebensrelevant". So wie ich das verstehe sind Superheldencomics "leserelevant", da dieses Genre viele Menschen interessiert. Dadurch nehmen sie für die LeserInnen eine gewisse "lebensrelevante" Funktion ein - wir wissen ja, wie sehr sich viele von diesen detailliert damit auskennen und diese Kennerschaft selbst zum Hobby erheben. "Lebensrelevant" im Sinne von "wichtige Aussagen über das Leben und dessen Umstände machend, die das Lesepublikum betreffen" - was ich für den richtigen und wichtigen Aspekt halte - sind diese Comics sicher nur begrenzt. Natürlich geht es auch um Moral, Werte, wichtige Entscheidungen, aber eben in so hohem Maße abstrahiert und abgehoben, dass diese Aspekte seltener derart in den Vordergrund treten, dass sie den Leser zu einer Identifikation herausfordern, wie es viele aus dem Leben gegriffene Comics können. "Lebensnähe" kann "Lebensrelevanter" machen.
Je mehr ich darüber nachdenke, umso schwerer finde ich es, genau abzugrenzen. Durch die Mischung aus Erzählung und Grafik tun sich den Comics so viele bestehende Zusammenhänge aus Literatur und Kunst auf, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten und konsequent zu argumentieren. Scheinbar lässt sich immer ein "ja, aber" einwerfen. Puh, gleich noch mal in den McCloud reinschauen, sonst schwirrt mir der Kopf...
Oder anders gesagt: Vielleicht müssen wir uns wirklich mit einer Begriffsunschärfe zufrieden geben.
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Zitat von Christian Maiwald
Ich denke, ich liege da mit Sobek auf einer Wellenlänge. Für den Buchhandel, in dem man neue LeserInnen gewinnen will, ist eine gewisse Vorsortierung nicht falsch. So kann man an ihrer Lesesituation abholen und für Comics öffnen. "Fun Home", "Persepolis" oder "Acht, Neun, Zehn" können da eher andocken als irgendein Titel von Frank Miller oder "Astro City" oder weissichwas.
warum eigentlich? weil im buchhandel nur die leser erntshafter belletristik unterwegs sind?
dann habe ich die unmengen krimis, frauenromane, frauenratgeber, kochbücher, sf und fantasy etc. pp. wohl falsch eingeschätzt: die liegen nur so da? (wobei ich krimi & sf sehr wohl als sehr erntszunehmende, weitgehend unterschätze literaturformen der letzten 70 jahre wahrnehme.)
auch miller oder astro city können im buchhandel andocken. (haben es auch bereits getan.) auch solche stoffe haben dort definitiv leser. zumal ich beide definitiv NICHT als pur eskapistisch einordnen würde.
Dahinter steckt natürlich eine Vorstellung vom diesem Publikum, über die man auch diskutieren kann. Grundsätzlich halte ich aber Vieles von dem, was unter GN oder Autorencomic geführt wird, dafür geeigneter als Anderes. Sie können einem die weitere Comicwelt eröffnen, wenn man denn weiter hineintreten möchte.
dahinter steckt imho eine vorstellung eines elitären buchhandelspublikums, das so nicht existiert. siehe oben. wenn jetzt comic wieder nur als ach so literarisch ankommt, erreicht man viele leute, verprellt aber noch mehr, die so etwas einfach nicht wollen.
ich bin inzwischen sehr froh, mit meiner reihe ein weitgestrecktes themenfeld abzugrasen. kaum einer mag alle folgen, einige hassen einzelne folgen sogar. aber die leserschaft IST stabil stark. grade dieses sich-nicht-in-der-nische-bewegen ist denke ich das richtige, um comics für die masse zu präsentieren. von arne bellstorf bis dirk schulz.
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Wenn Buchhandlungen noch eigene Comicabteilungen haben, dann kann man alle Sorten nebeneinanderpacken. Aber ich kenne kleinere Buchhandlungen, die haben nur noch eine Mangaabteilung und eine Humorabteilung.
Manchmal gibt es dort Überraschungen, wenn ein Tisch eingerichtet wird mit Büchern über Frauenschicksale im Orient und dazwischen auch die Comics von Marjane Satrapi zu finden sind. Man findet auch die "Berlin Berlin"-Comics neben den Romanen zur TV-Serie. Die "Donald Duck"-Sammlung von Frank Schätzing liegt neben den anderen Schätzing-Büchern. Und "Road to Perdition" in der Buch-zum-Film-Abteilung war nicht als Comic zu erkennen, solange man es nicht aufschlug.
Das Fehlen einer eigenen Comicabteilung ist doch sehr störend.
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Moderator
Zitat von L.N. Muhr
grade dieses sich-nicht-in-der-nische-bewegen ist denke ich das richtige, um comics für die masse zu präsentieren. von arne bellstorf bis dirk schulz.
Jepp.
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