Zitat von
zaktuell
Sag mal, gehts eventuell auch einfach mal rein sachlich ohne diverse persönliche Anmachen, wie diese (und in der Folge weitere)?
Und dann:
Deine Argumentation geht komplett an dem vorbei, was ich sage, gesagt habe.
Mein Thema war: Magazin neben Alben. Also 'print only'. Wieviele Programme und sonstige Medienangebote es gibt, ist dabei ohne Belang. Diese sind nämlich nur ein Argument dafür, dass es generell mit den Print-Auflagen runter geht. Bei Alben UND bei Magazinen.
Der Punkt ist aber: Ja, auch ZACK war (wenn man den Sekundärinfos glauben darf) immer ein Zuschuß-Geschäft.
Also kein Unterschied zu heute, wo auch ein Magazin keine 'Cash-Cow' werden wird. Auch soweit sind wir uns ja einig. ABER, und das ist der Punkt, den Du offensichtlich nicht 'gerafft' hast (oder willst DU nur rumtrollen?):
Etliche der Titel, die heute ALS ALBUM verkauft werden, wurden durch ZACK bekannt (deutscher Markt). Oder eben durch Tintin, Pilote, Spirou in F/B.
Im Vergleich zu den Serien, die NICHT durch Magazine bekannt wurden, steht zu vermuten, dass sich die Durch-Magazin-Bekannten' Serien BESSER verkaufen (Ausnaheme eben: Largo Winch).
Warum wird denn nicht einfach eine völlig neue Rennfahrer-Serie mit neuem Titel(helden) und neuer Personen-Konstellation entwickelt, sondern 'Michel Vaillant 2.0'?
Warum gibt es statt dem neuen Helden 'Bill Murphy', den alten Recken Bob Morane in der 'Reloaded'-Neuauflage?
Kuipers Franka ist im Grunde eine aktuelle, moderne Version von 'Tim und Struppi'. Wie viel besser würde sich eine wirkliche, aktuelle, moderne Neuauausgabe/Fortführung mit eben 'Tim und Struppi' unter eben diesem Namen verkaufen, selbst wenn sie qualitativ nicht an Franka heranreichen würde?
Gibt Dir das zu denken? Mir schon.
Kurz: Niemand behauptet, dass ein Magazin 'für sich' Geld bringt. Aber es 'fixt an', bringt bessere Alben-Verkäufe. Nicht unmittelbar, aber auf lange Sicht.
Oder anders: Es geht nicht um sinkende Auflagen im Print, weil neue Medien dazu kommen. Es geht um einen 'inneren Blick', innerhalb des Prints: Wessen Alben verkaufen sich HEUTE besser: Welche, die 'früher' in Magazinen liefen oder welche, die das nicht taten. Da ist nicht mal der Vergleich, drin, ob sich ne Serie heute besser schlechter verkauft, als dieselbe Serie früher. Es geht schlicht nur darum: Welche Alben haben es 'leichter': Die, die früher durch Magazine bekannt gemacht wurden oder die, bei denen das nicht der Fall war? Die Antwort darauf erscheint mir ziemlich eindeutig. Und die logische Konsequenz daraus ist eben: Wer seine Serien auch morgen noch und nicht noch schlechter verkaufen will, der muss heute dafür sorgen, dass sie bekannt werden.
Und noch was: Ja, Largo Winch wird zusätzlich durch die Filme bekannt. Aber da darf man ja auch nicht die Abfolge vergessen: Erstmal war Largo Winch eine Roman-Serie und als solche ein totaler Flop. Dann kamen die Comics und wurden ein Erfolg (ausnahmsweise ohne Magazin). Und die Filme kamen dann erst und zwar WEIL die Comics ein Erfolg waren. Und so befruchten die Filme dann wieder den Verkauf, der Comics, das Wechselspiel sorgt dafür, dass es -einmal bekannt- auch bekannt BLEIBT und von Leser-Generation zu Leser-Generation weiter gekauft wird. Bevor so ein Wechselspiel funktionieren kann, muss man niedrigschwellig anfangen. Und das geht -im Print- nun mal über ein Magazin. Oder zeig mir den, der eine völlig unbekannte Serie von 'namenlosen' Autoren/Zeichnern, die 20 Bände a 15,- Euro umfasst, mal eben so 'komplett und in gediegener Aufmachung' kauft! - Oder, weil wir hier im Splitter-Forum sind: Fragt doch mal Splitter, wie hohe Auflage sie von Comanche verkauft haben, wieviele von Cartland und wieviele von Wanted? Und warum es bei Comanche ne Figuren-Edition gab, von den anderen aber nicht (ja, sicherlich AUCH, weils für horst als bekennendem Hermann-Fan auch ne Herzensangelegenheit war, aber so ganz unwirtschaftlich wird er trotzdem nicht gedacht und gehandelt haben). Und überleg dann, welche dieser drei -sicher qualitativ nicht SO weit auseinander liegenden- Western-Serien hierzulande wie und wodurch bekannt wurden, bzw. sind.
Magic Attack war nur relativ kurzlebig. Aber ich würde wetten, dass sich Serien daraus bei Splitter heute auch -je nach Qualität- besser verkaufen als -jeweils qualitativ vergleichbare- Serien, die nicht in Magic Attack liefen oder von Autoren/Zeichnern, die man von da kannte.
Oder mach mal ne Umfrage im toonfisch-Forum und frag die Käufer von Percy Pickwick, woher sie den kennen, bzw. zuerst kennen gelernt haben:
Aus ZACK, YPS, Fix&Foxi einerseits oder den Carlsen-Alben andererseits - oder vorher gar nicht, sondern einfach nach dem Motto 'is von Splitter, muss ja gut sein'? Ich würde wetten, dass das Ergebnis ungefähr 90 zu 9 zu 1 für einen 'Erstkontakt' in einem der Magazine/Hefte ausfallen dürfte. (Die Älteren eher durch ZACK, die noch nicht ganz so alten eher durch YPS).
Und a propos: Es gibt zB mit 'Hugo und Toto', 'Robin Ausdemwald' und 'Leonard' Serien, die -allein schon aufgrund der Autoren/Zeichner- mit Percy Pickwick qualitativ durchaus vergleichbar sind. Diese drei haben es aber (hierzulande(!), im Gegensatz zu F/B(!)) nicht geschafft, derart erfolgreich zu werden.
Warum? Schau Dir an, welche der drei Serien in Deutschland in welchen Heften wie präsent war. Du wirst feststellen, dass das mit deren 'Alben-Erfolg' hierzulande korreliert.
Und eben auch in F/B korreliert, wo die Magazin-Präsenz zumindest von den deGroot-Serien ähnlich ist und auch Clifton dort als Album nicht -wie bei uns- soviel erfolgreicher ist als die anderen.
Alles Zufall? Oder hat das doch 'Methode'?
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