User Tag List

Seite 36 von 43 ErsteErste ... 262728293031323334353637383940414243 LetzteLetzte
Ergebnis 876 bis 900 von 1068

Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #876
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)


    Der Hobbit (J. R. R. Tolkien)

    Meine dritte Lesung des ersten von zwei Romanen, die Tolkien zu Lebzeiten veröffentlichen konnte, diesmal jedoch habe ich ihn erstmalig komplett VORgelesen. Krümelchen war ja zwischen den Jahren so begeistert von den Herr der Ringe Filmen, also begannen wir im Januar, nachdem wir unseren Disney-Weihnachtsband beendet hatten, mit der Lektüre des Hobbit. Krümelchen war gleich gepackt und begeistert (klar, Bilbo und vor allem Gandalf waren ja schon bekannt) und im direkten Vergleich zum Herrn der Ringe ist das Buch ja auch sehr geradlinig und einfach gestrickt.



    Das soll nicht abwertend sein, es ist aber einfach was es ist, eine große Abenteuer-Reise ohne besondere Komplexität voller Wunder, Wesen und toller Landschaften in einer grandios ausgestalteten Welt, bei der sich das umfassende Worldbuilding schon erahnen lässt, welches Tolkien in der Hinterhand schon geschaffen hatte, aber erst später die Augen der Welt erblicken sollte.

    Neben Zwergen, Drachen, Formwandlern, Elben, Zauberern, Orks und weiteren mannigfaltigen Figuren wusste Krümelchen vor allem der Humor zu packen. Ja, auf die lustigen Seiten von Bilbos Reise hat Tolkien einen deutlich größeren Fokus gelegt als später bei Frodos Heldenfahrt. Nichtsdestotrotz wurde bei den Spinnen oder in Gollums Höhle auch ganz schön gebangt und das Ableben des ein oder anderen Zwergs war sehr traurig. Das volle Gefühlsspektrum wurde also abgerufen und seit wir das Buch am Wochenende beendet haben hat Krümelchen schon zweimal abends erwähnt, wie traurig es ist, dass „Der Hobbit“ vorbei ist, auch wenn wir jetzt mit Don Rosa weitermachen, was natürlich auch sehr schön ist.



    Gelesen haben wir die gelungene Hardcover-Ausgabe mit Schutzumschlag und Lesebändchen, die einen ganzen Schwung schöne Illustrationen von Alan Lee an Bord hat und eine Karte der bereisten Gebiete als Vorsatz. Insgesamt vielleicht kein episches Meisterwerk, und nicht von solch sprachlicher Wucht und Eleganz wie der Herr der Ringe, aber man kann schon ahnen, was noch dahinterstehen könnte und davon abgesehen wird man einfach prächtig unterhalten, in einer faszinierenden Welt.

    8/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (15.04.2023 um 23:11 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  2. #877
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Conan der Cimmerier: Der wandelnde Schatten



    Nach der „Stunde des Drachen“ haben wir hier wieder die Adaption einer recht kurzen, geradlinigen Conan-Story von Robert E. Howard, die er schrieb um einen neuen Verleger zu überzeugen. Es ist sehr offensichtlich was das Hauptrezept für den Erfolg sein sollte: VIEL nackte Haut! Ja, sex sells. Nicht nur, dass Conan schon zu Beginn der Geschichte, bei einer schweißtreibenden Flucht durch die Wüste, eine fast nackte Schönheit bei sich hat, auch am Ort des weiteren Geschehens, einer mystischen, von einem vergnügungssüchtigen und dadurch degenerierten Volk bewohnten Wüstenstadt trifft der muskelbepackte Barbar auf fleischliche Verführungen.


    Gewürzt wird das ganze mit starken Monster-Horror-Elementen, ein wenig hintergründiger Zivilisationskritik und reichlich Action. Dieses Konglomerat atmet trotz manchmal beklemmender Enge und damit einhergehenden Spannungsmomenten, stets den Geist des Großen Abenteuers.

    Eine starke, kurze „Macho“-Action-Horror-Story, die nicht mehr sein will als sie ist. Christophe Bec hält sich außerordentlich dicht an die Originalvorlage, die ich direkt vorab gelesen hatte, das Artwork von Stevan Subic ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Gesichter kann der Mann wohl nicht, oder hat zumindest keinen Bock drauf. Alles Übrige sieht eigentlich ziemlich cool aus, gerade weil es sehr markant und eigen daherkommt. Da wird viel mit dunklen Schatten gearbeitet, die schnell für große, schwarze Flächen sorgen und manchmal wirkt es gar fast wie invertiert. Da muss man häufiger schon zweimal hinschauen um zu erfassen, was da gerade gezeigt wird. Zuweilen sieht es etwas grob und matschig aus, aber dann wieder enorm detailliert, feingliedrig und ab und an kommt sogar ein richtig starker, kreativer Einfall auf die Seiten. Ein Wechselbad der Gefühle.


    Typisch für die Reihe sind wieder einige Seiten Bonusmaterial am Ende des Bandes, worin es über die Originalgeschichte geht, die Erstveröffentlichung und verschiedene Cover, welche die Story schon zierten. Astreiner Druck und Papier, ein typisches Splitter-Album eben.

    7,5/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  3. #878
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Bone 4 – Der Drachentöter



    Ich muss mich mal ein bisschen mehr auf meine angefangenen Reihen konzentrieren und will auch nicht allzu viel Zeit zwischen den einzelnen Bänden vergehen lassen, weshalb ich mir den vierten Band von Bone gegriffen habe. Ich muss eh schauen, dass ich hier einen gewissen Rhythmus beibehalte, denn Krümelchen ist fast mit Band drei durch (ihre erste Comicreihe, die sie liest! Vorher nur mal hier und da ein Micky Maus Heft, oder ein paar Seiten Asterix). Ich muss jetzt also stets dafür sorgen, dass der nächste Band von mir fertig gelesen bereitliegt, sobald Krümelchen so weit ist.


    In Band vier führen Phoney Bone und Mr. Down ihre Wette um die Kneipe fort. Wie man Phoney so kennt, spielt er auch hier wieder mit unlauteren Mitteln, indem er die Dorfbewohner durch Lug, Trug und Panikmache in Angst und Schrecken vor Drachen versetzt. Das entwickelt sich zu einem massiven Problem, denn gerade der Drache ist doch der größte Verbündete unserer Helden Thorn, Fone und Rose, die sich im finsteren Wald dem schrecklichen Kingdok stellen müssen, während der vermummte Kapuzenträger Pläne schmiedet, die nicht wirklich positiv anmuten.


    Boah, was entwickelt sich der miese kleine Phoney in diesem Band vom sympathisch frechen Schurken zu einem niederträchtigen, hassenswerten Subjekt! Was für eine selbstsüchtige kleine Kackbratze! Das ist mir schon ein wenig sauer aufgestoßen muss ich sagen. Klar macht es das Ganze packender und spannender, aber der Spaßfaktor nimmt für mich persönlich dadurch schon etwas ab. Zum Glück hat der Band aber auch genug großartige Elemente, weshalb nur ein kleiner Punktabzug gerechtfertigt erscheint.

    8/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  4. #879
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Die Haie von Lagos – Gesamtausgabe 2



    Das Ende des ersten Zyklus hätte man so stehen lassen können, doch Matthias Schultheiss ließ die Geschichte offenbar nicht los, weshalb er 14 Jahre nach dem dritten Album der ersten Trilogie nach Westafrika zurückkehrte, und den zweiten Zyklus startete, der die Erzählung endgültig beschließen sollte. Wer den zweiten Zyklus noch nicht gelesen hat, das aber noch auf der Agenda hat, der sollte den nächsten Absatz überspringen, der könnte leichte Spoiler enthalten.


    Genau wie der erste dereinst beginnt auch der zweite Zyklus mit einer heftigen Folterszene, nur dass der einstmals Gefolterte diesmal der Folterer ist. Doch bevor wir in der Story zu diesem Punkt gelangen steht erstmal eine lange Rückblende an, die für Lambert 44 Tage zuvor mit einer atemlosen Flucht vor amerikanischen und französischen Geheimdiensten beginnt, welche sich zu einem heftigen Survival-Trip auf hoher See entwickelt, bevor sich unser „Psycho-Lambert“ schwer versehrt zurück ins Leben kämpft, und sich gezwungenermaßen von einem mächtigen Chinesen anheuern lassen muss, um wieder die Leitung einer kleinen Gruppe von Piraten zu übernehmen.

    Wer denkt, dass sich Lambert lange mit der Lakaienrolle zufriedengibt, der kennt den Mann schlecht. So beginnt er zwischen allerlei internationalen Geheimdiensten, Korrupten Konzernen, Mafiavereinigungen, Superreichen Scheichs, Terrorzellen und anderen Piraten sich ein neues Imperium aufzubauen. Doch stets schweben die Geister der Vergangenheit über ihm und der Kampf mit seiner Psyche und seinem inneren Selbst ist wohl der Schwierigste, den es zu bestehen gilt.


    Ich muss sagen dieser zweite Zyklus der Haie von Lagos war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits fand ich das einleitende „Survival-Album“ erzählerisch massiv stark. Im späteren Verlauf war die geschickt konstruierte Story ziemlich cool und Lamberts Kampf mit seinen eigenen Dämonen ein Highlight. Es gab allerdings auch viele klischeebehaftete Momente und am Ende wurde der Autor leider zu gefühlsduselig. Zugunsten einer Sentimentalität und vielleicht auch eigenen Wünschen und Sehnsüchten, die man im Alter entwickelt, wurde die harte Kompromisslosigkeit, welche die Reihe im Grunde auszeichnet, über Bord geworfen.


    Dazu kommen starke Mängel am Artwork, welches für mich sehr digital anmutet. Da gibt es weiterhin grandiose Szenen und Gemälde, leider nur wenige, aber die breiig, schwammigen Gesichter, die ich schon beim ersten Zyklus bemängelte sind noch schlimmer geworden und auch sonst gibt es viele große Szenen, die sehr verschwommen und unsauber gezeichnet daherkommen. Dazu gibt es enorm „pixelige“ Szenen und Hintergründe, die einfach roh und unfertig wirken. Vermutlich soll das ein besonderes Stilmittel sein, welches ich einfach nur furchtbar finde. Wenn nicht ist da wirklich was schiefgelaufen. Hier ein paar Beispiele dazu:


    Insgesamt ein guter Zyklus und ein versöhnlicher Abschluss der Reihe, der leider die unausweichliche, kalte und unbarmherzige Endgültigkeit vermissen lässt, die der Thematik meines Erachtens besser zu Gesicht gestanden hätte.

    7/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (24.03.2023 um 23:11 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  5. #880
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    So, ich melde mich mal ab zur "The Village" in Nürnberg. Ab Sonntag Abend könnt Ihr wieder mit Meinungen zu Comics rechnen.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  6. #881
    Mitglied
    Registriert seit
    01.2020
    Beiträge
    183
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    So, ich melde mich mal ab zur "The Village" in Nürnberg.
    Der Kopf wieder klar?

  7. #882
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)


    Hatten für gestern ja auch noch Tickets und kamen erst abends heim, heute aber alles wieder im grünen Bereich.

    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  8. #883
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
    Registriert seit
    07.2017
    Ort
    Emschermünde
    Beiträge
    3.411
    Mentioned
    132 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Dann kommt die Whiskyreview?

  9. #884
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hehe. Eher nicht. Im Ententeich haben wir ein Thema für alkoholische Getränke, da schreib ich manchmal was, wenn ich mal wieder ein Tasting gehalten habe, aber auch eher unregelmäßig.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  10. #885
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Berserk – Ultimative Edition 5



    Guts hat den Falken den Rücken gekehrt und Griffith geht das höchste Risiko ein, um seine Ziele und seinen offensichtlich unstillbaren Machthunger schnellstmöglich zu erreichen, er verführt die Prinzessin. Das hat nicht nur für ihn selbst fürchterliche Folgen, denn die Hetzjagd, die der König daraufhin auf die nichtsahnenden Falken entfesselt kostet nahezu die gesamte Truppe das Leben.


    Einige Zeit später kehrt Guts, der von alldem nichts mitbekommen hat, aus den Bergen zurück, und nimmt an einem Turnier teil. Hierbei behauptet er sich gegen einige ganz besondere Gegner, was die Aufmerksamkeit eines mächtigen Adligen erweckt. Dieser möchte Guts rekrutieren, um eine Bande von Räubern dingfest zu machen. Zuerst hat Guts kein Interesse an so einem Auftrag, was sich aber schnell ändert als er erfährt, um wen es sich bei dieser ruchlosen Räuberbande handelt, welche die Gegend unsicher macht: Um niemand geringeren als die Überreste der Falken und ihre Anführerin Kjaskar…

    Puh, spannende und auch tragische Entwicklungen, die sich mit fulminant choreografierten Actionszenen abwechseln. Dass die Falken noch immer bereit sind für ihren vermeintlich Gottgleichen Führer Griffith alles zu geben stimmt ein wenig traurig, doch dafür finden Guts und Kjaskar zusammen, was sogar schon „Soft-Hentai“-Formen annimmt. Als sich die beiden zusammen mit den übrigen Falken schließlich aufmachen, um Griffith zu befreien, ist der Ausgang äußerst ungewiss.


    Ein weiterer Pageturner, der wie im Fluge vergeht. Hinterlistige Fallen, heiße Erotik, große Schlachten, kleine Duelle, perverse Könige und grausige neue Gegner bieten maximale Abwechslung, während die Story vorangetrieben wird.

    9/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  11. #886
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Corto Maltese 7 – Venezianische Legende



    Dach dem großen Abenteuer und der weiten Reise durch Sibirien geht Hugo Pratt mit seiner nächsten Corto-Erzählung nahezu entgegengesetzte Wege. Ein kluger Kniff, um keinen „Alltagstrott“ einreißen zu lassen. Wir bleiben in (oder kehren zurück nach?) Venedig mit seiner besonderen Atmosphäre, seinen berühmten Plätzen, magischen Orten und geflüsterten Geheimnissen.


    Eines dieser Geheimnisse ließ der exzentrische Baron Corvo kurz vor seinem Tode unserem guten Corto in Form eines Notizbuches zukommen. Das Schriftstück enthält Hinweise auf einen Jahrhundertealten, sagenumwobenen Schatz, das Schlüsselbein Salomos. Wie es der Zufall so will führen die von der Zeit nahezu verwischten Spuren des Kleinods geradewegs nach Venedig…

    So beginnt nach einer einleitenden Action-Sequenz eine vertrackte Schnitzeljagd quer durch die „Schwimmende Stadt“ in bester Robert Langdon Manier (Illuminati, Sakrileg…). Wie es sich für so einen Schatzjäger-Fall gehört, sind noch mehr Parteien hinter dem Objekt der Begierde her und neben wunderschönen, geheimnisvollen und medial begabten Frauen, einbeinigen Bettlerinnen, Dichterfürsten und Flaschengeistern kreuzt Corto Maltese sogar den Weg eines Ordens der Freimaurer.


    Nicht ganz so groß ausgelegt wie der vorherige Band, dafür größer gezeichnet, nämlich als Dreireiher, was mir bei Pratt bekanntlich nicht so zusagt, hier finde ich es aber in Ordnung, weil er zumeist deutlich detaillierter und allgemein schöner arbeitet als später beim dritten Band der Wüstenskorpione. Schöne Geschichte mit gelungener Auflösung und besonderer Stimmung.

    8,5/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  12. #887
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kenya 1 - Erscheinungen (1. Cathy Austin Zyklus)



    Meine Suche nach Material mit Afrika-Setting hat mich zu meinem ersten Leo geführt. Kenya ist Teil der offensichtlich sehr fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen dem brasilianischen Comiczeichner und Szenaristen Luiz Eduardo de Oliveira (LEO) und dem französischen Comicautor Rodolphe Daniel Jacquette (Rodolphe). Das erste Album erschien kurz nach der Jahrtausendwende im Jahre 2001 und startete den ersten Zyklus, der fünf Bände umfasst. Zwei weitere Zyklen mit ebenfalls jeweils fünf Alben Umfang sollten noch folgen und ganz aktuell wurde der vierte Zyklus gestartet, der in Schottland angesiedelt ist, zusammen mit Kenia eines meiner liebsten Urlaubsländer, also eine Reihe wie für mich gemacht, wie mir scheint. Doch der Schein soll zuweilen ja trügen, also werfen wir mal einen genaueren Blick in das erste Album…

    Im Mai 1947, also mitten in der Nachkriegszeit und dem Beginn des kalten Krieges, landet die Engländerin Cathy Austin in Mombasa. Sie wurde als Lehrerin an einer internationalen Schule angestellt, doch es wird schnell deutlich, dass dies nur ein Vorwand ist. Noch ist unklar für wen die hübsche Lady wirklich arbeitet, doch es ist ihre Mission den Verbleib einer am Fuße des Kilimandscharo verschollenen amerikanischen Expedition zu untersuchen.


    Dabei muss sie sich nicht nur der Avancen zweier ihrer Kollegen erwehren, wobei noch unklar ist, ob es sich bei den Typen nicht um sowjetische und französische Spione handelt, sondern lernt auch einen äußerst exzentrischen Baron mit einem eigenen Palast mitten im Busch kennen, wird in ihrer Unterkunft heimlich beobachtet und findet schließlich nicht nur Hinweise auf unglaubliche Lebewesen, wie sie eigentlich nicht (mehr?) existieren sollten, sondern auch noch auf fliegende Untertassen!

    Okay, das war echt ein wilder Ritt, den dieses erste Leo-Album für mich bereithielt und ich bin noch nicht sicher, ob die ganze Sache nicht etwas überfrachtet ist. Ich meine, reichlich Charaktere, Spionagegeschichten, Abenteuer, Safari, Paläste im Busch, Urzeitviecher, Aliens? Und was nicht alles…? Dazwischen ein bisschen Romantik und, wie ich schon mitbekommen habe, die Leo-Typischen ein bis zwei Szenen mit reichlich nackter Haut. Ja, das war schon sehr unterhaltsam und die Zeit verging wie im Flug, wenn man über den Wolken die Schneekuppe des Kilimandscharo beobachten kann, aber ich bin echt gespannt, wo das Ganze noch hinführt. Vielleicht wirkt dieser erste Band nur so überladen, weil die Charaktere und der aktuelle Status erstmal erläutert, und ein großes Rätsel auf den Weg gebracht werden mussten und am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf. Kann aber auch sein, dass sich die beiden Macher hier böse verzetteln. Ich bin gespannt!


    Optisch gefällt mir der Band gut, auch wenn Leos feiner, vergleichsweise detailarmer Strich im Ligne Claire Style keine Begeisterungsstürme bei mir auslöst. Landschaften und Tiere sehen einfach klasse aus und gewinnen auch durch die gelungene Farbgebung. Personen wirken teils etwas kühl und maskenhaft, aber noch in einem Rahmen, dass es sich nicht störend auswirkt. Bis zum zweiten Band werde ich nicht allzu viel Zeit vergehen lassen.

    7/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  13. #888
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)


    Gelbe Seiten: Conan Spezial 1979-1996 (Sachartikel des Condor Verlags)

    Kein Comic, aber aufgrund der Thematik und des Ursprungs natürlich eng verwandt. Wie der Titel schon aussagt handelt es sich bei diesem „Fan-Projekt“ um eine Sammlung von Artikeln aus dem Condor-Verlag, die sich natürlich hauptsächlich mit Conan beschäftigen, aber auch Infos zu anderen Helden von Robert E. Howard, wie beispielsweise Kull oder Solomon Kane werden angeschnitten.

    Es geht um die Ursprünge des Helden, um Informationen zum Autor und seinem Leben, um andere Autoren, welche die Conan-Geschichten fortführten (De Camp…), um Conans Fiktive Welt und das Zeitalter, in der die Geschichten spielen und natürlich auch um Comics. Aber auch die ersten Filmadaptionen, Romane, Zeichner etc… werden behandelt.

    Für Fans, die sich schon näher mit dem Phänomen, welches sich rund um den berühmtesten aller Barbaren entwickelt hat, beschäftigt haben bietet das 60 Seiten starke Magazin nicht allzu viel Neues, aber es ist dennoch eine schöne Sammlung von Infos, die sich gut weglesen lässt, auch wenn sich die Inhalte der Artikel zuweilen passagenweise wiederholen. Klar, über die Jahre wurden manche Informationen immer wieder eingestreut, um auch neu hinzugewonnene Leser zu informieren, da ist nichts Schlechtes dran. Für Conan-Fans und alle die es werden wollen eine gelungene Informations-Sammlung, wenn auch selbstverständlich nicht ganz auf dem neuesten Stand.

    6,5-7/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  14. #889
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Adele Blanc-Sec (Sammelband 3)



    Ähhhh - - - WHAT?

    So ungefähr reagierten meine grauen Zellen nach dem ersten der hier enthaltenen vier Alben. Woran lag das? Vielleicht an Adeles leicht verändertem Erscheinungsbild? An der gnadenlos überfrachteten, verschachtelten und mit einer Fülle von Nonsens-Ideen angereicherten Geschichte? Oder doch an den hundertsechsunddrölfzig aberwitzigen Charakteren, die nahezu ebenso viele, oft gleiche, oft gänzlich unterschiedliche Ziele verfolgen? Muss ich die alle kennen? Welche davon sind neu? Sind überhaupt Neulinge dabei?


    An diesem Punkt hatte ich die Befürchtung, dass es schon zu lange her ist, dass ich die vorherigen beiden Gesamtausgaben-Bände gelesen habe, doch schon mit dem nächsten Album besserte sich das. Nicht, dass all die vermeintlich verwirrenden Aspekte aus dem ersten Absatz dort ausgemerzt wurden, aber die ein oder andere Person manifestierte sich dann doch wieder als altbekannt in meiner Kleinhirnrinde, der Storybogen voller Gaga-Ideen wird weit gespannt, und weiß auch zu fesseln, wenn man sich nicht haarklein an alles Vorangegangene erinnert, die Erzählung geht in rasendem Tempo voller Witz, Komik und satirischem Biss voran und das unglaublich detailverliebte Artwork kreiert Pulp- und Slapstick-Szenen zum Schießen.


    Wie gesagt zieht der Storyverlauf weite Kreise und wie es Jacques Tardi gelingt, die außergewöhnlichen Abenteuer der Adele Blanc-Sec hinten raus derart außergewöhnlich aufzuziehen und zu einem fulminanten, gordischen Gesamtknoten zu verzurren, der nahezu jeden überlebenden Charakter der Vorgänger-Bände mit einbezieht, eine packende, kongeniale Geschichte zu erzählen weiß, die trotz allem vordergründigen Pulp, Trash und massiv abgedrehter Ideen in ein berührendes, sogar ein Stück weit romantisches und äußerst befriedigendes Finale mündet, das ist schon ganz ganz großes Tennis. Chapeau Monsieur Tardi!


    Ein mindestens ebenso großes Chapeau gebührt dem Schreiber & Leser Verlag, der mit dieser Gesamtausgabe im schicken Hardcover nebst Lesebändchen und zehnseitigem redaktionellen Part das große Finale der Abenteuer von Madame Blanc-Sec ein würdiges Finale verpasst. Doppelt hoch anzurechnen ist die Tatsache, dass der erst kürzlich vollendete, überlange Finalband „Das Baby im Park Buttes-Chaumont“ für Besitzer der alten Einzelalben anderer Verlage zusätzlich als Einzelalbum veröffentlicht wurde, Erstkäufer also nicht zum Kauf der überaus fair bepreisten Gesamtausgabe (weniger als 40€ für vier Alben und Bonusmaterial, insgesamt 224 Seiten, im Hardcover mit Lesebändchen!) gezwungen werden. Hervorragender Fan-Service.

    9,5-10/10

    Natürlich werde ich in Kürze auch noch „Der Dämon aus dem Eis“ erstehen müssen, bin ich des Frühwerkes Tardis als Buch doch schon innerhalb der Geschichte dieser Gesamtausgabe ansichtig geworden.

    VG, God_W.



    PS: Ich habe schon immer gewusst, dass alle Bullen Rindviecher sind. (Hab davon einen ganzen Schwung im Freundeskreis. )
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  15. #890
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Berserk – Ultimative Edition 6



    Die Falken, inklusive Kjaskar und Guts, sind auf einer atemlosen Flucht vor den Schergen, die der alles andere als ehrliche und edelmütige König ihnen auf die Fersen gehetzt hat. Zwar ist es ihnen gelungen Griffith zu befreien, doch der ist durch seine Monatelange Folter und die dabei verursachten, bleibenden Wunden stumm und körperlich unbrauchbar geworden. Dennoch sind die Falken fest entschlossen ihren ehemaligen Anführer mit ihrem Leben zu verteidigen.


    An der Truppe der Verfolger reitet ein nicht wirklich menschlich wirkendes Vieh, dessen wahre Identität erst noch enthüllt werden will. Bestialische Schlachten sind zu schlagen und monströse Perversitäten zu überstehen, bis Griffith endlich sein wahres Gesicht zeigt und in seiner Gier nach göttlicher Macht bereit ist das Leben all seiner Anhänger auf grausamste Art und Weise zu opfern.


    Puh, ganz schön harter Tobak! Körperliche und seelische Torturen, sowohl kriegerischer als auch sexueller Natur sind in dem Band an der Tagesordnung und die Leseempfehlung ab 16 Jahren kommt nicht von ungefähr. Spannend zu lesen und großartig gezeichnet ist es allemal, und ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht! Dennoch hätte es jetzt nicht jede Folterbrutalität und angedeutete Perversität gebraucht muss ich sagen.

    7,5-8/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  16. #891
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kenya 2 - Begegnungen (1. Cathy Austin Zyklus)



    Der zweite Kenya-Band räumt meine Befürchtungen, die ich nach Band eins bezüglich Überladung und Verzettelung hegte, nahezu aus. Das etablierte Setting mit all seinen Charakteren und deren Eigenheiten wird konsequent weiterverfolgt und es warten nicht hinter jeder Ecke neue Rätsel, sondern es wird auch direkt so Manches aufgeklärt. Meine größten Vorbehalte, dass es unübersichtlich wird und immer mehr und mehr rätselhafte Ereignisse dazukommen, ohne wirklich Auflösungen zu bieten, haben Rodolphe und Leo somit zerstreut.


    Schon zu Beginn erfahren wir, welche Ereignisse zum Verschwinden der Jagdgesellschaft rund um den äußerst erfolgreichen, und mindestens ebenso großkotzigen, John Remington führten. Die prähistorisch anmutenden Tiere treten weiterhin auf, weshalb und woher ist noch unklar, aber Kathys Arbeitgeber wird offenbart und auch, ob es sich bei ihren vermeintlichen „Lehrerkollegen“ um Spione handelt wird teilweise enthüllt.

    Freilich bleiben da immer noch diese seltsamen Kuben aus unbekanntem Material, die in Minen und Kellern entdeckt wurden und leise vor sich hin vibrieren, was es mit den fliegenden Untertassen auf sich hat ist ebenfalls rätselhaft und als schließlich noch ein Hauch Carpenterscher Parasiten-/Body-Horror mit einfließt bin ich wieder voll in meinem Element.


    Ein starker zweiter Band, der die Geschichte vorantreibt, ohne allzu viel zu verraten und auch optisch mit so manchen Highlights aufzuwarten weiß. Doch, da gibt es so manche Seite, auf der Leos etwas nüchternes Artwork gar nicht mal so nüchtern und unterkühlt wirkt.

    8/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  17. #892
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)


    Sie (Stephen King)

    Der Film zählt zu meinen absoluten Lieblings-King-Adaptionen, die ich schon zigmal gesehen habe, weshalb ich das Buch schon immer mal lesen wollte. Komischerweise kam immer was dazwischen, aber jetzt war es endlich so weit. Ich weiß noch, dass in unserer TV-Zeitschrift damals stand, dass Regisseur Rob Reiner die blutigen Details weggelassen hat und sich auf das Psychoduell der beiden Hauptcharaktere konzentrierte. Das weiß ich nach so vielen Jahren noch so genau, weil ich den Bericht damals ausgeschnitten und auf die Hülle der selbstaufgenommenen VHS-Kassette geklebt hatte. Sowas habe ich damals oft gemacht, noch mehr solche Freaks hier?

    Jetzt nach der Lektüre kann ich zwei Sachen sagen:
    Erstens hat mich das Buch keineswegs enttäuscht. Es ist ein hochspannender Psycho-Horror-Thriller mit starker Geschichte und noch stärkeren Hauptfiguren, der nicht massiv aufgebläht wurde, wie es King ja manchmal so treibt, sondern stringent und treibend voranmarschiert, ohne je Leerlauf zu entwickeln.
    Zweitens hat meine Fernsehzeitschrift zu 100% Recht gehabt. Zwar gibt es im Film auch deutlich brutale Szenen, die stellenweise so intensiv sind, dass sie durchaus im Gedächtnis bleiben (ich sag nur Vorschlaghammer), doch im Buch geht es deutlich brutaler und blutiger zur Sache! Da werden Beine nicht nur gebrochen, sondern gleich ganz amputiert, es werden noch weitere Körperteile entfernt, Körper gepfählt und Köpfe von Rasenmäher-Traktoren zerstückelt.

    Ob es diese effekthascherische Brutalität gebraucht hätte sei dahingestellt, sie passt insgesamt aber sehr gut zum Buch und auch zu Annies Geisteszustand. Ein absolut packendes Werk und ein richtig starker King.

    8,5-9/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  18. #893
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Corto Maltese 8 – Das Goldene Haus von Samarkand



    Nach dem „Geocach“ in Venedig wandelt sich erneut nicht nur die Grundstruktur der Erzählung, sondern auch der Schauplatz. Cortos Versetzung von Venedig nach Rhodos, dem Startpunkt dieses einmal mehr großen Abenteuers, gelingt Hugo Pratt von leichter Hand auf seine ganz eigene, unnachahmliche Weise.


    Von dort beginnt wenig später die große Reise durch nahezu ganz Asien. Nicht nur um die Schätze verschollenen Schätze eines der größten Feldherren der Menschheitsgeschichte, Alexanders des Großen, aufzuspüren sondern auch, um Rasputin aus dem „Goldenen Hais von Samarkand“ zu befreien, einem außerordentlich berüchtigten Gefängnis, sozusagen das Guantanamo in Cortos Welt.

    Dass der gute Corto Maltese dabei mal wieder zwischen die Fronten allerlei Parteien verschiedenster Couleur gerät ist klar, dass dazu auch exzentrische Schauspieler gehören, einem Puppenspiel/Schattentheater eine besondere Rolle zukommt und Corto gar für Timur Chevket, einen skrupellosen Ex-Offizier und Anführer der Panturaner gehalten wird, da er jenem offensichtlich zum Verwechseln ähnlich sieht, macht die Sache nicht weniger kompliziert.


    Einmal mehr ein groß angelegtes, herrlich exotisch und ein wenig entrückt anmutendes Abenteuer, welches Pratt hier für uns bereithält. Für mich zwar knapp hinter „Sibirien“, obwohl mir der Orient als Schauplatz eigentlich mehr zusagt, aber dennoch wieder eine wunderbar abenteuerliche und leicht esoterische Auszeit vom Alltag.

    9/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  19. #894
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Bone 5 – Rock Jaw



    Phone Bone ist zusammen mit Smiley unterwegs, um den süßen Rattenmonster-Welpen zu seinen Artgenossen zurückzubringen. Dabei geraten sie im Gebirge in die Fänge von Rock Jaw, einem gefährlichen Berglöwen, der Rattenmonster zwar hasst, Drachen aber umso mehr.


    Während der atemlosen Flucht vor der mörderischen Raubkatze tun sich die drei mit einer Gruppe Waisenkinder zusammen, die Einzigen, die ihnen aktuell helfen können, und erfahren so einige Geheimnisse über die Vergangenheit und Legenden von versteinerten Drachen. Als dann noch Kingdok Mitmischt und die Heuschrecken auftauchen wird es richtig brenzlig.


    Wie schon bei den letzten Bänden steht auch hier Spannung und Abenteuer im Fokus, der Witz, der in den ersten Bänden fast auf jeder Seite zum Schmunzeln oder gar Lachen animierte tritt weiter in den Hintergrund, auch wenn es immer noch hie und da was zu Lächeln gibt. Finde ich insgesamt aber nicht schlecht, nur hat sich der Grundton halt schon merklich verändert. Ach ja, Rock Jaw nehme ich den Bösewicht nicht ganz ab, dafür sieht er insgesamt zu sympathisch aus. Mal schauen was sich dahingehend noch ergibt.

    8/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  20. #895
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kenya 3 - Verirrungen (1. Cathy Austin Zyklus)



    Das Cover verrät es bereits, diesmal ist ein Flugsaurier mit am Start! Aber nicht nur der sorgt für reichlich Action und Verirrungen. Der verschollen geglaubte John Remington hat es mit einer weiteren Überlebenden seiner Expedition bis zum Palast des „Barons“ geschafft, wo nicht nur seine ungehobelte Art, sondern auch übergroße Metallkuben für Verwirrung sorgen, bevor sich ganz besondere Besucher dazugesellen und sich monströse Cthuloide Tentakelwesen den Weg aus dem Keller bis unters Firmament bahnen.


    Kathy Austin ist derweil wieder in Mombasa, wo sich die Schwester des russischen Agenten eingefunden hat, den Kathy kürzlich töten musste. Wie man sich denken kann ist die ganz und gar nicht gut auf Kathy zu sprechen, was die Ermittlungen im Busch keinesfalls ungefährlicher macht. Als sich dann noch die britische Armee mit einmischt und eine Mischung zwischen Nessie und Plesiosaurus im Viktoriasee auftaucht macht der Band seinem Namen alle Ehre.


    Eine äußerst unterhaltsame Fortführung der Geschichte, bei der man nie das Gefühl hat, dass die Sache auf der Stelle tritt. Das Artwork ist wieder Leo-Typisch, teils mit tollen Landschaften und klar strukturierten, eleganten Bildern, aber auch dem Abzug in der B-Note bei Personen. Apropos Personen, in Sachen Charakterentwicklung kann das Album nochmal punkten, denn da passiert tatsächlich ein bisschen was. Ankreiden kann man vielleicht noch, dass man doch ziemlich schnell durch ist, aber hey, Band vier liegt ja schon hier.

    7,5-8/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  21. #896
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Berserk – Ultimative Edition 7



    Was für eine Schlachtplatte von Buch! Klar, der Vorgängerband endete mitten im endlosen Geschnetzel und genau da werden wir von Meister Kentaro Miura jetzt auch direkt wieder mitten reingeworfen. Rundherum werden die Falken von den äußerst kreativ gestalteten Dämonen der God Hand auf nicht minder bestialische und kreative Weise nach und nach zur Strecke gebracht, gefressen, ja, richtiggehend zerlegt.


    Einzig Guts ist mit dem Mut der Verzweiflung und unbändig anwachsendem Hass am Kämpfen um sein, vor allem aber das Leben der Kameraden und natürlich Kjaskars zu retten. Letztere kann nicht glauben, dass Griffith sie und alle Falken dem Verderben preisgegeben hat, nur um selbst sein Ziel zu erreichen ein Teil der God Hand zu werden. Verzweifelt verlässt sie jeglicher Siegeswille und Lebensmut. Als sie dann auch noch von Griffith in seiner neuen Gestalt vergewaltigt wird, scheint ihr Wille endgültig gebrochen.


    Die Lage scheint Aussichtslos, als in letzter Sekunde ein unerwarteter Helfer auftaucht und die wenigen noch verbliebenen Leben vorerst zu retten vermag. Doch die Genesung der Wunden dauert lange und Kjaskar ist psychisch dennoch vernichtet, dass sie vielleicht nie wieder dieselbe sein wird. Da ist ihre teilweise Amnesie fast schon eine Gnade. Das Opfermal tragen sie und Guts allerdings noch immer, was bedeutet, dass die Dämonen weiterhin Jagd auf sie machen werden. Doch da haben sie die Rechnung ohne Guts gemacht, denn der lässt sich von einem verlorenen Auge und einem genommenen Arm nicht aufhalten. So trainiert er sich nicht nur zurück zu alter Stärke, sondern bekommt gleich noch ein paar neue Gimmicks verpasst UND kommt durch Zufall an ein Schwert von etwas ungewöhnlichen Dimensionen. So ausgerüstet zieht er los, und die Jäger sollen zu Gejagten werden…


    Enorm brutaler, in Hochspannung durchgepeitschter Pageturner, der die hochdramatischen Ereignisse und von Verzweiflung geprägten Gräueltaten in detaillierte und bluttriefende Bilder gießt. Enorm beeindruckend ist dabei Miuras Fähigkeit ein Gefühl von Zeit zu vermitteln. Da weiß man als Leser ganz genau, wann an allen Fronten massenweise Dinge Gleichzeitig geschehen, oder dem gemarterten Guts sozusagen in Zeitlupe einseitig das Augenlicht genommen wird. Harter Tobak, aber auch ganz großes Kino, absolut meisterlich.

    10/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  22. #897
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Phantom #5



    Da ist sie endlich, die fünfte Phantom-Magazinausgabe von Zauberstern Comics und somit die, zumindest von mir, lang erwartete Fortsetzung von „The Ghost who Walks“, der 13 Hefte umfassenden Saga, die in Magazin #3 begann und vermutlich in der siebten Ausgabe abgeschlossen wird. Das vorliegende Magazin enthält die Hefte #5-8 der Reihe und nach einer kurzen Begrüßung durch die Macher und ein paar Leserbriefen geht es auch direkt los.

    Im Zweiteiler „Die Rückkehr des Dunklen Ostens“ geht das Phantom Undercover, um den Machenschaften des Namensgebenden Kultes auf den Zahn zu fühlen. Ist tatsächlich eine uralte Sekte wieder auferstanden und bringt einer dunklen Gottheit Menschenopfer dar, oder steckt doch etwas ganz Anderes, weitaus weltlicheres dahinter? Erzählerisch etwas gestreckt, vermutlich um zwei Hefte voll zu bekommen, weil eines ein wenig zu knapp gewesen wäre, aber durchaus atmosphärisch und actionreich inszeniert.


    Nach dem wunderschön gestalteten Poster zur Halbzeitpause verschlägt es uns mit dem „Geist der wandert“ auf ein Frachtschiff in „Internationale Gewässer“, genauer vor die Küste des Jemen, wo es zunächst so aussieht als wäre eine skrupellose Gruppe von Kinder- und Sklavenhändlern schlauer als das Phantom. Recht wenig Text, enorm viel Action, aber packend geschrieben.

    Das härteste Heft in dieser Ausgabe ist zweifellos „Götterdämmerung“, das Finale dieses Magazins. Welche „Mutprobe“ Kindersoldaten hier ausführen um Teil einer vermeintlich größeren und mächtigeren Familie zu werden ist enorm grausam und absolut schockierend. Nach einer spannenden Hetzjagd mündet das Ganze dann auch noch in einen richtig fiesen Cliffhanger und meine nächste Comiclieferung mit Heft #6 wird noch eine Weile auf sich warten lassen. Frechheit sowas!


    Aber natürlich im positiven Sinne, denn wenn mich eine Geschichte derart zu packen weiß, und ich dieses tolle Feeling habe mich wieder wie ein Kind auf die nächste Folge meiner Lieblingsserie oder das Nächste Gimmick im Micky Maus Heft zu freuen, dann macht das schon was mit einem. Ganz starke und äußerst unterhaltsame Reihe mittlerweile! Covermotive und ein weiteres Phantom-Gemälde runden den feinen Gesamteindruck nochmal ab.

    7,5-8/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (19.04.2023 um 07:30 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  23. #898
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kenya 4 – Interventionen (1. Cathy Austin Zyklus)



    Cathy Austin hat sich zusammen mit dem lange verschollen geglaubten Starautoren John Remington am Victoriasee von russischen Spionen festsetzen lassen, da sie sich von einem Ufo hat ablenken lassen, welches einen Plesiosaurus aus dem See gefischt und entführt hat. Klar soweit?


    Hach, ich liebe es! Die Reihe ist einfach unglaublich unterhaltsam zu lesen und sieht zumeist auch schick aus, selbst wenn Leos Artwork keine lautstarken Begeisterungsstürme bei mir auslöst, das passt schon recht gut zusammen alles. Wer mit klischeebeladenen und zu einem guten Teil auch trashigen, übernatürlich angehauchten Agentenabenteuern nix anfangen kann, vielleicht sogar realistische oder tiefgehende Lektüre sucht, der sollte sich fernhalten. Hier steht Unterhaltungswert im Vordergrund, auch wenn es manchmal etwas einfach gestrickt und oberflächlich wirkt.


    Im weiteren Verlauf sehen sich die verfeindeten Parteien gezwungen zusammenzuarbeiten, um bei Tauchgängen und weiteren Ermittlungen den Rätseln rund um die Urzeitwesen, rätselhaften Kuben und Ufos auf den Grund zu gehen. Unterwegs treffen sie alte Bekannte wieder, sowohl Unerwartete, als auch Vorhersehbare. Das Finale wird dann nochmal „gigantisch“, Lebens- und Liebes-bejahend und schürt Erwartungen auf den Abschlussband des Zyklus.

    8,5/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  24. #899
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Corto Maltese 9 – Abenteuer einer Jugend



    Der Jugend-Corto ist vor allem eines – schnell durch. Ja, das gute Stück ist recht dünn, dafür auch noch in Dreireihern erzählt und passagenweise recht textarm. Das sind alles sicherlich Punkte die man kritisieren kann, dennoch muss ich sagen, dass ich während der Lektüre hervorragend unterhalten wurde! Dass zuerst Rasputin in den Fokus gerückt wird, mit Jack London einer der berühmtesten Abenteuer-Schriftsteller aller Zeiten eine große und sympathische Rolle zugedacht bekommt und der namensgebende Held erst sehr spät in der von Kriegsirrungen und Wirrungen geprägten Geschichte seinen großen Auftritt erhält, und so seine eigenartige Verbindung mit Rasputin eingeht, das hat nicht nur enorm viel Charme, sondern ist tatsächlich spannend zu lesen und verschafft unserem Helden eine gewisse magische, unnahbare Aura.


    Als es dann quasi vorzeitig zu Ende geht, da sich Pratt damals mit dem Verleger überworfen hat, fand ich richtiggehend schade, aber wenigstens bekommen wir noch einige Seiten Schwarz-Weiss-Skizzen zu sehen, die viel später gefunden, hier jedoch passend eingeordnet wurden und die Erzählung wenigstens noch ein klein wenig weiterführen. Zusammen mit der Einleitung und weiteren Skizzen und Aquarellbilder wieder eine gelungene Veröffentlichung von Schreiber & Leser und ein stimmungsvoller Corto, wenn auch viel zu kurz und mit etwas weniger Tiefgang als die längeren Werke.


    7/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  25. #900
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.075
    Mentioned
    305 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Bone 6 – Die Höhle des Alten Mannes



    Wow! Na in dem Band geht’s ja ab! Einerseits gibt es massenweise Dramatische Entwicklungen und auch Enthüllungen, andererseits geht es so witzig zu wie lange nicht. Rattenmonster-Armeen durchforsten das Land auf der Suche nach den Bones, Phoney und Smiley haben sich verirrt und suchen einen Weg zurück ins Dorf. Dort findet Thorn mit ihrer Schar nur noch einen Trümmerhaufen vor, denn Grandma Ben, der Thorn nicht mehr vertrauen will, hat sich mit den Überlebenden und einigen Wurzelbeißern in die „Höhle des Alten Mannes“ zurückgezogen, um Vorbereitungen für die alles entscheidende Schlacht zu treffen.


    Weshalb Thorn der alten Lady kein Vertrauen mehr schenkt erfahren wir endlich, auch wenn dahinter ein weiteres Geheimnis steckt. Die wahre Identität des Vermummten wird allerdings endlich enthüllt, eine faustdicke Überraschung! Allerdings nicht so dick wie der prustendes lachen auslösende Grund, weshalb die Mächte des Bösen schon die ganze Zeit auf der Jagd nach dem Einen, der den Stern trägt sind.


    Ein aberwitziger Kracher von einem Bone-Band, der die Story voranbringt ohne schon alles zu verraten, schubkarrenweise Humor an Bord hat und nicht mit Action geizt. Großartige Unterhaltung!

    9/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

Seite 36 von 43 ErsteErste ... 262728293031323334353637383940414243 LetzteLetzte

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher