'Popetown': MTV zeigt vorerst nur eine Episode
Diskussionsrunde soll Wogen glätten
Der Musiksender MTV will vorerst nur eine einzige Folge der umstrittenen Serie "Popetown" ausstrahlen. Wie MTV Networks am Mittwoch mitteilte, soll die Episode am 3. Mai um 21.30 Uhr im Rahmen einer Live-Diskussionsrunde im Berliner MTV-Studio gezeigt werden. Danach solle es eine Diskussion über das Format geben. MTV werde die Reaktionen berücksichtigen und dann entscheiden, ob weitere Episoden ausgestrahlt werden.
Zur Diskussion seien Vertreter kirchlicher Organisationen, der Politik, der Medien und der Kulturszene aufgerufen. Zusätzlich solle sich das Publikum während und nach der Sendung online und per Telefon an der TV-Diskussion beteiligen und seine Meinung zu dem Format äußern, "über das zwar viel gesprochen wird, das aber noch nicht viele gesehen haben". Eine von der Erzdiözese München geforderte Unterlassunsverpflichtungserklärung sei nach "eingehender Prüfung" nicht unterzeichnet worden.
Am Nachmittag hatte die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) bekannt gegeben, dass sie keine Gründe für ein Ausstrahlungsverbot sieht. Von den drei vom Sender eingereichten synchronisierten Folgen habe der Kontrollausschuss eine für das Nachmittagsprogramm und zwei für das Abendprogramm ab 20.00 Uhr freigegeben. "Thematischen Bezüge zu realen Vorgängen in der Kirche" seien in der Serie nicht zu erkennen gewesen. Gleichsam wolle man mit der Entscheidung, zwei Folgen erst nach 20.00 Uhr ausstrahlen zu lassen, verhindern, dass Kinder unter zwölf Jahren womöglich den ironischen Charakter der Sendung nicht erkennen und die Geschichten als reale Kritik missverstehen könnten.
Lesezeichen