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  1. #1
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Resident Alien von Peter Hogan / Steve Parkhouse





    Band 1: Willkommen auf der Erde



    Ich gebe es zu. Ich konnte es kaum abwarten bis zum Erscheinen des Comics. Resident Alien gehört zu meinen TV-Lieblingsserien. Heute im Comicshop abgeholt und anschließend gleich gelesen. Für die ca. 100 Seiten muss nicht allzu viel Zeit eingeplant werden.


    Worum gehts? Ein Alien stürzt auf der Erde ab. Er kann die Menschen so beeinflussen, dass sie ihm nicht als Alien erkennen, sondern nur als normalen Mitmenschen wahrnehmen. So schlüpft er in die Rolle des Dr. Vanderspiegle, der einsam in einem Blockhouse im hohen Norden der USA lebt. Die Geschichte beginnt, als er von der Polizei des benachbarten Ortes Patience gebeten wird, die Leiche des ermordeten Arztes Dr. Hodges zu obduzieren. Bei dieser Gelegenheit wird er vom Ortsbürgermeister Cuthbert C. Hawthorne auch gleich zum neuen Mediziner der Gemeinde rekrutiert. Der Rest ist dann eine klassische „Who Done It“ - Geschichte. Der Alien in Gestalt des Dr. Vanderspiegle entdeckt seine Liebe zum Aufklären von Verbrechen und versucht sogleich, den Mörder zu finden. Könnte auch eine Story von Agatha Christie oder Dorothy Leigh Sayers sein. Mord im Rosengarten. Ein Amateurdetektiv, der die Fälle löst und die Polizei letztendlich alt aussehen lässt. Nur dass hier nicht Lord Peter, Hercule Poirot oder Miss Marple in einem verschlafenen englischen Nest ermitteln, sondern ein liebenswerter Alien in einer amerikanischen Kleinstadt. Alle auf ihre Art verschroben. Alle mit besonderen kriminalistischenFähigkeiten. Unser Alien kann zudem Gefühle und Emotionen spüren, die ihm die Arbeit erleichtern.

    Und das Artwork? Beim ersten Lesen habe ich mich auf die spannende Geschichte konzentriert und die Zeichnungen als eher mäßig wahrgenommen. Als ich im Anschluss den Band noch einmal durchblätterte, ist mir aufgefallen, dass Steve Parkhouse ein richtig guter Künstler ist. Gefühle, Emotionen kommen in den Gesichtern der Personen sehr schön zum Ausdruck. Haltungen, Gesten und Abläufe - alles stark dargestellt.

    Und war es dass? Niemandem was aufgefallen? Jeder, der die Fernsehserie auf Sky gesehen hat (und noch sieht, aktuell ist gerade der Beginn der zweiten Hälfte der 2. Staffel abrufbar) wird jetzt die Stirn runzeln. Warum? Weil die Serie in eine gänzlich andere Richtung läuft als der Comic. Die TV-Folgen leben von dem grandiosen Alan Tudyk, der auf unnachahmliche Weise den Alien spielt. Dieser Außerirdische hat einen, sagen wir mal, ambivalenten Charakter. Sein Auftrag war es, die Menschheit auszulöschen. Er hat extreme Anpassungsschwierigkeiten an unsere Sitten, Gebräuche, Denk- und Handlungsweisen. Dadurch entstehen immer wieder urkomische Situationen. Auf der einen Seite, fängt er an, bestimmte Menschen zu mögen und sogar zu lieben. Auf der anderen hält er die Menschheit für ziemlich minderbemittelt und verrückt. Jedenfalls ist die TV-Serie vielschichtiger als der Comic. Es gibt verschiedene Handlungsstränge und die lustigen Momente kommen nicht zu kurz. Selbst der Mord an Dr. Hodges ist eingebunden in eine ungleich komplexere Geschichte, übrigens mit einem anderen Täter. Auch die Sidekicks oder die anderen Protagonisten werden im Comic anders dargestellt. Im TV ist der Bürgermeister ein jugendlicher Yuppie und gerade nicht der ältere klassische, ausgekochte Politprofi. Der Sheriff ist „Mr. Big Black“, der Zusammenhänge sieht, wo keine sind. Seine Hilfspolizistin ist dagegen der intelligente Teil des örtlichen Polizeiduos. Beide zusammen ein tolles Paar. Es gibt auch noch einige weitere Personen, die im Comic, jedenfalls bisher, unerwähnt bleiben. Zusammengefasst: Film und Comic haben bis auf die Grundidee nicht wirklich viel gemeinsam. Beides kann als eigenständiges Werk gesehen und auch genossen werden. Wer aber auf die TV-Serie fixiert ist, sollte lieber die Finger vom Comic lassen. Ansonsten wäre die Enttäuschung vorprogrammiert.


    Fazit: Nette, kleine Geschichte um die Lösung eines Mordfalles mit einem Alien als Protagonisten, ähnlich wie Miss Crumble aus den bei Splitter erschienenen „7 Detektiven“. Ich kann bei solchen Geschichten gut abschalten und entspannen.

    Geändert von Zardoz (14.03.2023 um 22:11 Uhr)

  2. #2
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    Die Fernsehserie kenne ich nicht. Das ist für mich eher ein Vorteil, so konnte ich unbelastet an das Album herangehen. Die Vorschau hatte mich angesprochen, ebenso die Grundidee. Mir gefällts, ich werde dran bleiben. Wie @Zardoz schon sagte: "Ich kann bei solchen Geschichten gut abschalten und entspannen." Ich auch.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Kabalix
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    Danke für dein Review und wieder einmal muss ich dir bei deiner Meinung zustimmen.
    Ich habe ja schon den Amerikanischen "Omnibus Vol.1" gelesen welcher die ersten drei von sechs Trades enthält. Bei Band 2 + 3 geht es in ähnlicher Manier wie bei Band 1 weiter.
    Ich war zwar gut unterhalten, aber wer dasselbe wie bei der TV Serie erwartet wird enttäuscht werden. Es ist mehr ein Alien Krimi.

    Auch bei Alan Tudyk muss ich dir zustimmen - einfach ein genialer Schauspieler.
    ...und wer denk jetzt auch noch an Firefly?
    Geändert von Kabalix (24.08.2022 um 19:58 Uhr)

  4. #4
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Dark Horse kündigt bereits ein neues Kapitel von Resident Alien an : The Book of Love
    https://comic-watch.com/news/news-wa...-this-november
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  5. #5
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Ich kann mich den Vorschreibenden anschließen: gute, solide Entspannungslektüre bei beiden Bänden, und auch nicht so textlastig wie die 7 Detektive.

    Im Grunde genommen unterscheidet sich der Alien kaum von Menschen, außer dass er ein paar Sachen besser kann, was bei den Mordermittlungen hilfreich ist. Auch sein Leben auf dem Heimatplaneten scheint recht menschähnlich gewesen zu sein mit einer Freundin.

    Die TV-Serie kenne ich noch nicht, scheint aber interessanter zu sein.

  6. #6
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    Ich kann die bereits erschienen vier Teile immer wieder lesen. Es macht mir jedes Mal Freude.
    Jetzt hoffe ich, dass hinter dem kommenden Vorhang Band 5 (und vielleicht sogar Band 6) verborgen sind.

  7. #7
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    Leider war meine Hoffnung vergebens.
    Aus dem Fragen an die Redaktion Thread:

    Zitat Zitat von black hole Beitrag anzeigen
    495) Ich finde weder auf Eurer Homepage noch im aktuellen Gesamtprogramm (bis Oktober 2024) die Bände 5 und 6 von Resident Alien. Der 4. Band erschien im August letzten Jahres. Mittlerweile gibt's ja schon seit Juli letzten Jahres das 7. US-Paperback. Habt Ihr die Serie gecancelt?
    Zitat Zitat von maxmurmel Beitrag anzeigen
    zu 495)

    Nein, haben wir natürlich nicht. Es ist aber leider so, dass die Serie nicht den erhofften Zuspruch gefunden hat, der eine forcierte Veröffentlichung verlangt. Und dann drängeln sich eben gerne andere Titel vor, auf die mehr Leserinnen und Leser warten. Trotzdem wird Resident Alien fortgesetzt werden, nur eben in einem etwas verlangsamten Turnus.
    Schade, dass die Serie nicht den erhofften Zuspruch findet. Bis zum nächsten Vorhang werde ich die Serie sicherlich noch weitere Male gelesen haben. Das Besondere an der Serie ist für mich, dass es gerade der Alien ist, der in der fortschreitenden Handlung immer humanistischer denkt und wirkt.

  8. #8
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Für mich ist dieser Aspekt der „Vermenschlichung „ des Aliens der Schwachpunkt, denn dadurch geht eigentlich das Besondere an der Reihe verloren.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Heute die ersten 4 Folgen auf Netflix gesehen (ganz neu dort) , schön skurill, grotesk, bizarr nerdig und witzig zumindest wenn Alien Alan Tudyk selbst dabei ist.
    Bei der Gynäkologen Selfie Szene unterm Handtuch als Arzt ohne Ahnung von Mann und Frau lag ich selbst vor lachen unterm Tisch
    Ein wenig nervig und störend ist zeitweise nur die laute Musik bzw. Musicalartigen Szenen und die Handlung ohne das Alien.
    Serie ist ne Mischung aus Mr. Bean und Mars Attack , also meist lustig , aber auch mal skurill brutal
    Geändert von Huckybear (04.03.2024 um 17:19 Uhr)
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  10. #10
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Muss ich auch mal ansehen. Leider gibt es nur 1 Staffel bei Netflix

  11. #11
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    He Leute, gebt euch einen Ruck und lest diese Serie, sie ist es wert.

    https://www.comic.de/2024/03/mein-arzt-ist-ein-alien/

    "Culture Clash der extraterrestrischen Art: Ein Alien versucht in einer US-amerikanischen Kleinstadt unerkannt als Arzt zu leben. Der Plan gelingt in der gewitzten Comicvorlage zu Chris Sheridans TV-Serie „Resident Alien“ mehr schlecht als recht."

    Das ist natürlich Unsinn, denn der Plan gelingt außerordentlich gut. Das macht ja den Charme der Serie aus, er (= Harry) bewegt sich unter den Menschen und (fast) niemand bemerkt seine Andersartigkeit. Band 4 in einer Pokerrunde zu viert: Seite 29 Panel 1 Geraldine: "Ich eben auch nur ein Mensch.", Panel 2 Harry: "Schon ok Geraldine... Einige meiner besten Freunde sind Menschen."

    Harry wird auch nicht vermenschlicht dargestellt. Vielmehr hat er die Menschen kennen gelernt, im Guten wie im Schlechten, und dadurch auch seine eigene Herkunft und sein Volk reflektiert. Band 4 Seite72, Panel 4: Zu Asta, einer seiner Sprechstundenhilfen, bei der seine Tarnung von Anfang an nicht immer perfekt funktioniert hat und deren Vater, ein Schamane, Harry als Nichtmenschen erkannt und mit ihm (und Asta) darüber gesprochen und seine Unterstützung versprochen hat, wonach er beiden vertraut, in einem offenen Gespräch: ""Mein Volk ist sich so sicher in allem ... das hat sie vorsichtig und engstirnig gemacht. Alles wird unterdrückt und brodelt im Inneren. Menschen sind schwach, aber sie streben nach Neuem. Sie machen Fehler und scheitern, aber sie stehen wieder auf." Panel 6:"Ich habe so viel von euch gelernt."

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