User Tag List

Ergebnis 1 bis 25 von 164

Thema: The Legend of Zelda: Midnight Mistress - Kapitel 1: Das Spiegeltor in der Wüste

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
    Registriert seit
    04.2000
    Ort
    Stuttgart
    Beiträge
    7.622
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    16

    The Legend of Zelda: Midnight Mistress - Kapitel 1: Das Spiegeltor in der Wüste

    Zum Prolog

    ~~~~~~~~~~

    Elf Tage und elf Nächte waren bereits vergangen, seit die vier mächtigen Lichtgeister des Landes ihr Leuchten wie einen schützenden Schirm über die Hauptstadt gebreitet hatten. Bei Tage bemerkte man den Unterschied kaum, doch am Abend, wenn die Sonne im Begriff war unterzugehen, konnte man das Licht aufglimmen sehen, ein warmes, sanftes Licht, wie der des Kerzenscheins. Es kam von überall und nirgendwo, ganz so, als sei es die Luft, die aus sich selbst heraus leuchtete, oder Abermillionen von winzigen Glühwürmchen, welche zu klein waren, um sie mit bloßem Auge zu sehen.
    Freilich schuf der Zauber keinen helllichten Tag, vielmehr herrschte ein eher dämmriger Zustand, wie in einer spärlich ausgeleuchteten Taverne, doch es genügte, um zu verhindern, dass der mysteriöse Fluch, der die Bewohner Hyrules des Nachts zu Tieren werden ließ, vorerst keine Wirkung auf all jene hatte, die sich innerhalb der geschützten Zone befanden. Und so versuchten die Bewohner der Stadt so gut es ging den alltäglichen Aufgaben nachzukommen, auch wenn viele von ihnen aufgrund der Helligkeit keinen Schlaf fanden, während andere sich um Freunde und Verwandte sorgen mussten, welche außerhalb der Stadt lebten und Nacht für Nacht der Verwandlung ausgesetzt waren. Die Hoffnung und das Vertrauen in ihre weise Prinzessin aber waren ungebrochen: sicherlich würde Zelda bald eine Lösung finden...

    *

    Für Aros und Ivory war die Ankunft in Hyrule-Stadt am Vorabend eine wahre Erleichterung gewesen. Gerade noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang hatten sie die Stadtmauern erreicht und Einlass in die schützende Lichtkuppel erhalten. Die Reise zur Hauptstadt hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als sie gehofft hatten – nicht zuletzt, da sie sich des Nachts in Tiergestalt oftmals voneinander getrennt hatten und sich dann am nächsten Tag erst hatten wieder finden müssen.
    Sie waren erschöpft gewesen von der Reise und hatten sich zunächst ein Gasthaus gesucht, dort gegessen und genächtigt. Nun, am nächsten Tag hatte jeder von ihnen seine eigenen Pläne. Und so machte Aros sich zum Tempel auf, seine Eltern zu besuchen, während Ivory die Werkstatt ihres alten Lehrmeisters aufzusuchen gedachte.

    Jetzt, da die Sonne wieder aufgegangen und ein regulärer Tag angebrochen war, unterschied die Stadt sich auf den ersten Blick nicht von früher, wie Aros bald feststellte. Erst bei näherem Hinsehen bemerkte man die Übermüdung und auch die Sorge auf den Gesichtern. Es wurde wenig gesprochen, die Hyrulaner und Hylianer gingen ihrem Tageswerk nach doch sie konnten den Fluch nicht einfach vergessen.
    Aros kannte den Weg zum Tempel noch allzu gut, er lag ein wenig außerhalb des Zentrums, doch er beeilte sich nicht. Zum ersten mal seit langem war er wieder in seiner Heimatstadt und es war erfreulich und schmerzlich zugleich – nicht nur aufgrund der momentanen Situation.
    Schließlich aber gelangte er an das südliche Stadttor, hinter welchem die Hügelstraße begann, die zum Tempel führte. Die Wache am Tor schenkte ihm lediglich ein automatisiertes Nicken, als er sie passierte und Aros bemerkte, dass der Soldat offenbar vollkommen übermüdet war. Kein Wunder, dachte er sich, es ging das Gerücht, dass die Stadtwache, seit der Fluch wirksam war, in ständiger Alarmbereitschaft zu sein hatte und die Dienstzeiten sich verdoppelt hatten, für den Fall, dass all dies die Vorbereitung eines drohenden Angriffs sein sollte.
    Der Weg nach oben zog sich doch etwas länger, als Aros sich erinnern konnte, doch schließlich war das Bauwerk in Sichtweite: der Tempel war kleiner als die alten Tempel und Zitadellen der Hylia es einst gewesen waren, aber dennoch beeindruckend. Er war fast gänzlich aus weißem Marmor erbaut worden welches in der Sonne fast blendete.
    Als Aros an die Stufen gelangte, die zum Eingang führten, wunderte er sich: normalerweise wurde der Tempel unter Tags geöffnet gehalten, zum Zeichen des Willkommens an alle Bewohner Hyrules, dass sie hier eine Stätte der Zuflucht vorfanden.
    Nun aber waren die Torflügel geschlossen und in den Spalt dazwischen hatte jemand eine Schriftrolle geklemmt.

    *

    Wie sehr Bodid sich freute, seine einstige Musterschülerin wiederzusehen! Lachend und mit ausschweifenden Gesten drängte er Ivory sofort hereinzukommen und führte sie sogleich in seine Wohnstube, wo er sie aufforderte, sich ganz wie zu Hause zu fühlen, während er selbst in der Küche verschwand um etwas zu trinken zu richten.
    Zuerst war sie erschrocken gewesen, als sie in die ihr wohlbekannte Straße eingebogen war und die Schmiede geschlossen hatte vorfinden müssen. Doch noch während sie ungläubig vor der mit Brettern verschlagenen Eingangstür zur alten Werkstand stand, hatte Bodid sie von seiner Wohnung gegenüber aus entdeckt und sein heiseres, freudiges Rufen hatte ihr sofort bewusst gemacht, wie alt ihr einstiger Meister inzwischen sein musste. Freilich wirkte Bodid noch immer mächtiger als so manch anderer, weit jüngerer Hyrulaner, doch nichtsdestotrotz war er viel gesetzter als bei ihrem Abschied vor ein paar Jahren und es wunderte sie bei seinem Anblick nicht, dass er sich nach all den Jahren zur Ruhe gesetzt hatte. Auch seine Überschwänglichkeit war ein neuer Zug, aber vielleicht hatte ihn früher auch seine Professionalität davon abgehalten, ihr seine Zuneigung allzu deutlich zu zeigen – dass Bodid sie in sein Herz geschlossen hatte, hatte sie freilich auch damals schon gewusst.
    Nun aber saß sie in der spartanisch aber dennoch nicht ungemütlich eingerichteten Stube und wartete, während er Tee aufbrühte, als plötzlich ein Klopfen an der Tür zu hören war. Bodid schien es nicht zu hören, oder zumindest kam er nicht aus der Küche um zu öffnen und nach einiger Zeit ertönte das Klopfen abermals.

    *

    Als Laleila erwachte, spürte sie noch immer die Müdigkeit und Schwere in den Gliedern und auch wenn sie sofort bemerkte, dass der Tag schon ein wenig fortgeschritten war (dankbarerweise hatte der Vater sie nicht geweckt, obwohl er sonst gelegentlich ihre Hilfe in der Backstube in Anspruch nahm), fühlte sie sich alles andere als ausgeschlafen. Es war wieder einmal spät geworden am Vorabend und seit keine Dunkelheit mehr in Hyrule-Stadt einkehrte, schlief sie zudem nicht sonderlich gut. Zudem wurden ihre Einkünfte immer dürftiger – die Tavernen waren schlecht besucht derzeit, die sorgengeplagten Bewohner der Stadt waren alles andere als spendabel. Noch schlimmer: viele waren gereizt und es kam öfter zu Streit mit solchen, die in ihrer Primitivität etwas anderes von ihr wollten, als nur ihrem Flötenspiel zu lauschen und ihr beim Tanz zuzusehen. Man sollte glauben in solch schlechten Zeiten wären die Leute froh, eine Ablenkung zu haben und wüssten ihre Kunst zu schätzen. Doch es war derzeit wahrlich kein Vergnügen, andere unterhalten zu wollen.
    Glücklicherweise war ihr wenigstens am gestrigen Abend ein solcher Vorfall erspart geblieben und mit dem, was sie verdient hatte, konnte sie relativ zufrieden sein, es war mehr als die Tage zuvor.
    Als Laleila schließlich aufstand und sich frischzumachen begann, vernahm sie von draußen Schritte, welche die Stiege heraufkamen. Vermutlich war es ihr Vater oder ihre Mutter, welche sie zu wecken gedachten. Und tatsächlich hörte sie sogleich ein vorsichtiges Klopfen an ihre Türe und dann die Stimme der Mutter: „Leila, Liebes, bist du wach?“ Bildete sie sich das ein, oder klang ihre Mutter irgendwie zögerlich? „Ich habe hier ein Schreiben für dich, es wurde eben von einem jungen Mann abgegeben.“ Es gab eine Pause und nun war Laleila sich sicher, dass sie Verunsicherung im Tonfall hatte mitschwingen hören. Und als ihre Mutter weitersprach, sollte sie auch den Grund erfahren: „Es trägt das königliche Siegel!“
    Geändert von Foxx (24.11.2007 um 22:33 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher