Oh ja, Top Secret, das versehe ich gut, denn mein Opa väterlicherseits war Bauer. Die Anzahl der Schweine und Hühner war auch sehr geheim, denn die jeweiligen Besetzter des Dorfes holten sich das was sie wollten. So wurden manche Schweine und Hühner in einem kleinen Heuschober irgendwo weit ausserhalb des Hofes gehalten. Wo genau und wieviele, darüber wurde nie gesprochen, denn die verschiedenen Militäteinheiten (eigene Soldaten, Amerikaner und Russen) waren immer hungrig und eben, sehr mächtig. Und die Kühe wurden gerne konfisziert zum Lob und Ehre des Vaterlands.


Bei den Illuminaten war mein Opa allen Wissens nach nicht, aber er hatte eine Angelrute, immer gut versteckt zwischen den Dachbohlen. Weil er hatte keinen Angelschein. So eine Lizenz wurde nur vom Stift (Kloster) vergeben und die Pfaffen wollten gutes Geld dafür. So hatte mein Opa also eine Angel und man darf sich fragen was er damit gemacht hatte, denn angeln durfte er ja nicht.


Ein weiteres grosses Geheimnis meines Opas ist die Tatsache, dass er eine Flinte besass. Die Jägerlizenz wurde damals vom Gemeindepräsident persönlich verliehen. Meistens waren diese Hobby-Jäger schwerreiche Männer, welche gerne zum Morden in den Wald gingen.

Mein Opa hatte also ein Jagdgewehr, welches er nicht benutzen durfte und als guter, rechtschaffener Bürger hat er dieses selbstverständlich auch nie benutzt. Da bin ich mir sicher, denn er war ein guter Mann und ging jeden Sonntag in seinem besten Gewand zum Gottesdienst. Das war sehr wichtig in jener Zeit!

Mit Tempelritter ist leider bei meinem lieben Opa auch nicht zu rechnen. Dafür hängen einige Geweihe von Wildtieren mit einem Stückchen Schädelknochen fein säuberlich an Brettchen an der Wand.