Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen? [Bewertung + Review]

[Örtliche Bücherei]

Ach, das ist ja total geil! Auf meiner S1+2 Box ist das nur als Rekonstruktion drauf. Haben sie die wiedergefunden? Au ja, die will ich auch haben. Gibt es da jetzt schon mehr von? Auf meiner Box sind von Staffel 1 genau zwei komplette Folgen (6 und 15), ein Fragment (1) und 13 Rekonstruktionen, wo Fotos gezeigt werden, während ein Sprecher die Stories erzählt, meist in unter 10 Minuten.

Da hattest du mich ja sowas von angefixt!

Soeben ist die Bestellung für die S1+2 Box raus. Mit je einem Zwanni für, ein guter Preis!
Nun ja, man gönnt sich halt sonst nichts.

[Kumahiro]

Godzilla II: King of the Monsters

Eigentlich ist für mich der Zug abgefahren, aber spontan wollte ich dann doch mal den Film gucken. Er ist ganz okay. Der Menschenpart interessierte mich diesmal überhaupt nicht. Die Kaij? sehen besser dennje aus, machen im Prinzip fast genau das, was sie immer machen. Es ist als würde man Wrestler zugucken, wie sie ständig das selbe Match wiederholen und dabei nur minimal variieren. Dafür waren im Vergleich zum Vorgänger die Kämpfe besser inszeniert. Im Film von 2014 hatte es immer sowas Enttäuschendes, wenn die Kamera von einem Kampf weggerichtet wurde.

Der Streifen ist okay, aber das Franchise ist nicht mehr so meins.

[Jovis]

Da hattest du mich ja sowas von angefixt!

Soeben ist die Bestellung für die S1+2 Box raus. Mit je einem Zwanni für, ein guter Preis!
Nun ja, man gönnt sich halt sonst nichts.

Meine Episode 20 ist gestern angekommen. Da haben wir uns gegenseitig angefixt. So soll es sein.

Aber du meinst mit je einem Zwanni dann wohl die S1+2 Box (=1 Box) und die S3 Box (=1 Box). Die heißen glaube ich Wie alles begann 1+2, aber es sind 3 Staffeln. Die kompletten Staffeln 2+3 mit je 26 kompletten Episoden und eben die 2,5 erhaltrenen Folgen der Staffel 1 mit den Rekonstruktionen. Da kriegt man also einiges geboten fürs Geld. Und ich gucke ja auch gerade die Catherine Gale Folgen und finde die echt ziemlich gut. Anders, sogar düsterer als Emma Peel, aber ich würde die ehrlich gesagt beide als gleichwertig betrachten. Ich möchte keine der Staffeln missen. Emma Peel ist halt überdrehter, psychedelischer. Aber Gale macht genauso viel Spaß sich anzugucken.

[Örtliche Bücherei]

Jetzt bin ich verwirrt. Offenbar scheint es mehrere Boxen zu geben.



Also ich habe die folgenden beiden Boxen (9 + 7 DVDs) gekauft:





Die beiden suuuuperduften BR-Boxen mit Emma Peel (und Kalkofes Insider-Tipps dazu) besitze ich bereits. Die sind fantastisch und komplett überdreht, stimmt!
Aber eben Diana Rigg macht da den Bonusfaktor aus.


Abgesehen vom grottenschlechten Reload „The New Avengers“ gibt es da noch mehr?

[Jovis]

Genau, das sind die beiden Boxen "Wie alles begann" 1+2 mit den Staffeln 1-3! Du hast also 52 komplette 52-Minuten-Folgen auis Staffel 2 und 3 und die ganzen Rekonstruktionen und 2,5 Folgen der Staffel 1 (auf Disc 1+2 der Box 1). Alles gut.

[Örtliche Bücherei]

Alles gut.

[Kuro80]

8MM

Solider Nicolas Cage Thriller, mit verstörenden Bildern zur Snuff Thematik. Die FSK 18 ist da nicht ohne Grund.

[God_W.]

Oppenheimer (Kino)


Drei volle, actionarme Stunden, die dennoch absolut zu fesseln wissen. Klar, zu Beginn wartet man stets auf den Moment des "großen Knalls" und ja, direkt danach (etwa zur Mitte des Films) fällt die Spannung ob der grandiosen Inszenierung dieses Herzschlagmoments inklusive unbewusstem Atemanhalten etwas ab. Da ist auch der einzige Zeitpunkt in dem der Film ein paar Minuten gebraucht hat, mich mit der Anhörungs-Situation wieder zu packen und einzufangen, die sich zum Ende hin zum hochspannenden Thriller entwickelt. Insgesamt ein grandios zusammengesetztes und von einem atemberaubenden Cast fulminant gespieltes Geschichtsepos über eines der schrecklichsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte. 10-15 Minuten Straffung an den richtigen Stellen wären vielleicht nicht verkehrt gewesen, das ist bei 181 Minuten aber echt Jammern auf höchstem Niveau. Nahe am Meisterwerk.


9/10


Wer die Thematik (ohne Fokus auf Oppenheimer alleine) nochmal als wahres Meisterwerk erleben will, dem sei erneut Die Bombe (Carlsen Verlag) empfohlen. Perfekte Ergänzung für nach dem Kinobesuch, oder auch vorneweg.


https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5771558

[Jovis]

Ich habe heute schon zwei weitere Reviews zu Oppenheimer gelesen, die beide absolut begeistert waren, aber auch darin einig, dass die Inszenierung sich nah an der geistigen Überfrachtung und -forderung bewegte. Besonders schon in der ersten Stunde, so dass man danach einfach schon sehr erschöpft war und noch 2 Stunden durchzuhalten hatte. Was sagst du dazu?

[God_W.]

Damit hatte ich ehrlich gesagt keine großen Probleme, vielleicht aber auch weil ich mich die letzten beiden Jahre öfter mal mit der Thematik beschäftigt hatte und deshalb vieles nicht ganz neu für mich war, sondern ein Wiedererkennen und die (dennoch vielen) für mich neuen Erkenntnisse quasi spannende und interessante "Ergänzungen" darstellten. Neben dem für mich heftigen Impact, den die großartige Inszenierung hervorrief sind vor allem die herausragenden Schauspiel-Leistungen zu erwähnen. Kritikpunkte finde ich (in erster Euphorie) nahezu keine. Wie gesagt, nach anderthalb Stunden war der erste große Höhepunkt mit der Zündung, das hat schon mitgenommen und danach fiel es erstmal etwas ab (da wäre vielleicht auch die ein oder andere kleine Straffung sinnvoll gewesen), aber dann packte es mich von Neuem und ich war wieder total gebannt.

[Jovis]

Also ich fand Stirb langsam 5 ja gut. Vollkommen überzogene Stunts glaubhaft und oft in Zeitlupe. Geil. Keine Längen und keine Spielchen wie unsichtbare Autos. Klar, in eine Legendenkartei wie Teil 1 oder vergleichbare Größen wie Terninator und Co. kommt der nicht mehr. Aber den werde ich lieber noch öfter mal gucken als Indiana Jones 4.

[Kumahiro]

Killing Gunther

Das wäre so der typische Film, den man sich aus Langeweile mal gibt, wenn er gerade im Fernsehen laufen würde. So würde ich es zumindest sehen, würde ich noch buchstäblich fernsehen. Ein Streamingabo wird man wegen diesen Streifen nicht abschließen.

Ein Auftragskiller stellt ein Team aus Branchen-Kollegen zusammen, will mit diesem den Besten in diesem Business ermorden und dabei dieses Vorhaben filmen lassen. Dadurch wird die Atmosphäre einer Dokumentation geschaffen und passender Weise mit meist trockenem Humor begleitet. Zum Ende hin verliert der Film diesen Anspruch jedoch und präsentiert ein paar Gags, die dann doch zu gestellt rüberkommen. Action wird auch geboten, wobei ich eine der letzten Szenen kreativ finde, was die Präsentation betrifft.

Ansonsten ist der Film zumindest ein Zeitvertreib, nicht besonders gut, nicht besonders schlecht. Man kann ihn mal gucken, muss man aber nicht.

[BobCramer]

OppenheimerDrei volle, actionarme Stunden, die dennoch absolut zu fesseln wissen.

Der Film interessiert mich zwar sehr, aber für solche Brummer habe ich einfach nicht mehr das nötige Sitzfleisch. Die teile ich lieber per Home Cinema auf zwei Abende auf. Bin mir sicher, dass es noch vor Weihnachten eine UHD geben wird, so lange muss ich mich wohl gedulden...

[BobCramer]

Ich bin da reingerutscht, weil ein kleineres Kino in meiner Nähe immer sonntags morgens für 5 DM einen Film aus einer der in der Zeit populären Reihen brachte. Godzilla, Winnetou, Terence/Bud. Ich meine mich zu erinnern, dass letztere nicht meine Lieblinge waren, aber aus deiner Liste kann ich immerhin sagen, dass ich alle bis 1976 genannten durchaus mit Spaß mehrfach gesehen habe. Alle danach aber nur einmal und eher unamüsiert. So richtig Kult waren für mich aber die "Zwei Missionare" und ich kann heute beim besten Willen nicht mehr sagen, wieso. Der ist glaube ich sogar ganz gut, aber auf keinen Fall mit der Synchro. Nobody gehört für mich ja eher zu den Sergio Leone Filmen, obwohl der zweite sich alle Mühe gibt, mir nicht zu gefallen.

Mein Taschengeld war arg limitiert und schon durch den Kauf von Koralle-Produkten und "Rex Danny" sehr strapaziert... deswegen kam ein Kinobesuch, wenn ich mich recht entsinne, bestenfalls sieben- oder achtmal pro Jahr in Frage. Mein Vater war der Meinung, ich könne nicht mit Geld umgehen, und da ich eh keins hatte, ließ sich das Gegenteil nicht beweisen!!! Wie dem auch sei, die knappen Mittel wurden ab ca. 73/74 bevorzugt in James Bond, Terence Hill, Belmondo und gelegentlich einen Klassiker wie "Ben Hur" investiert. Bud Spencer und Louis de Funès waren nicht so mein Fall, Bud erschien mir immer wie ein hirnloser Koloss, der Leute in den Boden rammt, und die de Funès-Filme hielt ich für niveaulos. Auf jeden Fall habe ich alle Belmondos zwischen "Der Greifer" und "Das As der Asse" gesehen, dann wurde mir Bebel irgendwie zu blöd. Wie es mir gelungen ist, mit 12/13 in einen Brutalfilm wie "Ein Zug für zwei Halunken" zu kommen, ist mir ein Rätsel. "Nobody" kann man wohl als Leone-Film betrachten, das stimmt. Das war auch jahrelang mein Lieblingsfilm. Vom zweiten Teil, der ja gar keiner ist, was ich damals aber nicht wusste, war ich dann bitter enttäuscht...

[Örtliche Bücherei]

Ja, der erste Nobody war und ist genial! Eine tolle Geschichte mit tollen Schauspielern und toller Musik in einer tollen Kulisse mit super toller Regie, was möchte man mehr?

Der zweite Teil hingegen war eine Enttäuschung. In jeder Hinsicht. Schade drum.

[Diskomo]

Außerdem wartete Nobody mit einem guten Soundtrack (Wagner-Zitat!) und einer charmanten Eingangssequenz (Laurel und Hardy-Zitat!) auf. Was konnte da noch schiefgehen (außer einer Spiegelkabinettszene)?

[Jovis]

Ja, genau da hat der Film seine Schwächen: wenn er ein Terence Hill-Film sein will. Aber insgesamt, mit der ganzen Henry Fonda-Story, mit der Friedhofszene, der Musik, ist es einer der tollsten Western überhaupt.

[BobCramer]

Aber insgesamt, mit der ganzen Henry Fonda-Story, mit der Friedhofszene, der Musik, ist es einer der tollsten Western überhaupt.

Es scheint ein Film zu sein, der irgendwie aus zwei Filmen besteht: aus klamaukigen Szenen im E.B.-Clucher-Stil wie der Backpfeifenszene mit "Locke" (der Saloon ist übrigens der gleiche wie in "Spiel mir das Lied vom Tod") und aus epischen Szenen aus dem Leone/Morricone-Universum. Terence Hill bestreitet allerdings, dass Leone sich in die Regie eingemischt hat.

[Jovis]

Aber das ist ja die vorherrschende Legende und die macht beim Angucken des Films ja auch völlig Sinn. Sergio Leone hat zu keinem Zeitpunkt in seiner sonstigen Karriere jemals klamaukige Szenen gedreht wie die Ohrfeigenszene im Saloon oder der Spiegelkabinettszene. Aber die typischen Leone-Szenen, romantisch, mit Hang zur Melancholie, stilsicher und einfach von epischem Geist beseelt, stehen in völligem Gegensatz dazu. Das ist einfach in keinster Weise ein homogen inszenierter Film. Mir ist es im Grunde egal, wer welche Entstehungsgeschichte erzählt, denn der Film ist ja nun mal da und er ist so wie er ist und erzählt meiner Ansicht nach eine klare Entstehungsgeschichte.

Wie ein berühmter Autor einst sagte: Ich erkläre nicht meinen Lesern meine Bücher. Meine Leser erklären mir meine Bücher. Und was ich über Nobody sage, entnehme ich dem Film und finde das nicht weit hergeholt.

Selbst Leones ansonsten klamaukigster Film "Todesmelodie" zeigt ziemlich deutlich an, was von Nobody zu halten ist.

[Diskomo]

Irgendeiner der Audiokommentare auf der DVD oder eine der enthaltenen Dokus behauptet übrigens, dass sich Leone sehr wohl in die Regie eingemischt hat. Weiß aber nicht mehr, wer oder was genau. Ist Jahre her, dass ich mir das alles angesehen und angehört habe.

[Jovis]

Irgendeiner der Audiokommentare auf der DVD oder eine der enthaltenen Dokus behauptet übrigens, dass sich Leone sehr wohl in die Regie eingemischt hat. Weiß aber nicht mehr, wer oder was genau. Ist Jahre her, dass ich mir das alles angesehen und angehört habe.

Ich hab's auch so gehört und ich glaube fast auch es war auf einem Audiokommentar. Leone habe die Regie abgelehnt, dann aber mit der Zeit gedacht, dass da so geniale Szenen möglich sind, die die besten werden könnten, die er je gedreht habe. Und dann sei er auf dem Set erschienen und habe zu Valerii's Entsetzen die Regie eben dieser Szenen an sich gerissen. Aber wie wahrscheinlich ist das die Wahrheit? Man muss ja leider sagen, dass das was im Internet in den letzten 10 Jahren geschieht, jedes Gefühl für Wahrheit so ziemlich vernichtet hat. Es kann so sein und beim Angucken des Films scheint es sich sogar aufzudrängen, dass es so ist. Aber aber... ich habe übrigens vor kurzem gelesen, dass Leone das in Nobody 2 auch getan haben solle und finde es hier überhaupt nicht wahrscheinlich, dass es so war. Im Grunde erzählt man uns also doch, was man glaubt was wir hören wollen. Der Leone-Fan soll Nobody 2 auch im Regal haben.

Ich habe kürzlich nochmal recherchiert. Zu der Zeit als ich Leone-Blurays kaufte, wurden drei Filme als Frühwerke bezeichnet, wo er mehr oder weniger anteilig Regie führte. Das war "Der Koloss von Rhodos", "Die letzten Tage von Pompeji" und "Sodom und Gomorrha"! Jahrelang wurde diese Gruppe von drei Filmen benannt. Wenn man jetzt guckt, gehören plötzlich etliche andere Filme auch dazu. Darunter Ben Hur und Quo Vadis. Wenn ihr mich fragt, ist die Wahrheit tot und der Autor, von dem ich oben erzählte, sollte unser Vorbild des 21. Jahrhunderts werden.

Trotzdem schade. Ich habe die Idee der Wahrheit immer ganz schön gefunden.

[BobCramer]

Mir ist es im Grunde egal, wer welche Entstehungsgeschichte erzählt, denn der Film ist ja nun mal da und er ist so wie er ist und erzählt meiner Ansicht nach eine klare Entstehungsgeschichte.

Es ist ja sowieso egal, ob sich ein paar Hansel mit der Entstehungsgeschichte eines bestimmten Films beschäftigen oder nicht. 99,99 % aller Zuschauer interessieren sich nicht dafür, und ein Film funktioniert entweder ohne Backgroundinfos oder er funktioniert eben nicht. Hitchcocks Filme waren erfolgreich, lange bevor im Truffaut-Buch ihre inszenatorischen Feinheiten enthüllt wurden. Und interessanterweise begann just, als das Buch produziert wurde, Hitchcocks künstlerischer Abstieg. William Goldman vertrat die Ansicht, dass Hitchcock von Truffaut so gebauchpinselt wurde, dass sich sein Ego maßlos aufblähte und er glaubte, sich ab 1964 bei der Inszenierung seiner Filme eh nicht mehr anstrengen zu müssen. Ist natürlich nur eine Theorie...

Und als die Leone-Filme erfolgreich waren, hat sich keine Sau mit ihrer Inszenierung oder ihren produktionstechnischen Hintergründen beschäftigt. Das erste mir bekannte Leone-Buch ist von 1984 (aus dem Bahia-Verlag), also aus genau dem Jahr, in dem Leone sein filmisches Werk abgeschlossen hatte. Und jeweils fünf Jahrzehnte nach der Entstehung der Filme gab es vor ein paar Jahren tolle großformatige Bildbände mit vielen Hintergrundinfos zu "Zwei glorreiche Halunken" und "Spiel mir das Lied vom Tod". Aber wer von den 13 Millionen Zuschauern, die hierzulande SMDLVT gesehen haben, interessiert sich für ein solches Buch über den Film? Faktisch niemand. Deshalb wird es ja auch nicht übersetzt.

Autor einst sagte: Ich erkläre nicht meinen Lesern meine Bücher. Meine Leser erklären mir meine Bücher.

Eine gesunde Einstellung. Was ein Autor zu sagen hat, soll er mit seinem Buch sagen. Weitere Erklärungen sind genau genommen unnötig.

Und was ich über Nobody sage, entnehme ich dem Film und finde das nicht weit hergeholt.

Was ich schrieb, war ja auch nicht als Kritik an dem gedacht, was Du geschrieben hast.

[Jovis]

Was ich schrieb, war ja auch nicht als Kritik an dem gedacht, was Du geschrieben hast.

Sorry, dass das so rüberkam. Das war gar nicht so gemeint. Ich meinte das eher in Zusammenhang damit, DASS es so viele verschiedenen Aussagen dazu gibt. Eher in Zusammenhang zu dem was Terence Hill gesagt hatte.

Zu dem Thema "Wen interessiert's?" Das sehe ich auch schmerzlich so. Ich arbeite in einem Bereich, in dem erschreckend wenige echte Cineasten zu finden sind. Eine einzige meiner Angestellten hat SMDLVT gesehen und war zutiefst gelangweilt. Wenn ich ihr dann noch mit Einzelthesen komme wie "Ein Western wie eine Oper", dann winkt die ab. Dieselbe Frau ging übrigens wiederholt zu Aufführungen der Rocky Horror Picture Show (weil sie die Schlüpfrigkeit attraktiv findet), aber in Gesprächen darüber bleibt das Niveau der Nachbesprechung auf unfassbar niedrigem Niveau.

Das macht aber ja dieses Forum für Leute wie uns so unersetzlich.

[BobCramer]

Und dann sei er auf dem Set erschienen und habe zu Valerii's Entsetzen die Regie eben dieser Szenen an sich gerissen. Aber wie wahrscheinlich ist das die Wahrheit?

Wir werden es wohl nie erfahren. Ich persönlich kann nicht glauben, dass ein Regisseur aus der dritten Reihe wie Valerii plötzlich dieselbe inszenatorische Brillanz an den Tag gelegt hat wie Leone. Wenn der Valerii anno 72/73 vom göttlichen Funken erweckt wurde, warum hat er dann hinterher nur noch Kracher wie "Der Gorilla begleicht die Rechnung" oder "Brothers in Blood" abgeliefert? Das passt für mich nicht, und deshalb habe ich mir zu diesem Punkt eine Meinung gebildet, die meines Erachtens mit erhöhter Wahrscheinlichkeit die damaligen Realitäten abbildet - auch wenn letzte Beweise nicht zu erbringen sind.

[BobCramer]

Ich arbeite in einem Bereich, in dem erschreckend wenige echte Cineasten zu finden sind. Eine einzige meiner Angestellten hat SMDLVT gesehen und war zutiefst gelangweilt. Wenn ich ihr dann noch mit Einzelthesen komme wie "Ein Western wie eine Oper", dann winkt die ab.

Im persönlichen Umfeld wen zu finden, der sich für Filme oder auch Comics interessiert, ist erfahrungsgemäß fast unmöglich. Ich war zu Jugendzeiten oft mit einer großen Clique im Kino und habe im örtlichen Jugendhaus jahrelang das freitägliche 16mm-Filmprogramm mit Filmen aus dem Hause atlas organisiert. Aber außer mir hat sich kein Mensch in meinem privaten Umfeld fürs Kino interessiert. Da war überhaupt kein Austausch mit irgend wem möglich, auch wenn der Filmgeschmack innerhalb der Szene relativ ähnlich war. Vermutlich galt ich damals als spleeniger Verschnitt von Hans Werner Asmus, dem deutschen Filmnerd Nr. 1! Naja, andere hatten dafür andere Spleens und liefen plötzlich als Sannyasin rum oder lasen Kristiane Allert-Wybranietz... ein solches Schicksal blieb mir erspart...